TEL AVIV (inn) – Vor mehr als 500 Ärzten und Angestellten im Bereich der Krankenpflege aus ganz Israel hat am Montag im Assaf HaRofeh-Krankenhaus in Tzrifim bei Tel Aviv der amerikanische Arzt und Clown Hunter Patch Adams über Humor und Freundlichkeit in der Medizin gesprochen. Adams wurde durch die Hollywood-Verfilmung seines Lebens mit Schauspieler Robin Williams in der Hauptrolle bekannt.
Im Anschluß an das Seminar, das schon seit langer Zeit ausverkauft war, besuchte Adams mehr als 100 israelische Kinder, die bei Terroranschlägen verletzt wurden.
In verschiedenen israelischen Krankenhäusern wird seit einiger Zeit ein sechsmonatiger Kurs zum Thema „Lachen in der Medizin“ angeboten – angelehnt an Adams als Vorbild. Im Rahmen dieses Kurses führt der Arzt und Komiker in dieser Woche mehrere Trainingsstunden mit den Medizinern durch, in denen Lachen, Pantomime und der Einsatz von Humor geprobt wird. Durch die Umsetzung in der Praxis soll Patienten zu einer schnelleren Genesung verholfen werden.
Adams traf mit neun weiteren Clowns am Sonntag in Tel Aviv ein. Es ist sein erster Besuch in Israel. Während des einwöchigen Aufenthaltes will er auch Krankenhäuser in den palästinensischen Autonomiegebieten besuchen.
Der 57jährige Vater der „Humor-Medizin“ ist mit seinem Team weltweit unterwegs. Er setzt sich auch für eine friedliche Verständigung der Völker ein. Im März war er mit 22 Clowns in Afghanistan. Dort besuchte die Gruppe ein Krankenhaus in Kabul.
Patch Adams wurde am 28. Mai 1945 in Washington geboren. Wegen Suizidgedanken im Alter von 16 Jahren hatte er sich freiwillig in eine Psychiatrie einliefern lassen. Später studierte er an der Medizinischen Hochschule in West-Virginia Medizin. Als Sohn eines Armeeoffiziers lebte er von 1954-1961 in Kaiserslautern. Er bezeichnet die moderne Medizin als „kostspielig und grimmig“ und setzt sich für eine „freundschaftliche Beziehung“ zwischen Patient und Behandelndem ein.
1971 gründete er das „Gesundheit! Institute“ im Bezirk Pocahontas, West-Virginia. Die Einrichtung finanzierte sich ausschließlich durch Spendengelder. Bis 1983 wurden dort mehr als 15.000 Menschen kostenlos behandelt. Seitdem arbeitet Adams an der Umsetzung seines Lebenstraumes: Ein kostenfreies Krankenhaus, in dem Lebensfreude, Kreativität und ein intensives Miteinander von Patienten und Pflegepersonal die Hauptrolle spielen sollen.