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Palästinensisches Gericht ordnet Freilassung von PFLP-Führer Sa´adat an

GAZA (inn) – Ein palästinensisches Militärgericht in Gaza hat am Montag die Freilassung des Führers der radikal-sozialistischen Terrorgruppe „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP), Ahmed Sa´adat, angeordnet – er wird von Israel für den Mord an Tourismusminister Rehavam Ze´evi verantwortlich gemacht.

Sa´adat sitzt unter der Bewachung amerikanischer und britischer Beobachter in einem Gefängnis in Jericho. Nach israelischen Informationen war Sa´adat mit vier weiteren PFLP-Terroristen an der Ermordung Ze´evis im Oktober vergangenen Jahres beteiligt. Sa´adat hat den Angaben zufolge unmittelbar an der Planung des Attentats mitgewirkt.

Israel hatte nach dem Mord an Ze´evi die Festnahme Sa´adats und der weiteren an dem Attentat beteiligten PFLP-Aktivisten gefordert. Bei dem Einmarsch der israelischen Armee in die Autonomiestadt Ramallah Ende März verschanzten sich Sa´adat und vier von Israel gesuchte PFLP-Aktivisten im Hauptquartier von PLO-Chef Yasser Arafat. Im Zuge eines Abkommens zur Aufhebung des Hausarrests von Arafat wurden der PLFP-Führer, die vier weiteren Atktivisten sowie an dem Waffenschmuggel auf der „Karine A“ beteiligte Palästinenser in das Gefängnis nach Jericho gebracht. Dort stehen die Inhaftierten unter amerikanischer und britischer Bewachung.

Israels Premierminister Ariel Sharon kritisierte die von dem palästinensischen Gericht angeordnete Freilassung als „Verletzung des Abkommens“ zwischen Israel und der Autonomiebehörde. Sharons Sprecher Ra´anan Gissin forderte Arafat auf, Sa´adat vor ein Gericht zu stellen. „Andernfalls wird Israel den PFLP-Führer richten“, so Gissin.

Noch ist unklar, ob die von dem Gericht angeordnete Freilassung angesichts der Präsenz amerikanischer und britischer Beobachter vor Ort wirksam wird. Politische Beobachter gehen unterdessen davon aus, daß die Order des palästinensischen Gerichts ein weiterer Mißtrauensbeweis seitens der Palästinenser bedeutet.

Zudem erschwere die Freilassung Sa´adats den erneuten Vermittlungsversuch des US-amerikanischen Nahost-Gesandten George Tenet, der am Montag in der Region eintraf. CIA-Chef Tenet werde noch am Abend mit Premierminister Sharon zu ersten Gesprächen zusammentreffen, hieß es in Jerusalem.

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