NEW YORK (inn) – Offenbar aufgrund der wachsenden Kritik arabischer Staaten an der Nahost-„Friedensinitiative“ ihres regierenden Kronprinzen, hat die Regierung von Saudi Arabien scharfe Kritik an Israel geübt.
In einer Rede vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) sagte der saudische UN- Botschafter, Fausi ibn-Abdel Madschid Shobokshi, Israel sei für die „schwersten Formen des Unrechts und des Rassismus in der Geschichte der Menschheit“, verantwortlich.
Israels wolle keinen Frieden in Nahost. Die Palästinenser kämpften für ihr Recht. Der Aufstand, den sie im September 2000 begonnen hätten, sei eine Folge der israelischen Aggression, sagte der Diplomat.
Zuvor hatte der für seinen kranken Bruder Fahd regierende saudische Kronprinz Abdullah ibn-Abdul Aziz al-Saud mit einer sogenannten „Friedensinitiative“ überrascht. Demnach soll sich Israel auf die Grenzen von vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967 zurückziehen und darf im geteilten Jerusalem das jüdische Viertel samt Westmauer (Klagemauer) behalten. Im Gegenzug erkennen die arabischen Nachbarn Israels Existenz an.
Israels Staatspräsident Katzav und Premierminister Sharon hatten daraufhin mehrfach ihre Bereitschaft zu direkten Verhandlungen mit dem Kronprinzen signalisiert – die Saudis lehnen ein Treffen jedoch nach wie vor ab. Als „Wächter der heiligen Städten Mekka und Medina“ können sie nicht direkt mit dem „zionistischen Feind“ Israel verhandeln, ohne Gesichtsverlust in der arabischen Welt zu riskieren.