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Argentinien und Israel feiern 75 Jahre diplomatische Beziehungen

Im Jahr 1949 nehmen Israel und Argentinien Beziehungen auf. Bei einer Veranstaltung zum 75. Jahrestag betonen beide Seiten die neu gefundene Herzlichkeit.
Von Israelnetz
Der israelische Präsident Herzog charakterisierte die Beziehungen zu Argentinien als „mutig und schön“

JERUSALEM (inn) – Die argentinische Botschaft hat mit einem Empfang das 75. Jubiläum der Beziehungen zu Israel begangen. Bei der Veranstaltung am Montag waren hochrangige israelische Politiker zugegen, darunter Staatspräsident Jizchak Herzog, Knessetsprecher Amir Ochana und Außenminister Gideon Sa’ar.

In einer Mitteilung würdigte das israelische Außenministerium Israelis argentinischer Herkunft. Dabei nannte es etwa den Soziologen und früheren Knessetabgeordneten Manuel Trajtenberg. Der 74-Jährige war im Jahr 2011 von Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) beauftragt worden, angesichts der Sozialproteste Lösungen für hohe Lebenshaltungskosten zu erarbeiten.

Wende unter Milei

Die israelischen Politiker betonten in ihren Reden, dass sich die Beziehungen zu Argentinien unter Staatspräsident Javier Milei entschieden zum Besseren gewendet hätten. Herzog charakterisierte diese als „mutig und schön“, Knessetsprecher Ochana (Likud) als „warm“. Außenminister Sa’ar (Neue Hoffnung) sprach von einer „neuen Ära“.

Der argentinische Botschafter, Schimon Axel Wahnish, bekräftigte diese Einschätzungen. Argentinien sei 74 Jahre lang ein Partner Israels gewesen, nun aber ein Freund. Wahnish sagte weiter, die beiden Länder erstellten derzeit eine gemeinsame Absichtserklärung. Ziel sei etwa, bei der Terrorbekämpfung zusammenzuarbeiten.

Neue Unterstützung für Israel

Der argentinische Präsident Milei trat vor gut einem Jahr sein Amt an. Er zeigt offen seine Verbundenheit mit dem Judentum und mit Israel. Bei einem Besuch in Israel im Februar kündigte er an, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.

Auch bei den Vereinten Nationen unterstützt Argentinien inzwischen Israel. Erst am Donnerstag stimmte das Land gegen eine Resolution der Generalversammlung. Unter anderem stellte sie das von der Knesset verabschiedete Gesetz infrage, demzufolge Israel die Zusammenarbeit mit dem UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) beendet.

Anlass für dieses Gesetz waren Verbindungen der UNRWA zur Terror-Organisation Hamas. Die von Norwegen eingebrachte Resolution erhielt die Unterstützung von 137 Ländern, darunter auch Deutschland. Zwölf Länder stimmten dagegen und 22 enthielten sich. Norwegen selbst stuft die Hamas nicht als Terror-Organisation ein.

Terroranschläge mit dubioser Nachgeschichte

Israel und Argentinien haben am 31. Mai 1949 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Im Jahr 1991 kam Carlos Menem (1930–2021) als erster argentinischer Präsident nach Israel. 2017 war Netanjahu der erste amtierende israelische Premier, der Argentinien besuchte.

In den 1990er Jahren schockierten zwei große Terrorakte das südamerikanische Land: Im Jahr 1992 starben 29 Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf die israelische Botschaft, zwei Jahre später riss die Bombe eines Attentäters am jüdischen Gemeindezentrum AMIA 85 Menschen in den Tod.

Im April 2024 kam ein argentinisches Gericht zu dem Schluss, dass der Iran die Anschläge initiiert und die Hisbollah diese ausgeführt hatte. In den Jahren zuvor waren Vorwürfe laut geworden, dass argentinischen Behörden die Aufklärung verschleppten.

Chefermittler Alberto Nisman warf der Regierung in diesem Zusammenhang Vertuschung vor. Im Januar 2015 wurde er in seinem Zuhause jedoch tot aufgefunden – einen Tag, bevor er im Parlament seine Ergebnisse präsentieren sollte. Zunächst wurde Suizid vermutet, eine polizeiliche Untersuchung fand jedoch Indizien für ein Tötungsdelikt. Eine juristische Aufarbeitung steht noch aus. (df)

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3 Antworten

  1. Argentinien und Israel, gehören zusammen, Herzog und Milei, wunderbare Menschen.

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  2. Schön, dass die Beziehungen Argentiniens und Israels nach 75 Jahren so gut sind ! Argentiniens Milei ist ein wichtiger Faktor, er glaubt an Israel.
    Der Argentinische Papst sollte sich das mal anschauen, indes er wird es nicht tun…

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