„Hundesöhne“: Abbas übt scharfe Kritik an Hamas

In einer Rede geht Palästinenserpräsident Abbas die Hamas scharf an. Er fordert sie auf, der Autonomiebehörde die Macht zu überlassen.
Von Israelnetz
Palästinenserpräsident Abbas (2. v. r.) kritisierte in seiner Rede vor palästinensischen Politikern die Hamas mit scharfen Worten

RAMALLAH (inn) – Mit ungewöhnlich scharfen Worten ist der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, die Terror-Organisation Hamas angegangen. In einer Rede am Mittwoch in Ramallah bezeichnete der Fatah-Chef deren Mitglieder als „Hundesöhne“. Er forderte sie auf, die Geiseln freizulassen, um Israel keinen „Vorwand“ für die Fortführung des Krieges zu geben.

Jemanden als „Hund“ zu bezeichnen, gilt unter Muslimen als schwere Beleidigung. Die Tiere gelten als unrein. In der Hadith-Sammlung Sahih Muslim heißt es etwa, ein Gefäß sei siebenmal zu reinigen, wenn es ein Hund abgeleckt hat.

Abbas eröffnete mit seiner Rede ein Treffen des Zentralrats der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO). Darin nannte er vier Prioritäten für die unmittelbare Zukunft: Der „genozidale Krieg“ Israels im Gazastreifen müsse enden, ferner die israelische „Blockade“ des Küstenstreifens. Es gelte zudem, eine „gewaltsame Umsiedlung“ der Bewohner des Gazastreifens zu vermeiden. Als weiteres Ziel nannte Abbas die Befreiung des „besetzten Heimatlandes“.

Palästinenser als Bauernopfer

Während Abbas zunächst die üblichen Vorwürfe gegen Israel erhob, wandte er sich im mittleren Teil der Rede gegen die Hamas. Diese habe der „palästinensischen Sache“ seit dem „Coup“ im Jahr 2007 massiv geschadet. Den Mitgliedern der Hamas warf er vor, tote und verletzte Palästinenser lediglich als „taktische Verluste“ zu betrachten. Zudem streiche die Hamas Gelder für sich ein, die eigentlich für das Volk gedacht seien.

Aus diesem Grund müsse die Hamas die Kontrolle des Gazastreifens an die PA übergeben, „um das Blut, die Interessen und die Zukunft unseres Volkes zu schützen“. Sie müsse ihre Waffen abgeben und sich in eine „politische Partei“ umwandeln.

Abbas sagte weiter, er habe Mitglieder des PLO-Exekutivausschusses angewiesen, einen „umfassenden nationalen Dialog“ in die Wege zu leiten. Ziel sei es, die nationale Einheit zu bewahren. Offenbar will Abbas die Hamas in die PLO eingliedern.

„Katastrophe“ der Machtübernahme

Die Hamas hatte im Jahr 2007 die Kontrolle im Gazastreifen in einem blutigen Konflikt übernommen. Zuvor hatte sie die Parlamentswahlen im Januar 2006 gewonnen, was Abbas aber nicht anerkannte: Er löste in der Folge das Parlament auf.

Den Machtwechsel bezeichnete Abbas in seiner Rede als „Nakba“ (Katastrophe), er verwendete also den Begriff, den Palästinenser auch für die Staatsgründung Israels gebrauchen. Als „Nakba“ gilt für Abbas zudem die Balfour-Deklaration von 1917 und der Sechs-Tage-Krieg von 1967.

Abbas betonte in seiner Rede, er strebe einen palästinensischen Staat „im Westjordanland, im Gazastreifen und in Ostjerusalem“ an. Dazu gehöre die Auflösung der Siedlungen, die er als „Krebsgeschwür“ bezeichnete.

„Rückkehrrecht“ betont

Außerdem betonte er das „Rückkehrrecht“ der Palästinenser. Er sprach in der Rede von „acht Millionen Flüchtlingen“ unter Einschluss derjenigen in der „Diaspora“. Eine Rückkehr dieser „Flüchtlinge“ würde das Ende des jüdischen Staates bedeuten.

In diesem Zusammenhang betonte Abbas auch die Bedeutung des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA). Das Hilfswerk zu erhalten bedeute, die „palästinensische Sache“ zu erhalten.

Die UNRWA war zuletzt wegen ihrer Verbindungen zur Hamas in die Kritik geraten. Israel hat ihr auf seinem Staatsgebiet daher ein Betätigungsverbot erteilt.

Die 1949 gegründete Organisation dient letztlich als Vehikel, um den Flüchtlingsstatus der Palästinenser zu erhalten. Einzig bei den Palästinensern ist dieser vererbbar. (df)

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19 Antworten

  1. Mahmud Abbas: Hamas-Kämpfer sind „Hundesöhne“. Ja, das stimmt. Abbas will „Rückkehrrecht“ der Palästinenser. Wir nicht.

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  2. Ja, ja, wenn keine Hilfsgüter mehr kommen und finanziell die Unterstützung weniger wird, wenn das eigene Volk zur Zielscheibe des Krieges wird und man einsehen muss, Israel bleibt stark und Hamas ist geschwächt, dann kommt man auf die Idee, sie weiter ins Abseits zu drängen.
    Abbas mit Machtgehabe, weil er gerne Gaza übernehmen möchte, ihm ist nicht zu trauen. Heute redet er so, morgen wieder anders. Hamas wird die Macht nicht an die PLO abgeben. Lieber bleiben sie „Hundesöhne“. Das war eine gewagte Anrede, aber der alte Häuptling der PLO hat absolut Recht mit der Aussage: „Übergebt jene, die ihr festhaltet und beendet diese Situation.“ 🙏🎗🇮🇱
    Hunde können keine Terroristen hervorbringen. Eine Beleidigung jedes so wertvollen Tieres.🐕

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  3. Befreiung des Heimatlandes? Abbas ist seit Jahrzehnten chronisch verwirrt, wie er auch Holocaust leugnete damals.

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  4. Abbas lebt in seiner eigenen Welt. Aber diese ist durchaus gefährlich, wenn die EU sich seiner annimmt und plötzlich von 8 Mio „Flüchtlingen“ die Rede ist.
    Dass Abbas merkt, die Hamas bereitet den Menschen Probleme, dass ist durchaus richtig, aber auch Abbas muss gestoppt werden, Europa muss endlich von ISRAEL lernen und nicht länger den israelfeindlichen EU-Kurs fortsetzen.
    Abbas ist medial gefährlich, weil die Europäer an ihn glauben !

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  5. Abbas ist zwar alt, hat aber seine Bösartigkeit bewahrt. Sein Beweggrund dürfte Rache sein. Er hat die Macht im Gazastreifen an die Hamas verloren und will diese zurück gewinnen. Er selber baut Denkmäler und nennt Gebäude nach Namen von Terroristen, die er Märtyrer nennt. Hinterbliebene derselben erhalten mehr Geld, als sie mit Arbeit verdienen könnten.

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  6. Guten Morgen….interessant ist natürlich, das wir in unserem Land auch mehr und mehr Politiker/innen haben, die einen ähnlichen schlechten Charakter haben….das Böse, Üble vermehrt sich über die Grenzen hinaus….Gott segne und beschütze Israel und auch meiin Land Deutschland….

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    1. @Klaus
      Nein Klaus, wie Antonia und Ella schon bemerkten: Tiere haben solche Charaktere nicht. Aber im Islam ist der Hund ja sowieso nichts wert. Das zeigt ja dann auch deren Charakter.

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  7. All Ihr Foristen im Netz, es gibt Gerüchte über eine mögliche Entscheidung Syriens zu einem Friedensvertrag mit Israel und den Beitritt zum Abraham-Abkommen, wie ich schon vor Monaten hier mal vermutet hatte.
    Zu lesen ist das in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN, allerdings sind noch keine Einzelheiten bekannt, ausser als Vorschlag von Al Scharaah selber als Gegenleistung für die Aufhebung der US-Sanktionen.
    Der Totschläger im feinen Zwirn wird wohl so allmählich einsichtig, was seine Chancen Israel gegenüber betrifft.
    Dennoch sollte Zion, selbst wenn das zustande kommt, den Syrern nicht ein Jota weit trauen und weiter auf dem Que Vive bleiben.
    Selbst wenn ihm ehrlich etwas daran liegt, ist unverdientes Misstrauen immer noch besser als
    leichtgläubige Naivität.
    Allzu oft war bei solchen Verträgen im nahen Osten auch ein Dolch mit im Spiel.
    TRAU SCHAU WEM………………..SHALOM

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      1. Warum sollte Bibi dieses Angebot ausschlagen, Albert, etwas besseres kann ihm doch gar nicht passieren.
        Jeder, der sich mit dem Nahen Osten auskennt, würde das begrüßen.
        Erstens wäre ein weiterer Teil aus der Anti-
        Israel front raus ,zweitens hätte Israel Ruhe an der Nord-Ost-Grenze, drittens hat Al Scharaah in Syrien mehr als genug eigene Probleme, viertens würden die landseitigen Versorgungslinien für Hizbollah und Hamas gekappt fünftens könnte Israel tatsächlich den gesamten Golan bis nach Quneitra übernehmen und von dort aus Syrien großflächig im Auge behalten, von der Wirtschaft schon mal ganz zu schweigen.
        Und wenn er es richtig anstellt, werden sogar die kleinen jüdischen Gemeinschaften
        dort wieder zum Leben erweckt.
        Knackpunkt sind der Golan und die Wasserrechte dort.
        Sagt Al Scharaah JA dazu, hat Israel alles, was es braucht, und Syrien bekommt alles, was es benötigt, nur keine Waffen.
        Das wäre dann auch das ultimative Menetekel für den Iran, den Jemen und natürlich die Türkei.
        Warum also nicht, Albert ?………SHALOM

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        1. @Klaus
          Abkommen NUR, wenn Israel sich aus den besetzten Gebieten zurückzieht. Ohne diesen Punkt wird es laut der syrischen Regierung keine Gespräche geben.

          Der Rest Ihrer Liste ist korrekt. Viele Vorteile für Israel mit sehr wenigen Nachteilen.
          Aber 4 mal pro und 1 mal contra ergibt immer noch ein „Nein“ in Israel.
          Landraub ist für die israelische Regierung wichtiger als Frieden. Ein Deal ist unter Netanjahu unmöglich!!!
          Soviel zu Israel will Frieden.

          Je mehr Einfluss die Türkei in Syrien gewinnt, desto unwahrscheinlicher wird eine Einigung. Die Zeit läuft ab …

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          1. Ludovico, zunächst einmal ist Scharaah sich selbst der nächste, er ist in erster Linie an Erhalt und Ausbau seiner eigenen Macht interessiert.
            Gaza und die Palästinenser interessieren ihn momentan bestenfalls viertrangig, was Gaza, die Palästinenser und Hamas betrifft, so ist der Mann alles, nur nicht blöde.
            Er ist Pragmatiker, was das angeht, er setzt nicht auf ein totes Pferd,aber er
            ist auch gleichzeitig Opportunist, er setzt auf Israel, da kann er genau wie Abdullah von Jordanien keine Störfaktoren wie die Palästinenser brauchen. Im übrigen war von denen auch gar keine Rede bei seinem Gespräch mit den Amis, da ging es rein um den Wegfall der Sanktionen, und um Wirtschaftshilfen, bleiben Sie also bitte bei der Wahrheit.
            SHALOM

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    1. Inch’allah, amen, so sei es. Auch wenn man natürlich Syrien nicht blind vertrauen kann, es wäre ein Feind weniger. A gut schabbes, schabbat schalom

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  8. Dreck ist weniger wert als Kot, der zum Düngen verwendet werden kann.
    hamas-Denke ist ähnlich toxischer Rotz wie die von plo und pa.

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