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Wegen angeblicher Kollaboration: PA-Gericht verurteilt Palästinenser zum Tode

GAZA (inn) – Ein Gericht der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Gaza hat am Donnerstag einen 22jährigen Palästinenser wegen Kollaboration mit Israel zum Tode verurteilt. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, ist Akram Zatmah bereits der dritte Palästinenser, über den dieses Gericht in der vergangenen Woche die Todesstrafe verhängt hat.

Zatmah wird vorgeworfen, wichtige Informationen über den Aufenthalt von Hamas-Führer Salah Shehade an Israel weitergeleitet zu haben. Shehade war bei einem Angriff der israelischen Armee im Juli in Gaza getötet worden. Bei seiner Gerichtsverhandlung am Donnerstag zog der 22jährige ein zuvor abgegebenes Geständnis wieder zurück und bat um Gnade. Er habe zwar mit Israel zusammengearbeitet, mit dem Angriff auf Shehade habe er jedoch nichts zu tun. Das Gericht wies das Gnadengesuch ab.

Noch ist nicht bekannt, wann das Urteil vollstreckt wird. PLO-Chef Yasser Arafat muß das Todesurteil noch bestätigen und einen Zeitpunkt für die Hinrichtung festlegen.

Auf Kollaboration mit Israel steht in den Palästinensischen Autonomiegebieten die Todesstrafe. Nach Verurteilung durch ein Gericht muß Arafat seine Zustimmung geben. In vielen Fällen werden Verdächtige jedoch ohne Gerichtsverhandlung von Anhängern radikaler Gruppen gelyncht.

Israelischen Schätzungen zufolge wurden allein während der sogenannten „ersten Intifada“ von 1987 bis 1993 mehr als 800 mutmaßliche Kollaborateure von Palästinensern getötet.

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