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Israel: Tanzim-Terrorzelle in Shechem hinter Attentaten in Tel Aviv

JERUSALEM (inn) – Der israelische Militärgeheimdienst hat am Montag die Drahtzieher der beiden Selbstmordattentate in Tel Aviv ausfindig gemacht. Nach Angaben des Chefs des Militärgeheimdienstes, General Yossi Kuperwasser, soll eine Terrorzelle der Tanzim in der Autonomiestadt Shechem (Nablus) die beiden Anschläge vorbereitet haben.

Kuperwasser sagte am Montagabend vor dem Außen- und Verteidigungsausschuß der Knesset, die Tanzim-Terrorzelle sei zudem für weitere Attentate in den vergangenen Monaten an dem alten zentralen Busbahnhof in Tel Aviv, nahe dem Einkaufszentrum in Kfar Saba, im Kibbutz Metzer als auch für einen Anschlag in Beit She’an verantwortlich.

Israels Außenminister Shaul Mofaz machte PLO-Chef Yasser Arafat für die Attentate in Tel Aviv verantwortlich: „Alles, was in der Fatah-Tanzim-Miliz geschieht, wird direkt von Yasser Arafat verantwortet. Er trifft sich mit den Funktionären und finanziert ihre Taten“, sagte Mofaz vor dem Ausschuß. Solange Arafat an der „Spitze der Pyramide“ stehe, werde auch der Terror gegen Israel nicht aufhören.

Hintergrund Fatah Tanzim / Al-Aksa-Brigaden

Beide Organisationen sind laut Terrorexperten identisch – sie unterstehen der politischen Führung der Fatah-Partei von Yasser Arafat. Die ursprünglich sozialistisch geprägte Fatah ist die größte Organisation innerhalb des Dachverbandes PLO.

Die Tanzim-Milizen agieren seit 1995 – ihre Gründung geht auf Arafat zurück. Hintergrund war der Aufbau eines Gegengewichts zu den militärischen Flügeln der radikal-islamischen Organisationen Hamas und Jihad al-Islami. Die Tanzim entwickelten sich jedoch sehr bald auch zum Gegengewicht zu den offiziellen Sicherheitsorganen der Autonomiebehörde. Seit dem Ausbruch der „Intifada“ bekämpfen die Milizen israelische Soldaten und Zivilisten.

Einer der bekanntesten Anführer der Tanzim war Marwan Barghouti, der Fatah-Chef von Ramallah. Die Al-Aksa-Brigaden setzten erstmals Frauen als Selbstmord-Attentäter ein, darunter Wafa Idris, die sich im Januar 2002 in Jerusalem in die Luft sprengte.

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