Netanjahu: Verhandlungen „nur noch unter Feuer“

Israel fliegt weitere Angriffe im Gazastreifen. Premier Netanjahu will die Hamas mit der erneuten Offensive unter Druck setzen.
Von Israelnetz

GAZA (inn) – Die israelische Armee hat die in der Nacht zum Dienstag eröffnete Offensive im Gazastreifen fortgesetzt. Bei einem Angriff tötete die Luftwaffe den Sprecher des Palästinensischen Islamischen Dschihad, Abu Hamsa, wie am Dienstagnachmittag bekannt wurde. Die Terrorgruppe bestätigte die Meldungen.

Zu den Angriffszielen gehörte nach Angaben der Armee auch eine Militärstellung der Terror-Organisation Hamas im Norden des Gazastreifens, „wo Vorbereitungen getroffen wurden, um Projektile auf Israel zu schießen“. Zudem habe die Marine Boote vor der Küste des Gazastreifens angegriffen, „die von der Hamas und dem Islamischen Dschihad für terroristische Aktivitäten vorgesehen waren“.

Huthis feuern Rakete auf Israel

Am späten Dienstagabend fing die Armee außerdem eine Rakete der Huthi-Terroristen aus dem Jemen ab. Das Abwehrsystem „Arrow“ habe sie über Saudi-Arabien abgeschossen, teilte die Armee mit. Aufgrund des Angriffes wurde in zahlreichen südisraelischen Städten, darunter Be’er Scheva, Raketenalarm ausgelöst. Die Einwohner flüchteten in die Schutzräume.

Nichtsdestotrotz lockerte das Heimatfrontkommando die Schutzbestimmungen. So sei in den Ortschaften am Gazastreifen der Schulunterricht wieder erlaubt, sofern sich ein Schutzbunker in der Nähe befindet. Am Montag hatte die Armee den Schulbetrieb für den Dienstag untersagt.

Netanjahu: Angriffe sind erst der Anfang

Der israelische Premier Benjamin Netanjahu (Likud) wandte sich ebenfalls am Dienstag in einer Videoansprache an die Israelis. Darin warf er der Hamas vor, dass sie Vorschläge bei den Geisel-Geprächen mehrfach abgelehnt habe. Aus diesem Grund führe Israel die Verhandlungen fortan nur noch „unter Feuer“.

Die erneuten Angriffe seien „erst der Anfang“, sagte Netanjahu weiter. „Wir kämpfen so lange, bis wir unsere Kriegsziele erreicht haben. Gaza wird nicht länger eine Bedrohung für Israel darstellen.“ Laut Medienberichten erwägt die Armee auch eine erneute Bodenoffensive.

Sorge um Schicksal der Geiseln

Israel wirft der Hamas vor, eine Einigung hinauszuzögern, um in dieser Zeit die eigene Kampfbereitschaft auszubauen. Im Gazastreifen befinden sich noch 59 Geiseln, davon sind nach israelischer Schätzung noch 24 am Leben.

Aus Sorge um ihr Schicksal protestierten am Dienstag zehntausende Israelis in Tel Aviv gegen die Kriegshandlungen. Am Mittwochmorgen kam es zu einer weiteren Massenkundgebung in Jerusalem.

USA: Verantwortung bei Hamas

Die amtierende UN-Botschafterin der USA, Dorothy Shea, bekundete im Sicherheitsrat die Unterstützung für Israel. Die Verantwortung für die Angriffe trage allein die Hamas.

UN-Generalsekretär António Guterres teilte mit, er sei „empört“ angesichts der israelischen Angriffe. Er rief zur Einhaltung der Waffenruhe auf, forderte die Fortsetzung der humanitären Hilfe und die bedingungslose Freilassung der Geiseln.

Mehrere europäische Regierungen kritisierten die Offensive. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte vor ihrer Abreise nach Beirut am Mittwoch, das Ende der Waffenruhe „zerschlägt eine greifbare Hoffnung so vieler Israelis und Palästinenser: die Hoffnung, dass das Leid auf allen Seiten endlich ein Ende nehmen kann“. (df)

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7 Antworten

  1. Antonio Guterres übt den nutzlosesten Beruf der Welt aus und bemüht sich anscheinend aufrichtig um völlige Nutzlosigkeit. Wäre er ein Ding im täglichen Leben, dann ein Hindernis, das man beiseite räumen muss, damit die Lebensbewältigung störungsfrei ablaufen kann. Und Herr Guterres schaltet sich immer wie ein Bot ein, so als wäre er elektrisch gesteuert.

    Verhandlungen nur noch unter Feuer, ist sicher auch für die Geiseln eine letzte Chance. Die andere Seite lässt sonst niemanden mehr frei, man hat es ja gesehen.

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  2. Netanjahu: Verhandlungen „nur noch unter Feuer“. So wie die Briten in Palästina: „Erst schießen, dann verhandeln“.

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  3. Ach du liebe Güte, Guterres ist empört? Über Israel wohlgemerkt! Wie wäre es mal Empörung darüber zu zeigen, dass Geiseln nicht freigelassen, sondern unter Folterbedingungen von der Hamas festgehalten werden. Ich kann diesen Mann nur noch schwer ertragen. Bald bekommt er von Baerbock Unterstützung in Brüssel. War klar, dass sie jetzt nach Höherem strebt. Liebe Annalena, wo bleibt denn die greifbare Entlassung der Geiseln? Und wo der greifbare Frieden für Israel, wenn die Hamas nicht ihr Ziel aufgibt, Israel zu vernichten?
    Ja, ich kann den weiteren Kampf Israels auch nur schwer ertragen. Aber wie Otto sagt, Hamas lässt keine Geisel mehr frei, sie wollen Israel weiter erpressen.

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  4. Freigelassenen Geiseln sagten, immer wenn IDF bombardierten, wurden sie gequält, gefoltert, Essen – Wasserentzug.

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  5. Was ist wichtiger ? So viel wie möglich Hamas eleminieren für das gesamte Land Israel , in der Hoffnung, dass etwas Ruhe einkehrt oder die Geiseln zurück im Austausch für Hunderte Verbrecher und Terroristen, die sich auf was vorbereiten ? Gott kann auch auf diesem Wege noch Geiseln nach Hause bringen, auch da, wo alles dagegen spricht .

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  6. Shalom,-Otto@-Verhandlung nur noch unter Feuer:Das dümmste was Netanjahu noch macht!Warum:Es gefährdet die Geiseln.Es gefährdet die tausende Soldaten im Einsatz.Es gefährdet die Zivilisten die unter den Bomben von den Hutis Leiden,das betrifft ganz Israel.Und die Hamas wird nicht nachgeben.Haben sie auch nicht bei den Drohungen von Trump und Co. Es gibt nur EINE LöSUNG:Waffenstillstand,Geiseln lebende+Tote rausholen,Gaza Zerstören und zum Schluss eine neue normale Regierung Unter Gantz oder Lapid! Dies ist mein Standpunkt aus erfahrener militärischer Sicht. Jerusalem

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