Palästinenser nach Brandanschlag auf sein Haus gestorben

Siedler verüben in einem Dorf bei Ramallah mehrere Brandanschläge. Ein Palästinenser erleidet einen tödlichen Herzinfarkt.
Von Israelnetz

RAMALLAH (inn) – Israelische Siedler haben am Dienstag in einer palästinensischen Ortschaft im Westjordanland mehrere Wohnhäuser und Fahrzeuge in Brand gesteckt. Danach erlag ein Palästinenser einem Herzinfarkt, sagte ein Augenzeuge israelischen Medien.

Bei dem Verstorbenen handelt es sich um den 48-jährigen Wael Ghafri. Dessen Cousin Ajed Ghafri erzählte israelischen Medien, die beiden hätten mit drei anderen Palästinensern die Flucht ergriffen, als etwa 15 Siedler in der Ortschaft Sindschil bei Ramallah randalierten.

Vier Jeeps seien aufgetaucht, aus denen vier Soldaten stiegen. Diese hätten Wael und zwei andere Palästinenser geschlagen, einen hätten sie festgenommen. Nach Angaben einer israelischen Sicherheitsquelle hatte er Steine geworfen.

Über Schmerzen in der Brust geklagt

„Als wir sahen, dass die Siedler das Dorf verlassen hatten, kehrten wir zu Waels Haus zurück, um das Feuer zu löschen“, sagte der Cousin der Onlinezeitung „Times of Israel“. Seit dem Angriff der Soldaten habe Wael über Schmerzen in der Brust geklagt. „Als wir sein Haus betraten, sagte er, dass er nicht atmen könne. Er wiederholte das mehrere Male und brach dann zusammen. Der Krankenwagen brachte ihn in eine Klinik in der Nähe. Dort wurde festgestellt, dass er einen Herzinfarkt erlitten hatte.“

Auf der Intensivstation in Ramallah stellten die Ärzte demnach kurz darauf den Tod des Palästinensers fest. Dieser habe Rauch und Tränengas eingeatmet. Wael habe vorher keine gesundheitlichen Beschwerden gehabt, sagte der Cousin.

Weiter heißt es, die Siedler hätten auch Beduinen angegriffen. Einer von ihnen habe ins Krankenhaus gebracht werden müssen, er sei auf den Kopf geschlagen worden. Kein Siedler wurde festgenommen.

Vorher Außenposten geräumt

Wie die Zeitung „Ha’aretz“ berichtet, hatten Siedler in der Nacht zu Dienstag einen neuen Außenposten auf Land errichtet, das zu Sindschil gehört. Es befinde sich in der Zone B, in der die Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) die politische Verwaltung ausübt und Israel die militärische Kontrolle hat. Am Morgen wurde der Außenposten von der Zivilverwaltung evakuiert.

Die Siedler blieben. Keiner von ihnen wurde nach der Randale festgenommen. Aus der Armee erhielten die israelischen Medien zunächst keine Stellungnahme zu den Vorfällen. (eh)

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3 Antworten

  1. Frage mich gerade, wie soll jemals Frieden im Heiligen Land entstehen?
    Es tut mir aufrichtig leid, dass nach den Schmerzen in der Brust, dem folgenden Herzinfakt, nicht schnell genug ärztliche Hilfe kam. Oft sind es nur Minuten…..
    Shalom

    10
  2. Wie bitte: „Aus vier Jeeps sind vier Soldaten ausgestiegen“? Und die anderen, die sich ebenfalls in den Jeeps befanden? Also, so a bissal Faschismus gehört da schon dazu, illegal einen Außenposten aufzubauen und dann auch noch in den benachbarten Ortschaften zu randalieren, die dieses illegale Treiben nachvollziehbar gestört hatte. Ein Steinewerfer (zumindest das war die Anschuldigung) wurde verhaftet, nicht aber die Randalierer. Eine Zivilverwaltung (welche eigentlich in der Zone B?) „evakuierte“ diesen Außenposten – aha, und die Menschen dort? Was ist mit denen passiert?
    Über welches scheinbar totalitäre Land wird denn hier eigentlich berichtet?

    2
  3. Gott hat jeden Menschen einmal gemacht. Jeder Mensch ist ein von IHM geliebtes Einzelstück. Du und ich!
    Seit ER beschlossen hat, dass Du sein wirst, hat ER einen Plan für deinen Weg mit IHM. Wenn wir es wollen. Der Satan, der gegen Gott ist, und damit auch gegen dich und mich, ist besiegt! Aber wir leben in einer gefallenen Welt.
    Es ist immer traurig, wenn ein geliebtes Kind gehen muss.

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