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Israel erhält 300 Torah-Rollen und Gebetbücher aus Litauen

WILNA / JERUSALEM (inn) – Mehr als 300 Torah-Rollen und Gebetbücher, die bislang in Litauen aufbewahrt wurden, sollen in dieser Woche nach Israel gebracht werden.

Wie das israelische Außenministerium in Jerusalem am Dienstag mitteilte, verständigte sich Israel mit der Regierung Litauens nach jahrelangen Verhandlungen auf den Transfer der Torah-Rollen. Am Mittwoch soll eine Sonderdelegation unter Leitung des Stellvertretenden israelischen Außenministers Rabbi Michael Melchior nach Wilna reisen, um die Torah-Rollen und Gebetbücher in Empfang zu nehmen.

Die mehrere hundert Jahre alten Schriften befanden sich im Besitz der jüdischen Gemeinschaft in Litauen und wurden nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges von einem christlichen Priester versteckt.

In den vergangenen Jahrzehnten befanden sich die Torah-Rollen und alten Gebetbücher in der litauischen Staatsbibliothek. In Israel sollen die Schriften zunächst in der Heichal-Shlomo-Synagoge gelagert und untersucht werden.

Einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ zufolge hatte sich Litauen nach dem Ende des Kommunismus geweigert, die jüdischen Relikte an Israel zu übergeben.

Erst nachdem israelische Politiker dem baltischen Staat die Unterstützung und Fürsprache für eine Aufnahme Litauens in die NATO garantiert hätten, habe sich die litauische Regierung zur Übergabe der Torah-Rollen bereit erklärt. Israel habe zudem garantiert, in politischen und diplomatischen Anliegen zwischen Litauen und den Vereinigten Staaten zu vermitteln.

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