JERUSALEM (inn) – Der paraguayische Präsident Santiago Peña hat am Donnerstag die Botschaft seines Landes wieder in Jerusalem eröffnet. Bei der Zeremonie betonte der Chef der konservativen Colorado-Partei, Paraguay werde „für immer an der Seite Israels stehen“.
Der 46-Jährige sprach weiter von einem „historischen Tag für unser Land“. Der Schritt bekräftige die Freundschaft und Zusammenarbeit mit der „Schwesternation Israel“.
Ein Hin und Her
Das südamerikanische Land hatte bereits im Mai 2018 unter dem damals scheidenden Präsidenten Horacio Cartes (Colorado) die Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Sein Amtsnachfolger Abdo Benitez, ebenfalls von der Colorado-Partei, machte den Schritt fünf Monate später jedoch rückgängig.
Benitez sagte damals, der Schritt untergrabe Bemühungen, eine neutrale Haltung beim israelisch-palästinensischen Konflikt einzunehmen. Peña sieht jedoch „hauptsächlich (partei-)interne Vergeltung“ als Anlass für die Kehrtwende. Die Entscheidung habe nichts mit den Israelis zu tun gehabt.
Netanjahu: Jerusalem ist unteilbare Hauptstadt
Bei der Eröffnung war auch der israelische Premier Benjamin Netanjahu (Likud) zugegen. Er betonte, Jerusalem werde für immer die unteilbare Hauptstadt Israels sein. „Das ist ein Fakt und Sie erkennen ihn an. Danke, dass Sie hier die Botschaft eröffnen.“
Die Palästinenser verurteilten indes die Verlegung. Der Schritt sei eine „Verletzung des Völkerrechts“, teilte der „Staat Palästina“ auf der Plattform X mit. Peña stehe auf der falschen Seite der Geschichte und belohne „den anhaltenden Genozid gegen das palästinensische Volk“.
Peña traf bei seinem Aufenthalt in Israel auch Gabriela Leimberg und Louis Har, die als Geiseln im Gazastreifen waren. Außerdem besuchte der Katholik die Klagemauer und christliche Stätten wie die Grabeskirche.
Peña: Gemeinsam für Frieden und Wohlstand
Bereits am Mittwoch traf Peña Staatspräsident Jizchak Herzog. Dabei betonte der Wirtschaftswissenschaftler, zwischen den Ländern bestehe eine Allianz, die über Kooperationsabkommen hinausgehe: „Unsere Länder sind vereint durch gemeinsame Werte, gegenseitigen Respekt und die Entschlossenheit, sich für eine Zukunft des Friedens und des Wohlstands einzusetzen.“
In einer Rede während einer Sondersitzung der Knesset rief Peña zur Freilassung der Geiseln auf. Bei einem Auftritt in der Hebräischen Universität von Jerusalem warb er dafür, gemeinsam an der „Wiederauferstehung eines Riesen“ zu arbeiten. Er sei davon überzeugt, dass Paraguay dazu bestimmt ist, Großes zu erreichen.
Bei einem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem legte Peña einen Kranz nieder. Er betonte, es gehe nicht nur an die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der Menschheit, sondern auch um die Verpflichtung, an einer gemeinsamen Zukunft mit gegenseitigem Respekt zu bauen.
Diplomatischer Zoff
Peña hatte bereits bei seinem Amtsantritt im August 2023 angekündigt, die Botschaft noch vor Jahresende wieder nach Jerusalem zu verlegen. Der Schritt verzögerte sich dann wegen des Terrormassakers und des Gazakrieges.
Als Reaktion auf die Zurückverlegung der Botschaft nach Tel Aviv hatte Israel seine Botschaft in Paraguay geschlossen. Im August 2019 setzte der jüdische Staat aber wieder einen Botschafter ein, der allerdings von Argentinien aus arbeitete. Mitte September eröffnete Knessetsprecher Amir Ohana (Likud) die Botschaft wieder in der paraguayischen Hauptstadt Asunción.
Die Botschaft befindet sich im Hightech-Industriegebiet Har Chozvim im Norden Jerusalems. Mit Paraguay haben sechs Länder ihre Botschaften in der israelischen Hauptstadt: Neben den USA sind dies Guatemala, Honduras, der Kosovo und Papua-Neuguinea. (df)
11 Antworten
Paraguayischer Präsident Santiago Peña . Guter Mann.
Und unter Trump werden mit Sicherheit auch noch andere Länder folgen.
Paraguay, mutiger Bekenner und Freund Israels. In dieser israelkritischen Haltung der lateinamerikanischen Ländern ein wahrer Lichtblick. Dass Pena israelgetreu ist und Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt, schafft klare Fakten. Paraguay zeigt damit der Welt, was Einheit und Dialog wert ist und handelt so im Gegensatz zu Borrell, der den Dialog mit Israel abbrechen wollte. Nun, den führen jetzt andere für ihn. Bravo!
Gracias, amigos de Paraguay por su coraje y animo, pour su amor para Israel. Que Dios proteje a su pueblo y a su presidente. Shalom para todos.
Na, wenn schon, dann verständlich für alle Leser. :-))
Vielen Dank, Freunde Paraguays, für Ihren Mut und Ihre Ermutigung und Ihre Liebe zu Israel.
Möge Gott Ihr Pueblo und Ihren Präsidenten beschützen.
Shalom für alle.
Eine bessere Entscheidung hätte PY/Peña nicht treffen können.
Gott segne Paraguay – mein Geburtsland.
Gelobt seien die Freunde Israels, gerade in dieser Zeit ! Paraguay setzt ein wichtiges Zeichen mit der Verlegung der Botschaft in die Heilige Stadt und ewige Hauptstadt Israels, Jerusalem.
Erez, Zion, Jerusalem !
Nun hoffe ich auf Milei in Venezuela, stets ein guter Freund von Israel.
@Monika W.
Sorry, aber Milei ist Argentiniens Präsident. 😉
Richtig, und Venezuela ist derzeit wahrlich kein Freund Israels. Maduro kuschelt lieber mit den iranischen Mullahs.
Milei ist ein Freund Israels,Venezuela dagegen nicht. Macht nichts,war wohl nur ein Verschreiber……..SHALOM ALEJCHEM