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Feuerpause zwischen Israel und Hisbollah in Kraft

Zwischen Israel und der Hisbollah beginnt eine Feuerpause. Bis kurz davor gibt es Angriffe gegen Terrorziele im Libanon und gegen israelische Städte.
Von Israelnetz

JERUSALEM / BEIRUT (inn) – Nach mehr als 13 Monaten Krieg haben sich Israel und die Hisbollah-Miliz im Libanon auf eine Feuerpause geeinigt. Sie trat am Mittwochmorgen um 4 Uhr Ortszeit in Kraft. Bis kurz davor gab es Beschuss von beiden Seiten, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet.

Am 8. Oktober 2023, einen Tag nach dem Terrormassaker der Hamas, hatte die Hisbollah begonnen, fast täglich Raketen auf Nordisrael abzufeuern. Etwa 60.000 Israelis wurden evakuiert. Die Feuerpause bewilligte das israelische Sicherheitskabinett am Dienstagabend mit 10 zu 1 Stimmen.

Die Hisbollah war offenbar noch unschlüssig. Am Dienstag sagte der stellvertretende Vorsitzende des politischen Rates der Terrorvereinigung, Mahmud Qamati, dem katarischen Sender „Al-Dschasira“: „Wenn wir die Vereinbarung überprüft haben, die von der Feindesregierung unterzeichnet wurde, werden wir sehen, ob es eine Übereinstimmung mit dem gibt, was wir erklärt haben und dem libanesische Vertreter zugestimmt haben.“ Die Hisbollah wolle natürlich ein Ende der Aggression – aber nicht auf Kosten der Souveränität des libanesischen Staates.

Vor Feuerpause: Terrorziele beschossen

Am Dienstag beschoss die israelische Luftwaffe noch einmal Terrorinfrastruktur im Raum Beirut. Armeeangaben zufolge wurden binnen zwei Minuten 20 Ziele in südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt getroffen. Zivilisten seien vorher aufgefordert worden, die Häuser zu verlassen. Sieben der bombardierten Gebäude dienten demnach der Hisbollah zur Verwaltung und Lagerung von Finanzmitteln.

Die Hisbollah feuerte erneut zahlreiche Raketen auf Israel ab. Alarm ertönte im Norden und im Zentrum des Landes. Bei den Angriffen wurde niemand verletzt.

Angriffe an der libanesisch-syrischen Grenze

Der Rote Halbmond in Syrien wiederum teilte mit, bei israelischen Angriffen an der libanesisch-syrischen Grenze seien ein freiwilliger Helfer getötet und ein weiterer verwundet worden. Israel versucht mit solchen Angriffen, Waffenlieferungen der Hisbollah in den Libanon zu unterbinden.

Das US-Zentralkommando verübte am Dienstagabend einen Luftschlag in Syrien. Dieser habe „einer Lagerstätte von Waffen von einer mit dem Iran verbundenen Miliz“ gegolten. Es handele sich um eine Antwort auf Angriffe gegen US-Truppen in dem Gebiet am Vortag.

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Israelischen Medienberichten zufolge sieht die Vereinbarung eine 60 Tage lange Übergangsphase vor. In dieser Zeit müsse die Armee ihre Truppen aus dem Südlibanon abziehen. Das libanesische Militär wiederum solle etwa 5.000 Soldaten südlich des Flusses Litani aufstellen und 33 Stützpunkte an der Grenze zu Israel einrichten. Die Hisbollah-Truppen sollten den Südlibanon verlassen, ihre militärische Infrastruktur müsse aufgelöst werden.

Der arabischsprachige Sprecher der israelischen Streitkräfte, Avichai Adrai warnte indes Zivilisten davor, in ihre südlibanesischen Dörfer zurückzukehren: „Mit dem In-Kraft-Treten der Feuerpause und im Einklang mit ihren Regelungen bleibt die Armee in Bereitschaft an ihren Stützpunkten im Südlibanon.“ Er fügte hinzu: „Zu Ihrem Schutz und für die Sicherheit Ihrer Familien, meiden Sie das Gebiet.“ Die Armee werde die Libanesen über den sicheren Zeitpunkt für die Rückkehr in ihre Häuser informieren.

Trotz der Warnung machten sich offenbar zahlreiche Bewohner des Südlibanon auf den Rückweg. Laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ seien Ströme von Fahrzeugen nach Beginn der Feuerpause aufgebrochen.

Viele Israelis skeptisch

Hingegen wollen viele israelische Familien aus dem Grenzgebiet im Norden wenigstens bis zum Ende des Schuljahrs an ihren jetzigen Wohnorten bleiben, stellt die Zeitung „Yediot Aharonot“ fest. Sie wollten ihre Kinder nicht ein weiteres Mal aus ihren Schulen herausreißen.

„Seit dem Augenblick, in dem wir evakuiert wurden, haben wir davon geträumt, nach Kiriat Schmona heimzukehren. Aber wir wollen mit voller Sicherheit zurückkehren, unseren Kindern Freiheit geben, emotional zu heilen, und sie mit mentaler Gesundheit zurückbringen“, sagte Jifat Elmalich aus der Stadt Kiriat Schmona der Zeitung.

Der Zeitpunkt sei zu früh, sie wollten nicht zu einem Leben in ständiger Angst vor Raketen oder eindringenden Terroristen zurückkehren. „Diese Vereinbarung fühlt sich schwach und nicht zu unseren Gunsten an.“ Ihre drei Töchter besuchten verschiedene Schulen, ihr Haus sei von Trümmern beschädigt.

Der 36-jährige Matan Davidian merkte an: „Wir kehren in eine Situation nach Hause zurück, die weitaus schlimmer ist als die, die wir verlassen haben. In der Vergangenheit, wenn es Feuer aus dem Libanon gab, antworteten wir sofort. Jetzt werden wir eine Bewilligung von anderen Ländern benötigen, was bedeutet, dass wir überhaupt nicht antworten werden – wir werden nur ‚eindämmen‘. Unsere Kinder können keine menschlichen Schutzschilde sein.“ Die Regierung müsse Sicherheit und auch Vertrauen wiederaufbauen. (eh)

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6 Antworten

    1. Man muss es wohl skeptisch sehen. Warum stimmen wohl Menschen, die Israel auslöschen wollen, einer Feuerpause zu. Weil sie sich auf Grund eigener Schwächung neu sortieren müssen. Die sind „platt“.

      In der bevorstehenden Amtszeit von Trump wird sich Israel aber noch wesentlich wirksamer aufstellen können. Vor allem hinsichtlich des Irans.

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  1. Wenn ich daran zurückdenke, wie die Hamas im November letzten Jahres den Waffenstillstand gebrochen hat, bin ich sehr skeptisch. Aber ich wünsche mir natürlich, dass die Feuerpause eingehalten wird: für die Soldaten, für die Israelis aber auch für das libanesische Volk. Denn bei ihnen bin ich nicht der Meinung wie bei Hamas, dass viele Zivilisten zu den Terroristen gehören. Ich bete täglich für Frieden. Und mein Vertrauen zu Gott sollte doch größer sein, als der Zweifel (auch wenn ich ihn nicht ganz abschütteln kann).🙏

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  2. Gestern waren von beiden Seiten Angriffe heftig. Ich traue dem nicht. Hamas/ Hisbollah werden aufrüsten. In den Norden Israels können die Bewohner noch nicht zurück. Wie will Libanesische Armee mit UNIFIL Korridor sichern? Die haben jahrzehntelang nichts getan gegen Hisbollah. Absolut nichts.

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  3. Es wird nicht lange dauern, bis die islamofaschistische Hisbollah im Auftrag der Mullahs im Iran wieder Raketen auf die Zivilbevölkerung in Israel abfeuern wird.
    Die Bereitschaft Israels zum Frieden mit seinen Nachbarn trägt stets das Risiko zur Vernichtung des jüdischen Staates in sich.
    Die werden Israel und seine friedliebenden Menschen einfach nicht in Ruhe lassen.

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