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„Überläufer“ sorgt für neuen Ärger in der Arbeitspartei

JERUSALEM (inn) – Israels Arbeitspartei (Avoda) kommt nicht zur Ruhe: Der neue Vorsitzende Benjamin Ben-Eliezer muß sich mit einem „Überläufer“ befassen, der die Wahlchancen der Partei bei den bevorstehenden Gewerkschaftswahlen gefährdet.

Der prominente arabische Avoda-Knessetabgeordnete Nawaf Masalha (58) kündigte seine Unterstützung für Amir Peretz an, dem amtierenden Vorsitzenden des Gewerkschaftsbundes Histadrut. Peretz, der die kleine Linkspartei Am Echad (Eine Nation) führt, möchte in diesem Jahr als Gewerkschaftschef wiedergewählt werden. Sein Gegner kommt aus der Arbeitspartei – Beit Sheans Bürgermeister Pinny Kabalo.

Der aus dem Ort Kafr Kara stammende Masalha, der auch Vizepräsident der Knesset ist, sagte vor Journalisten, er werde im Wahlkampf Peretz unterstützen und als sein Wahlkampfleiter für die arabischen Wähler arbeiten. Politische Beobachter werten dies als „Kriegserklärung an den neuen Vorsitzenden der Arbeitspartei, Verteidigungsminister Benjamin (Fuad) Ben-Eliezer.

Der in der vierten Wahlperiode der Arbeitspartei-Fraktion angehörende Masalha war unter Premierminister Ehud Barak von 1999 bis 2001 stellvertretender Außenminister, unter Yitzhak Rabin war er auch stellvertretender Gesundheitsminister. Er hatte in den Parteiwahlen Ben-Eliezers Avraham Burg unterstützt.

Zur Begründung seines Schrittes sagte Masalha, die Arbeitspartei vertrete nicht mehr die Interessen der arabischen Bevölkerung. Deshalb wolle er im Vorfeld der Gewerkschaftswahlen ein Zeichen setzen, erklärte der an der Universität von Tel Aviv ausgebildete Lehrer.

Der Schritt des Abgeordneten trifft die Arbeitspartei doppelt schwer. Ihr traditioneller Rückhalt bei Wahlen ist neben der arabischen Bevölkerung der gewerkschaftliche organisierte Bevölkerungsteil. Ob Masalha weiter Mitglied der Fraktion bleibt oder auch im Parlament zur Am Echad-Partei wechselt, steht noch nicht fest.

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