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Bei Ein Gedi: Archäologen entdecken Schriftrollen aus dem 2. Jahrhundert

EIN GEDI (inn) – Israelische Archäologen haben in Ein Gedi, einer Oase in der judäischen Wüste am Westufer des Toten Meeres, zwei Papyrus-Rollen entdeckt, die offenbar aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstandes Anfang des 2. Jahrhunderts stammen.

Die Schriftrollen sind mit dem Namen „Shimon“ versehen, was auf Rabbi Shimon Bar-Kochba schließen läßt. Die Archäologen entdeckten zudem mehrere Münzen mit hebräischer Prägung, die ebenfalls auf diese Zeit hindeuten. Die Gegenstände wurden in einer Höhle des Naturschutzgebietes Ein Gedi gefunden, die nur mit spezieller Ausrüstung zugängig ist. Sie wurden jetzt in das Israel-Museum nach Jerusalem gebracht.

Shimon Bar Kochba, den viele Juden damals für den verheißenen Messias hielten, führte in den Jahren 132-135 einen Aufstand gegen die römische Besatzung, der vom damaligen Kaiser Hadrian jedoch niedergeschlagen wurde. Vor dem Aufstand war die jüdische Stadt Ein Gedi kaiserliches Eigentum und beherbergte eine römische Garnison. Nach dem Scheitern der Revolte wurde Judäa von den Römern in Palästina umbenannt und Jerusalem in Aelia Capitolina. Juden wurde das Betreten der Stadt unter Androhung der Todesstrafe verboten.

In den Höhlen von Ein Gedi wurden später viele Gegenstände gefunden, die über den Untergang der dorthin geflohenen Aufständischen und das jüdische Leben damals informieren. Unter den Funden waren neben einem Psalmenfragment, Kleidungsstücken, Sandalen und Skeletten auch einige Briefe von Bar-Kochba.

Ein Gedi („Ziegenquelle“) wird bereits im Alten Testament der Bibel erwähnt. Im Hohen Lied der Liebe wird es als eine Stätte von großer Schönheit beschrieben. Hier versteckte sich der spätere israelitische König David vor Saul, dem ersten König Israels.

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