ARAD / KARLSRUHE (inn) – Deutsche Forscher haben Salzkamine am Boden des Toten Meeres gefunden. Diese entstanden durch Wechselwirkungen zwischen mineralreichem Grundwasser und dem hohen Salzgehalt des Gewässers. Diese Salzkamine sind Frühindikatoren für drohende Erdfälle. Die Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ veröffentlichte die neue Forschung, wie die Nachrichtenseite „Ynet“ berichtet.
Der Grundwasserspiegel des Toten Meeres sank seit über 50 Jahren jährlich um etwa einen Meter und liegt aktuell bei etwa 438 Meter unter dem Meeresspiegel. Dies ist mit der Trennung von Nebenflüssen und dem Verlust großer Wassermengen durch Verdunstung zu erklären.
Der Rückgang des Grundwasserspiegels bleibt nicht ohne Folgen: Christian Siebert, Geologe vom deutschen Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Karlsruhe, entdeckte schornsteinartige Öffnungen auf dem Boden des Toten Meeres. Diese stießen eine Wolke aus, die wie weißer Rauch aussieht.
„Weiße Raucher“
„Diese Öffnungen haben eine verblüffende Ähnlichkeit mit den schwarzen Rauchern, die man auf ozeanischen Rücken findet, obwohl die Systeme völlig unterschiedlich sind“, erklärte Siebert. Während schwarze Raucher an ozeanischen Rücken heißes, sulfatreiches Wasser am Meeresboden freisetzen, stoßen die „weißen Raucher“ des Toten Meeres stark salzhaltiges Grundwasser durch den Seeboden aus.
Siebert und sein Forschungsteam führten eine Analyse des Phänomens durch: Sie fanden heraus, dass Grundwasser aus umliegenden Grundwasserleitern ins Tote Meer eindringt und Salzablagerungen auflöst. Durch das freigesetzte Salz bilden sich Rauchfahnen aus Sole. „Da die Dichte der Sole etwas geringer ist als die des Wassers im Toten Meer, steigt sie wie ein Strahl auf“, sagte Siebert. „Es sieht aus wie Rauch, ist aber in Wirklichkeit eine salzige Flüssigkeit.“
Durch die Interaktion der Sole mit dem Wasser des Toten Meeres kristallisieren die gelösten Salze: Es bildet sich das Phänomen der Salzkamine. Die meisten waren 1 bis 2 Meter hoch und hatten einen Durchmesser von 2 bis 3 Metern.
Neue Methode zur Vorhersage von Erdfällen
Laut den Forschern dienen die Salzkamine als Frühindikatoren für die Bildung von Erdfällen, die eine Gefahr für Landwirtschaft und die Infrastruktur darstellen. Die Erosion unterirdischer Salzablagerungen beschleunigen diese. In den vergangenen Jahrzehnten vermehrten sie sich rund um das Tote Meer. Sie können eine Breite von 100 Metern und eine Tiefe von 20 Metern erreichen.
„Bisher konnte niemand vorhersagen, wo sich das nächste Sinkloch bilden könnte“, sagte Siebert. Sein Team zeigte nun, dass die Salzkamine immer wieder dort auftreten, wo es zu Erdfällen kommt. „Dies macht die weißen Raucher zu einem außergewöhnlichen Vorhersageinstrument für die Identifizierung von Einsturzgebieten mit hohem Risiko.“ Die Kartierung dieser Salzkamine sei derzeit die effektivste Methode zur Erkennung von Zonen, die anfällig für eine drohende Erdfallbildung seien. (vbr)
7 Antworten
Drohende Sinklöcher. Hat der Klimawandel damit was zu tun?
Alberto, in all den Jahren, wenn ich am Toten Meer war, sah ich, wie sich das Wasser zurück zog. Grosse Sinklöcher an Ufern. Gefährlich. Aus dem Toten Meer wurde von Jordanien und IL zuviel Wasser entzogen. Siehe Wellness Oasen, Salzentwendungen. Traurig. Vom Rten Meer her könnte man Wasser auffüllen, aber das soll, las ich mal, Milliarden kosten. Wer soll das bezahlen?
@Am Israel chai
Wir werden Guterres fragen. Er hat für alle Probleme eine Lösung.
Musk wäre wohl die bessere Adresse. Er weiss zwar nicht alles, aber sicher alles besser.
Nein, bitte kein Kleinvieh. Die Lösung kann allen der alte und neue PotUS bringen. Ich kann mir richtig vorstellen, wie er -der Berg Moses liegt ja um die Ecke – aus den Wolken tritt und mit einer schlichten Handbewegung Salzsee und Meer verbindet. Melania steht in gebotenem Abstand hinter ihm. Musk in der dritten Reihe. Guterres wurde in den Putztrupp, dem Alfredo vorsteht, verbannt.
Das Schlimme ist, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der US-Bürger diese Dystopie für real halten könnten.
Wer? Derjenige, der zig Mio einnimmt, wenn das Tote und das Rote Meer verbunden und das Tote viele Meter höhere GOK hätte. Es wäre DAS Touri-Paradies.
Nur: Die Probleme liegen auf vielen Feldern. ZB der immensen Vor-Finanzierung, zB dem Naturschutz. Ökologen in Israel sind eher ablehnend, weil sie (mE zu Recht) befürchten, durch die riesige Wasserverlagerung werden die winzigen, teilweise einzigartigen Lebensformen in der „Salzbrühe“ eliminiert. Weitere Probleme zB, dass da drei Staaten, die zwar formal Frieden miteinander schlossen, von einem „Herzensfrieden“ aber sehr weit entfernt sind, sich zusammen reissen müssen. Und das Ganze müsste noch „Terroristensicher“ sein, was bei einem Bauwerk, das real noch niemand sah, eine ganze Menge kostet. Die wackligen Mehrheiten in Israel und dass das Heilige Land gegenwärtig andere Probleme hat, kommen hinzu.
@Sarah C. Ich fürchte Du übersiehst etwas. USA und somit auch D.T. ist technologisch vom Oberguru Elon abhängig. (Starlink, SpaceX) Die NASA ist nur noch der Schatten ihrer selbst.