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Sprecher der PA-Sicherheitskräfte: Zahlreiche Sprengsätze beschlagnahmt

Die palästinensischen Sicherheitskräfte melden zahlreiche Festnahmen und Bombenfunde in Dschenin. Bewohner stehen dem Anti-Terror-Einsatz kritisch gegenüber.
Von Israelnetz

DSCHENIN (inn) – Seit dem Beginn des Anti-Terror-Einsatzes in Dschenin haben die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) 247 „Gesetzlose“ festgenommen. Das teilte der Sprecher der Sicherheitsdienste, Anwar Radschab, am Donnerstag auf einer extra einberufenen Pressekonferenz mit. Die Operation begann Anfang Dezember. Sie konzentriert sich auf den Teil der Autonomiestadt im Westjordanland, der als „Flüchtlingslager“ bezeichnet wird.

Bislang seien sechs Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden, sagte Radschab laut der israelischen Zeitung „Yediot Aharonot“. Auf der Seite der Terroristen habe es drei Tote gegeben. 41 der Festgenommenen seien bei Schusswechseln verwundet worden.

Der Sprecher ergänzte, die Einsatzkräfte hätten etwa 17 Fahrzeuge voller Sprengstoff beschlagnahmt und neutralisiert. Zudem hätten sie 245 Sprengsätze unschädlich gemacht, die an öffentlichen Orten gelegt waren. Auch viele Waffen und Munition, die gegen Sicherheitskräfte eingesetzt werden sollten, hätten sie an sich genommen.

Terroristen hätten das Feuer auf Fahrzeuge des Zivilschutzes und auf Krankenwagen eröffnet, sagte Radschab weiter. Ferner hätten sie Kinder und Frauen als menschliche Schutzschilde benutzt.

Gelder aus dem Iran für Terrorfinanzierung

Die Festgenommen stehen unter anderem im Verdacht, Schüsse auf Einrichtungen der PA abgegeben zu haben. Acht Inhaftierte sollen sich an der Finanzierung von Terroristen beteiligt haben – die Gelder seien auch aus dem Iran gekommen.

Radschab sagte, manche Medien verbreiteten Lügen über die Situation im Flüchtlingslager. Dabei tue sich vor allem der katarische Sender „Al-Dschasira“ hervor. Gegen ihn hat die Autonomiebehörde Ende Dezember ein Betätigungsverbot verhängt.

Terrorist spricht von „Hornissennest“

Indes schilderte ein maskierter Terrorist der „Dschenin-Brigade“ seine Sicht der Operation gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“: „Wir sind eine kleine Gruppe, und sie wollen uns auslöschen, um die Kontrolle über Gaza zu erlangen.“ Zum „Widerstand“ gegen die PA sagte er: „Allah sei Dank, aus dem Hornissennest in Dschenin lassen wir unsere Hornissen auf sie los, und wir werden standhaft bleiben.“

Die Bewohner von Dschenin stehen dem Einsatz kritisch gegenüber. Der 65-jährige Muhammad Dscharbu sagte im Gespräch mit „Reuters“, sein Sohn sei zu Hause von einer Kugel getroffen und am Arm verletzt worden. „Die Lage ist katastrophal.“

Usama al-Hadsch hat nach eigener Aussage wegen der Vorgänge das Flüchtlingslager vor einem Monat verlassen. „Seitdem ist es belagert, ohne Strom oder wichtige Dienste. Genug des Blutvergießens.“ Sein Bruder wurde während des Einsatzes getötet. Die Familie beschuldigt die PA-Sicherheitskräfte. Diese machen Militante für den Tod des Mannes verantwortlich.

Der zwölfjährige Ala Irnawi kritisierte die Schließung der Schulen: „Warum habt ihr eine Blockade verhängt? Was haben wir getan, dass wir das verdient haben? Wir müssen lernen und wir brauchen Sicherheit, und was ihr tut, ist nicht sicher für Kinder.“ (eh)

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3 Antworten

  1. Kein Ende des Anti-Terror-Einsatzes im Terroristennest Dschenin. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Juli 2023: Dschenin ist ein Rückzugsort für Terrorismus, von dem aus heimtückische Attacken auf israelische Männer, Frauen und Kinder verübt werden.

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  2. Terror, wo man nur hinschaut. Diesmal PA gegen Terroristen, da macht die PA mal gute Arbeit.
    Es ist eine schwere Zeit des Terrors.
    Dennoch : Allen ein gesegneten Schabbat !

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  3. Publikumswirksame Inszenierung von Terroristen gegen Terroristen! Noch nie waren wir einem ehrlichen Frieden so nah! Abbas verdient den Friedensnobelpreis wie sein großes Vorbild Arafat.

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