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Trumps Plan für den Gazastreifen stößt weiter auf Ablehnung

In der vergangenen Woche überraschte Trump die Welt mit seinem Plan für den Gazastreifen. Zustimmung findet er bislang nur in Israel.
Von Israelnetz
Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt im August in Arizona

WASHINGTON (inn) – Der Plan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen stößt weiter auf Ablehnung. Beim TV-Duell gegen den CDU-Herausforderer Friedrich Merz am Sonntagabend nannte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Vorschlag einen „Skandal“. „Die Umsiedlung von Bevölkerung ist nicht akzeptabel und gegen das Völkerrecht.“

Merz gab Scholz recht. Damit teilten die beiden Politiker die Meinung der meisten Staatenlenker. Erst am Sonntag kritisierte auch der türkische Präsident Reccep Tayyip Erdogan (AKP) das Vorhaben. Dabei war er sich sicher, dass der Vorschlag „unter Druck der israelischen Lobby“ zustande gekommen sei. Weiter sagte er: „Niemand hat die Macht, die Menschen von Gaza von ihrem ewigen Heimatland zu entfernen, das schon seit tausenden Jahren Bestand hat.“

„Veränderung von biblischen Ausmaßen“

Indes betonte der zukünftige US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, dass vom Gazastreifen nie wieder eine Gefahr für Israel ausgehen dürfe. In einem Interview des amerikanischen Senders „Fox News“ forderte er am Sonntag, dazu müsse die Hamas entmachtet werden. Zum Gazaplan sagte er, Trump zeichne ein „mutiges und innovatives Denken“ aus. Der Gazastreifen werde Veränderungen „in biblischen Ausmaßen“ erfahren.

Der israelische Premier Benjamin Netanjahu (Likud) zeigte sich einmal mehr von dem Plan angetan. Am Sonntag erklärte er, dieser sei „viel besser für Israel“ als etwa die Rückkehr der Palästinensischen Autonomiebehörde. „Es gibt hier die Gelegenheit für Möglichkeiten, von denen wir vor noch vor wenigen Monaten nicht einmal geträumt haben.“

Trump hatte am vergangenen Dienstag große Teile der Weltpolitik mit seinem Vorschlag überrascht: Der Gazastreifen soll längerfristig in die Hände der USA kommen, um diesen wieder aufzubauen. Die dortigen Palästinenser sollen über ein Anreizmodell die Möglichkeit erhalten, nach Ägypten oder Jordanien umzusiedeln. Im wiederaufgebauten Gazastreifen sollen künftig Menschen aus aller Welt leben und arbeiten.

Krisensitzung geplant

Am Sonntag bekräftigte Trump sein Vorhaben: „Wir sind entschlossen, den Gazastreifen zu besitzen und sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurückkommt.“ Auch andere Länder könnten sich dann am Wiederaufbau unter Aufsicht der USA beteiligen.

Trump sagte weiter, er wolle auch sicherstellen, dass die Palästinenser in Frieden und Harmonie leben können. Dabei wiederholte er seine These, dass sie nur im Gazastreifen bleiben, weil es für sie keine Alternative gebe. Er rief die Länder der Region auf, dabei mitzuhelfen, eine Alternative zu schaffen.

Doch die arabischen Staaten reagierten bislang ablehnend. Am Sonntag kündigte Ägypten zudem ein Krisentreffen der Arabischen Liga für den 27. Februar an, um den „neuen und gefährlichen Plan“ zu diskutieren. (df)

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8 Antworten

  1. Die arabischen Staaten reagieren ablehnend, nicht ohne Grund. Mit den Palästinensern holt man sich den Terror. Alle Länder wissen das, nur Merkels Deutschland hat das nicht gewusst.

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  2. Ich bin nicht so ganz sicher, ob er dieses ganze Meskhela da unten so richtig einordnet.
    Aber vielleicht hat er ja auch nur einen Stein ins Wasser geworfen, um alle Protagonisten ordentlich aufzuscheuchen und in Unsicherheit zu bringen.
    Anhand der Reaktionen können ihm seine Berater dann die entsprechenden Maßnahmen nahelegen.
    Wie seine Vorgehensweise dann aussieht, wissen wahrscheinlich nur er selbst und der EWIGE……………. SHALOM ALEJCHEM

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  3. Man oh man(n), Herr Trump! Weniger reden wäre auch mal angebracht. Er heizt die Stimmung auf. OT: Heute gab Hamas bekannt, dass Geiseldeal geplatzt. 74- was wird sein? Die 3 von Samsrag wurden gefoltert. Und jetzt? Hamas stark wie zuvor.
    Sie haben “ die Welt“ hinter sich. Ich bin verzweifelt. Bitte, beten wir. Shalom
    Frage zu euch: IL hat Gaza zerstört. Wieso lebt Hamas? Was befindet sich noch unter der Erde?
    Gestern waren Hamas Führer im Iran. UNO schweigt. EU schweigt. Israel ist hilflos, wenn es um Geiseln geht und dazu noch 500 Terroristen wieder frei. Die Zivilisten in Gaza halten zur Hamas, jetzt noch mehr, seit Trumps räumen -wollen.

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  4. Zumindest hat er einen Stein ins Rollen gebracht. Es ist nicht zu Ede gedacht und man weiß nicht, wie es umzusetzen wäre. Die Araber wollen es nicht. Und auch wenn der Plan nicht zustandekommt, der Nahe Osten ist entsetzt, denn dies würde
    1. das Ende der Phantasie einer Zwei-Staaten-Lösung bedeuten,
    2. bei einem Wiederaufbau unter USA das Ende aller Tunnel bedeuten,
    3. und es wäre das beste Angebot, das die Palästinenser jemals erhalten haben und dies nicht von den Arabern, sondern vom verhassten Westen.
    Die USA waren bisher der größte Geldgeber für die Palästinenser, das bricht jetzt weg und es hat auch bisher niemand eine bessere Alternative.

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  5. Ich danke für den Bericht. Bezeichnend ist, dass Scholz und Merz dieses ablehnen, wir brauchen in Deutschland Kräfte, die umdenken.
    Donald Trump, in anderer Hinsicht problematisch (RUS), ist ein großartiger Kämpfer für den Frieden im Nahen Osten und für Israel. Solange der Gaza von der Hamas kontrolliert wird, gibt es dort NIE Frieden,
    und Donald Trump eröffnet Chancen für den Frieden, die arabischen Staaten müssen umdenken und diesen Weg akzeptieren. In seiner ersten Amtszeit hat Präsident Trump mit den Abraham-Abkommen und der Verlegeung der US-Botschaft nach Jerusalem großartige Zeichen gesetzt, Biden war am Anfang nicht in der Lage, sich um den Nahen Osten zu kümmern. Biden hat die Gefahr des Krieges nicht erkannt, unter Trump hätte es den Hamas-Krieg nicht gegeben.
    Trump ist in anderer Hinsicht sehr problematisch, und Putin treibt mich in den Wahnsinn, und Deutschland auch. Alles schlecht, aber Israel wird eine gute Zukunft haben…

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  6. Die Menschen in Gaza sollten in einer geheimen Abstimmung entscheiden dürfen, ob sie diese Häuser wieder selbst aufbauen wollen, oder ob sie umsiedeln wollten.

    Man sollte ihnen dann aber sagen, wo hin und wie ihre neuen Häuser aussehen könnten.

    Und Herr Erdogan soll bitte ganz still sein in dieser Frage, denn was tut denn er SELBST seit Jahren den Kurden an ?

    Warum lässt er denen nicht einfach ihr Land?
    Er hat moralisch jedes Recht verloren, sich jetzt hier zu äußern.

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  7. Da Donald Trump sich von niemand einschüchtern lässt und sowieso viele Anstandsregeln ignoriert, kann er einen völlig neuen Gedanken in die Runde werfen und wir werden sehen, was daraus wird.

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