NEW YORK (inn) – Israel ist nach Angaben des „Komitees zum Schutz von Journalisten“ (CPJ) für zwei Drittel der Tötungen von Medienschaffenden im vergangenen Jahr verantwortlich. 2024 habe es mindestens 124 Tote gegeben. Im Vergleich zu 2023 habe sich die Zahl um 22 Prozent erhöht.
Das CPJ mit Sitz in New York sammelt seit 1992 Daten. Seitdem sei 2024 das tödlichste Jahr für Journalisten gewesen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Die Zahl der Konflikte weltweit hat sich demnach binnen fünf Jahren verdoppelt. Die bislang höchste Totenzahl stammt mit 112 aus dem Jahr 2007 – damals starb fast die Hälfte der Medienschaffenden im Irakkrieg.
Die meisten toten Journalisten zählte die Organisation im Gazakrieg: Für das vergangene Jahr nennt sie 85 von Israel getötete Medienschaffende – 82 in Gaza und drei im Libanon. Für 2023 gibt sie 78 Tote an. Die restlichen 39 Todesfälle gab es demnach in 16 Nationen. Der Sudan und Pakistan führen mit je sechs Journalisten die Auflistung vor Mexiko (5) und Syrien (4) an.
Israelische „Morde“
Das Komitee verweist darauf, dass es immer dann von „Mord“ spreche, wenn ein Journalist absichtlich während seiner Arbeit getötet wurde. Es hebt Hamsa al-Dahduh hervor, einen Kameramann des katarischen Senders „Al-Dschasira“. Er starb am 7. Januar 2024 mit dem Videojournalisten Mustafa Thuria bei einem israelischen Drohnenangriff, als sie über Flüchtlinge im südlichen Gazastreifen berichteten.
Al-Dahduhs Vater ist der Bürochef von „Al-Dschasira“ in Gaza. Er „hatte bei israelischen Angriffen vor dem Mord an seinem Sohn vier andere Familienangehörige verloren“, schreibt das CPJ. Israel habe „substanzlose Behauptungen erhoben, dass Al-Dahduh ein Terrorist gewesen sei“. Das hätten Angehörige verneint.
Der Bericht zitiert „Al-Dschasira“: „Er wurde, wie so viele Journalisten vor ihm, nur getötet, weil er seine Arbeit tat und Vorgänge ans Licht brachte, die die israelische Armee lieber im Dunkeln vor einer Untersuchung verborgen halten wollte.“
In die Kategorie der „absichtlichen Tötung“ fallen mindestens 24 Journalisten, von ihnen starben zehn im Gazastreifen oder im Libanon. Weitere 14 „Morde“ ereigneten sich laut CPJ in acht verschiedenen Ländern. Bei 20 zusätzlichen Todesfällen habe Israel möglicherweise gezielt Journalisten ins Visier genommen. Nicht in der Datenbank erscheinen getötete Journalisten, wenn sie nachweislich mit sofortiger Auswirkung zu Gewalt aufgerufen haben oder direkt an Kampfhandlungen beteiligt waren.
Armee weist Vorwürfe zurück
Die CPJ-Vorstandsvorsitzende Jodie Ginsberg sagte: „Der Krieg in Gaza ist beispiellos in seiner Auswirkung auf Journalisten und zeigt eine große Verschlechterung bei weltweiten Normen, wenn es um den Schutz von Journalisten geht.“
Die israelische Armee widersprach auf Anfrage der Online-Zeitung „Times of Israel“ den Anschuldigungen: „Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte ergreifen alle möglichen Maßnahmen, um Schaden an Zivilisten gering zu halten, Journalisten eingeschlossen. Sie haben nie absichtliche auf Journalisten gezielt und werden es auch nicht tun.“
Der Aufenthalt in einer aktiven Kampfzone berge Risiken, hieß es weiter. Die Armee greife nur militärische Ziele und Militante an, keine zivilen Stätten oder Zivilisten. Dazu gehörten auch Medien und Journalisten. Viele der Getöteten auf der veröffentlichten Liste hätten zum bewaffneten Flügel der Hamas gehört. „Damit sind sie rechtmäßige Ziele nach internationalem Recht.“
Der Zweifel an dieser Aussage findet sich allerdings schon im Bericht: „Die Taktik, Journalisten als Terroristen zu verleumden, ohne Beweise zu liefern, wird sowohl von autoritären Regimen als von angeblich demokratischen Ländern immer mehr übernommen.“ Das CJP habe die internationale Gemeinschaft wiederholt aufgefordert, das Problem zu thematisieren.
Dabei gibt es auch international bekannte Beispiele von Journalisten, die in Terror verwickelt waren. So dokumentierte etwa Hassan Eslaiah das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023. In Sozialen Medien äußerte er sich positiv über das Morden. (eh)
22 Antworten
Jetzt aber mal langsam. Die Journalisten in Gaza, u.a. Al Jazeera berichteten ausschließlich gegen Israel, nicht gegen Terroristen, Mörder, Vergewaltiger. Deutsche waren nicht vertreten.
ARD in Tel Aviv. Die Dame berichtete alltäglich als guckte sie aus den Tunnels….Welt Reporter durften mit Armee berichten aus Gaza, weil sie ehrlich berichteten, auch aus dem Libanon.
Kliniken waren Kommandozentralen. So viele Lügen kamen, kommen, aus Gaza.
OT: Wieder Anschlag in München. Afghane. 28 Schwerverletzte.
Ich würde alle Jounalisten aussperren, wenn sie nicht objektiv berichten. Besonderes Augenmerk ist auf die zu richten, die für arabische Publikationen berichten. Außerdem ist ein Kriegsschauplatz kein Sandkasten für die sogenannten Kriegsberichter. Da denke ich immer an den zutreffenden Satz: wessen Brot und Kuchen ich esse – dessen Lied ich singe. Man kann es den Lesern nicht überlassen, die Richtigkeit deren Angaben einzuschätzen. Seid wachsam liebe Leser !!!
Wenn Sie das Wort „ausschließlich“ weggelassen hätten, dann hätte ich Ihnen noch halbwegs folgen können. Denn ich habe Berichte gelesen, die das, was Sie kritisieren, nicht beinhaltet haben. Auch das gelogen wird, (aber auf beiden Seiten!) d’accord.
Aber bei mindestens 55 000 getöteten Zivilisten und bei dem Ausmass der angericheten Schäden, von denen ja nur ein Teil öffentlich wird, frag ich mich, welche Sorgfalt die israelische Armee an den Tag legt, die für mich im übrigen in dem Dilemma steckt, für die berechtigte Existenzsicherung Israels einzutreten unter einem Netanjahu, den sie eigentlich davontragen müssten.
Nur- und da komm ich gar nicht mehr mit: Was hat das bitte schön mit dem schrecklichen Eeignis in München zu tun?
Welche Sorgfalt müsste man Ihrer Meinung nach aufwenden, wenn man gegen eine riesiege von der Bevölkerung aktiv unterstützte islamistische Terrorarmee kämpft, die mit allen Mitteln die Vernichtung aller Juden anstrebt? Das was Israel getan hat, ist nicht nur sein gutes Recht, sondern seine Pflicht gegenüber der eigenen Bevölkerung und es ist weder moralisch verwerflich noch ein Verstoß gegen Völkerrecht wie gerne ideologisch motiviert behauptet wird. Muslime wie der Afghane in Mü befinden sich in einem heiligen Krieg gegen alle Nichtmuslime weltweit, falls Sie es noch nicht gemerkt haben. Nach ihren Kriterien war auch die deutsche Bevölkerung im 2. Weltkrieg unschuldiges Opfer.
Jeder getötete Journalist ist einer zu viel. Aber bei den von der IDF getöteten „Journalisten“ waren ua Teilnehmer des Massakers an israelischen Zivilisten vom 07.Oktober 2023 dabei. Die damals ohne Kamera, dafür aber mit MP in Israel einfielen.
Es standen auch Kameras bereit, um die Terroristen-Invasion zu filmen. Es war natürlich reiner Zufall, daß diese „Journalisten“ just in diesem Moment vor Ort waren. Sie waren wohl joggen oder führten ihren Hund Gassi…(,Ironie off)
Die Einen sagen so, die Anderen so. Müßig. Wer gern Terroristen interviewt, muss prinzipiell damit rechnen, dass ihm ’ne Bombe auf die Frisur fällt. Oder?
Liebes Team,
ihr müsst doch nicht jeden Mist aufgreifen.
Wenn ich Lust hätte,meine lebenszeit auf dieser Erde über diesen Kommentar hinaus mit dieser Nachricht zu verschwenden, würde ich mich mit der Definition des Begriffes Journalist beschäftigen. Journalisten haben eine Ausbildung. Oder geht es um Medienschaffende?
Mein Sohn ist Journalist und berichtet, soweit das möglich ist, wahrheitsgemäß über Israel und Gaza. Die Linken in unserem Land würden sagen: pro Israel.
„Israel an zwei Drittel der Todesfälle bei Journalisten schuld“. Nein, die Hamas ist an allem schuld. „Komitees zum Schutz von Journalisten“ auflösen? Ja.
…weil bei Ihnen anscheinend in der Regel DIE Anderen Schuld sind.
@Bernhard Theis
Immer!
Wenn sich Journalisten in Zonen intensiver Kämpfe hineinbegeben, ist es reines Berufsrisiko dort etwas auf die Schwarte zu bekommen.
Oder glaubt irgendjemand,daß Bomben, Raketen und Granaten auf irgendwelche Pressewesten achten?
Bei Drohnen könnte ich mir das eher vorstellen, daß der Operator von einem Angriff absieht, wenn er mitbekommt, daß sich in seiner Angriffszone Presseleute aufhalten.
Aber wer weiß,wie viele Presseleute bei der Gelegenheit ne Knarre mit sich führten.
Derlei ist vermutlich dort auch vorgekommen ,obwohl das für Journalisten in Kriegsgebieten streng untersagt ist.
Ich kann natürlich auch nicht ausschließen, daß dem einen oder anderen Zahalim die Sicherungen durchgebrannt sind, aber eine Jagd auf Journalisten, wie das von manchen dieser
Israel-,,Kritiker“ kolportiert wird, hat es mit Sicherheit nicht gegeben………………..SHALOM
Kriegsberichterstatter leben gefährlich. Das wissen sie und sie machen dennoch ihren Job. Allerdings war mir bisher nur bekannt aus diesem Forum, daß Israel keine Journalisten in den Gaza reinläßt. Da soll nochmal einer schlau werden! Aber vielleicht verwechseln manche „Journalisten“ Kameras auch mit Kalashnikows.
Die „Journalisten“ in Gaza sind Palästinenser, die für diverse Nachrichtenagenturen und Medien arbeiten. Natürlich stehen sie unter der Fuchtel der Hamas.
Genau, die palis haben sonst nix tun außer für Zeitungen zu schreiben.
Ein wahres Glück, das die alle einen
Butler haben,wer machte sonst
Die Arbeit?
Die IDF wissen schon warum sie da keine Journalisten reinlassen,die könnten sehr schnell selber Geiseln sein, wenn sie nicht selber zu dem Haufen gehören, wäre nicht das erste Mal
SHALOM ALEJCHEM
Guter Gedanke, Klaus! Die angeblichen Journalisten gehören natürlich selbst zum Haufen. Sonst wären sie ja extrem gefährdet, ebenfalls als Geisel genommen zu werden.
Al Jazeera hat sich entschieden, dass sie Journalisten vor Ort wollten. Auch eine Art der Kampfführung für die Hamas. Leider waren unter den toten Journalisten auch Terroristen. Haben wir die rausgerechnet? Natürlich nicht.
„Armee weist Vorwürfe zurück“
Bei dem Ausmaß des verbrechens die Standard Antwort die zu einer Phrase verkommen ist. Nicht aus der Regierung schon garnicht von der IDF nehme ich auch nur ein Wort ernst. Eher ein Leitfaden sich genau anzuschauen, was wirklich passiert.
Die Nachrichten sind keine mehr, eher eine Bericht zur Verteidigung ihrer Verbrechen.
Terroreinsatz in WjL? Nein eher Terrorismus verbreiten durch die IDF im WjL.
Ist doch gut, dass die Terroristen wenigstens wahrheitsliebend sind. Irgendjemand muss man ja glauben können. Zynismus Ende
@Ludovico
Schön, dass SIE die Terroristen wenigstens ernstnehmen. Da freuen die sich total drüber! Nach dem Motto: Uns glaubt niemand, aber auf den treuen Ludovico ist Verlass. (Ironie off?
Na klar,Ludovico, wenn man sich vorsätzlich nur einseitig informiert, und auch noch aus den ,,richtigen“ Kanälen ,kann man natürlich nur zu solch einer Einschätzung kommen, aber dafür sind Sie ja bekannt .Mehr dazu zu sagen lohnt sich wirklich nicht…………..
SHALOM ALEJCHEM