Alisa Magen: Ranghöchste Mossad-Agentin gestorben

Am Dienstag ist Alisa Magen im Alter von 88 Jahren gestorben. Die Tochter deutscher Juden stieg beim Mossad zur stellvertretenden Direktorin auf und war an hunderten Geheimoperationen beteiligt.
Von Israelnetz
Das Olympia-Stadion in München von 1972

JERUSALEM (inn) – Sie jagte die Olympia-Attentäter von 1972, operierte gegen deutsche Wissenschaftler, die am Raketenprogramm der Ägypter mitwirkten und nahm an der „Operation Diamant“ teil, um den irakischen Kampfpiloten Munir Redfa zu rekrutieren. Am 14. April ist die langjährige stellvertretende Mossad-Direktorin Alisa Magen im Alter von 88 Jahren gestorben.

Magen wurde 1937 als Tochter deutscher Juden aus Frankfurt in Jerusalem geboren. Zwischen 1958 und 1999 diente sie mehr als 40 Jahre im israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad. Seit 1990 bis zu ihrer Pensionierung war sie stellvertretende Direktorin des Mossad – nie hatte eine Frau eine höhere Position beim Auslandsgeheimdienst inne.

In einer Mitteilung würdigt der Mossad Magen als „angesehene, bahnbrechende und hingebungsvolle Kommandeurin.“ Sie habe „ihr Leben der Sicherheit Israels und seiner Bürger gewidmet“.

2015 erklärte Magen, dass sie bereits als junge Frau angeworben wurde. „Als ich zu arbeiten begann, gab es eine große Nachfrage nach deutschsprachigen Mitarbeitern.“ Nach Angaben des Mossad war sie „an Hunderten von nachrichtendienstlichen Aktivitäten und bedeutenden Operationen (…) im In- und Ausland“ tätig.

Erfolgreiche Operationen

Medienberichten zufolge war Magen an der als Operation „Zorn Gottes“ bekannten Jagd nach den Olympia-Attentätern von München beteiligt. Zudem soll sie bei der Rekrutierung deutscher Wissenschaftler beteiligt gewesen sein, die für den ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser gearbeitet haben, um das ägyptische Raketenprogramm zu betreuen. Wegen ihrer Sprachkenntnisse arbeitete sie für die Mossad-Station in Deutschland.

Magen soll auch Teil der Operation Diamant gewesen sein. Im Zuge dieser Operation floh der irakische Kampfpilot Redfa mit seiner MiG-21 nach Israel. Später wurde seine Familie nach Israel geschmuggelt. Die israelische Luftwaffe konnte so wichtige Erkenntnisse über die von seinen arabischen Nachbarn genutzten Kampfjets sowjetischer Bauart gewinnen. (mas)

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4 Antworten

  1. Stellvertretende Mossad-Direktorin, ranghöchste Position des israel. Auslandsgeheimdienstes. Wow, eine Frau auf diesem Posten, alle Achtung und meine Bewunderung. Immerhin ist der Mossad der zweitgrößte Geheimdiest nach dem CIA. Sie muss wohl über hohe Intelligenz verfügt haben und ausgeprägte Fähigkeit Probleme zu lösen, Verschwiegenheit inbegriffen.

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  2. Möge ihr die Erde leicht sein. Ich mag Menschen, die handeln. Es gibt in unserer kaputten Welt zu viele Pazifisten, die unentschlossen zugucken.

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