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Ilan Pappé: Ein Anti-Zionist wird 70

Der britisch-israelische Historiker Ilan Pappé feiert seinen 70. Geburtstag. Seine anti-israelischen Aussagen überschreiten nicht selten die Grenze zum Antisemitismus.
Von Carmen Shamsianpur

Ilan Pappé scheint mit seinen 70 Jahren noch nicht an Ruhestand zu denken. Er ist Professor und Leiter des „Europäischen Zentrums für Palästina-Studien“ an der britischen Universität Exeter. Seit dem 7. Oktober ist er noch häufiger als zuvor als Interviewpartner zu sehen und zu hören – in der Regel in Sendungen mit klar anti-israelischer Agenda. Pappé wirft Israel Kolonialismus, ethnische Säuberung, Apartheid und im aktuellen Krieg Völkermord vor.

Neue Historiker

Ilan Pappé wuchs als Sohn deutscher Juden in Israel auf. Seine Eltern waren in den Dreißigerjahren vor den Nationalsozialisten geflohen. Er selbst wurde am 7. November 1954 in Haifa geboren. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 kämpfte er als junger Soldat auf den Golanhöhen. Danach schlug er eine akademische Laufbahn ein und engagierte sich politisch.

Seit den späten Achtzigerjahren war er Teil einer Bewegung, die später als die „Neuen israelischen Historiker“ bezeichnet wurde. Diese erforschten anhand neu zugänglich gemachter Dokumente die Geschichte des Zionismus und der Staatsgründung Israels. Sie widersprachen dem Gründungsmythos eines völlig „sauberen“ Unabhängigkeitskrieges und legten moralisches Fehlverhalten sowie Vertreibungen von Arabern offen.

Vielen galten die Neuen Historiker als Verräter. Aber ihre Erkenntnisse waren die Konsequenz von Transparenz und Wissenschaftsfreiheit, und sie waren notwendig für die Entwicklung der jungen Demokratie. Einige Vertreter wie zum Beispiel Benny Morris zählen zu den wichtigsten Säulen israelischer Geschichtsschreibung. Andere, wie Avi Schlaim und Ilan Pappé, entwickelten sich zu Aktivisten der palästinensischen Sache.

Antisemitische Fans

Ilan Pappé stört es nicht, dass seine Schriften weltweit bei den größten Antisemiten sehr beliebt sind. Die Freundschaft beruht sogar auf Gegenseitigkeit. Im Sieg der Hamas bei den einzigen je abgehaltenen Parlamentswahlen im Gazastreifen 2006 sah er „das einzig Gute, was in den letzten Jahren passiert“ sei. Nun gehe es darum, ein „Narrativ zu stärken“. Fakten seien dabei unwichtig. Das sagte er bereits vor Jahren im Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Stephan Grigat. Seither hat er diese Agenda weiterverfolgt.

Pappé ist häufiger Interviewpartner bei verschiedenen Ablegern des katarischen Fernsehsenders „Al-Dschasira“. Muslimische und linke Antisemiten verehren ihn gleichermaßen. Wahrscheinlich ist er der meistempfohlene jüdische Autor in Postings und Kommentaren von notorischen Israelhassern. In diesem Jahr präsentierte die Internationale Buchmesse in Teheran stolz eines seiner Bücher in persischer Übersetzung.

BDS

Auf der ganzen Linie unterstützt Pappé die antisemitische BDS-Kampagne (Boykott – Abzug von Investitionen – Sanktionen gegen Israel). Auch bei akademischem Boykott macht er keine Einschränkungen. Schließlich richte sich der Boykott nicht gegen „Individuen, sondern Institutionen“.

Das stellt zumindest sicher, dass Pappé als Jude, Israeli und Professor an einer britischen Universität weiterhin an akademischen Konferenzen teilnehmen kann. Andere Israelis kommen in der Regel von israelischen Universitäten und Institutionen. Sie sind somit ausgeschlossen, und Pappé findet das angemessen. Schließlich seien die Institutionen „direkt oder indirekt Komplizen der Verbrechen des Staates“.

7. Oktober

Im Frühjahr 2024 gab Pappé der Online-Publikation „Electronic Intifada“ ein Interview. Darin wurde er auch zum 7. Oktober und den Auswirkungen befragt. Das Massaker der Hamas – die er nicht als Terrorgruppe betrachtet – erwähnte er als solches gar nicht. Der 7. Oktober diene den Israelis als Vorwand, um auf eine Art mit den Palästinensern umzugehen, wie sie es vorher nicht hätten tun können. Es sei für Israel eine „historische Gelegenheit, um den Gazastreifen aus der Landkarte des historischen Palästinas auszuradieren“.

Ähnlich ordnet Pappé auch die anderen Kriege Israels ein: Laut seinen Beschreibungen waren der Unabhängigkeitskrieg 1948 und der Sechs-Tage-Krieg 1967 Ergebnisse hinterlistiger jüdischer Pläne, „Palästinenser“ zu beherrschen und zu unterdrücken. Angriffshandlungen seitens der Araber sowie deren eliminatorischen Antisemitismus blendet er kategorisch aus.

Auf „die Operation der Hamas am 7. Oktober“ habe er zwar eine „sehr brutale und rücksichtslose israelische Reaktion erwartet“.  Aber „ein solches Ausmaß von Unmenschlichkeit und so ein Level an Kriminalität“ habe er nicht vorhergesehen. „Jeden Tag findet ein Genozid vor unseren Augen statt“, meint er. Mehr als 97 Prozent der Israelis unterstützen laut Pappé den „Genozid in Gaza“. Woher er diese antisemitische Lüge nimmt, bleibt sein Geheimnis. Die Israelis bezeichnet er als Rassisten und „Suprematisten“ – ein Begriff, der eine Art „Herrenrassedenken“ unterstellt.

Vom Fluss bis zum Meer

Ein weiteres Interview nach dem 7. Oktober gab Pappé der britischen, von Katar finanzierten Webseite „Middle East Eye“. Dort fand er klare Worte für seine Zukunftsvision für die Region: „Für mich bedeutet Hoffnung das Ende Israels und die Schaffung eines freien Palästinas vom Fluss bis zum Meer!“

Von Benny Morris liegt seit 2023 zum ersten Mal ein Buch in deutscher Übersetzung vor. Von Ilan Pappé hingegen werden seit Jahren fast alle Bücher ins Deutsche übersetzt. Das allein zeigt laut Grigat „die Qualität der deutschsprachigen Nahost-Diskussion“. Pappés Geschichtsrevisionismus prägt anti-israelische Narrative weltweit. Sein schädlicher Einfluss auch auf die jüngere Generation ist kaum zu überschätzen. Mit seinem 70. Geburtstag ist er immerhin seinem Ruhestand ein bisschen näher gekommen.

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46 Antworten

  1. Er möchte also einen palästinensischen Apartheitsstaat, der völkermordend das jüdische Leben in Israel vertreiben und vernichten will. Dazu sind ihm also die Aufrechterhaltung falscher „Narrative“ wichtig.
    Er reiht sich damit in die Phalanx der Guterres, Borrels und anderer Brandstifter ein.
    Ein Vertreter für ein Großreich Palästina, dass es nie zuvor gegeben hat.

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    1. Wer die Geschichte verfolgt, kennt die Richtigkeit dass es in der Region u.a. das heutige Israel, die Kanaaniter waren die bereits vor Christus dort lebten und das heutige Genom zeigt das Libanesen 90% und Palästinenser 80% mit ihnen identisch sind – somit deren Nachkommen sind

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  2. Fein schlimmster Fein aus deinen Volke kommen wird. Woll war. Interesant wie werde er sprechen wenn seine Familie umgebracht wurde von seinen Freunden Die Judengasser unterscheiden nicht zwischen Juden. Und egal wie der sogenNter istoriker an die hamaszanbidern sollte, in schlimmsten Fall wird das ihm nicht helfen.

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  3. Ilan Pappé: Ein Anti-Zionist wird 70, Muslimische und linke Antisemiten verehren ihn. Er soll sich schämen und die Toscana meiden.

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  4. Als gäbe es nicht genug Antisemiten unter den Goyim ! Die Idee, dass – natürlich nach einem Massaker an den Israelis – ein freies Palästina entstehen könnte, mit Hamas und PLO, wäre lächerlich, wenn sie nicht so gefährlich wäre.
    By the way : beim Spiel PSG gegen Athletico Madrid haben Fans der Pariser ein Riesentransparent entfaltet „Free Palestina“ mit einer Landkarte, auf der Israel unter einem Keffieh verschwand. Angeblich hat die Führung des PSG nichts gewusst. Do lob‘ ich mir doch Werder Bremen und Sankt-Pauli.

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    1. Werder Bremen und Sankt-Pauli
      …sind das nicht die Kinder der größten Antisemiten
      Schmerz und Leid oder Nachsicht und Freude haben wir Menschen in der Hand
      Geschichte darf sich nicht wiederholen

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  5. Historiker? Verräter trifft’s besser. Seine Eltern sind dem Holocaust entflohen und es ging ihm gut. Aus dieser Perspektive kann man gut lästern. Ein Antisemit auf ganzer Linie. Braucht Israel so jemanden im eigenen Land? NEIN.

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      1. @AlbertNola
        aber natürlich wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben alles Gute zu Ihrem Geburtstag!
        Mögen Sie noch viele Geburtstage erleben.
        Herzlichen Glückwunsch!

        0
      2. @Alberto
        Aus dem Ba-Wü Ländle herzliche 💝Gratulation in die Toscana. Hattet ihr beide Geburtstag?? Ich wünsche euch noch viele schöne gemeinsame Jahre voll von Glück, Freude und Frieden. Der Herr schenke euch Kraft, Vertrauen und Dankbarkeit. Alles Gute Ella

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      1. @Ludovico
        Gleich und gleich gesellt sich gern,
        Wer du bist, zeigt dein Begleiter;
        Aus dem Knecht kennt man den Herrn,
        Aus der Fahne ihre Streiter.
        Was du billigst, noch so fern,
        Ist nach Tagen oder Wochen
        Dein, als ob du’s selbst gesprochen!!!

        5
  6. Jetzt ist Ilan Pappé noch ein Feind Gottes, ich früher übrigens auch. Aber dafür ist Jesus ja gekommen und hat sein Leben für mich hingegeben, als ich noch sein Feind war. Herr Einer wird die Bibelstelle kennen und euch zitieren, ich kann mir das nie merken. 😁 Bin ja kein Schriftgelehrter, die sind bei Jesus auch nicht immer so gut weggekommen, oft heuchlerisch, die Sünder übrigens schon (wenn sie es eingesehen haben. 😔) Wir sind halt alle nur Menschen, gell?
    Ludovico (Er oder sie?): Jesus liebt Sie!!!! Er liebt übrigens auch Ilan Pappé und euch alle miteinander!!! Shalom, Friede, Pace, Paix, Peace, paz und woher ihr immer kommt.

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  7. Für mich sind solche Typen krank im Kopf. Eine Art Schizophrenie und Identitätsstörung, weil sie mit dem Label ‚auserwählt‘ nicht zurecht kommen.
    Aufgrund meiner schriftstellerischen Tätigkeit mit dem Schwerpunkt Israel und Judenhass, habe ich mich ausführlich auch mit den ’neuen Historikern‘ beschäftigt, die in der links-woken Welt als Kronzeugen und Hauptankläger gegen Israel gefeiert werden.
    Was diese Leute betreiben, ist mentaler Terrorismus gegen Israel. Und dabei stimmen nicht einmal die Fakten dieser Herren. Ich habe das ausführlich in einem meiner Bücher belegt: Eine systematische Vertreibung von Arabern (wohl einzelne spontane) in den Kriegen, die Israel führen musste, gab es nicht! Aber die Feinde des eigenen Volkes, siehe Korach bei Mose, waren schon immer eine bedeutende Waffe des Feindes Gottes und der Menschen.

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    1. Hallo Daniel, diese Belege würden mich interessieren, denn es wird an so vielen Stellen behauptet, dass Israel +/- 750.000 Palästinenser vertrieben hätte. In welchem Buch kann ich das nachlesen?

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  8. Es ist nicht zu fassen – da wird von euch allen Ernstes hier einem Harlekin (arlechino) zu einem vorgegaukelten Geburtstag gratuliert…………die Harlekinaden eines Albert.Nola, der mal aus der von ihm immer wieder strapazierten Toscana seine beste Ehefrau (die kochen möchte), mal seinen hochgebildeten Gärtner (der Deutsch lernen möchte) mal seinen katholischen Bischof , mal auch alle zusammen als Zeugen seiner Ansichten aufzählt. Nicht zu vergessen sein 90jähriger Chauffeur und die 101jährige Köchin, die er mir mal durchaus humorvoll noch nachschob. Dass sich schon mal zwei Personen in diesem Forum von ihm – ich zitiere: „verarscht“ vorgekommen sind, kann man nachvollziehen.
    @Lieber Herr Nola, wieweit man Ihre Kommentare ernst nehmen soll oder kann, will ich nicht beurteilen. Manchmal , aber nur manchmal, gefallen sie mir sogar in ihrer schnoddrigen Prägnanz, wo Sie sich auf die Frage selbst gleich die Antwort geben. Oft aber ist es unreflektierte Schwarz – oder Weiß-Malerei.
    @Antonia: auf meine Überlegung, dass die Definition des Antisemitismus nicht auf eine Kritik an Israels Politik , falls sie berechtigt wäre, zuträfe, haben Sie sinngemäß geschrieben, solche Kritik solle man sich sparen, das würde man schon in Israel selbst erledigen. Mit Verlaub, aber aus dem Mund einer Journalistin ist das eine recht eigenartige Auffassung. Wie verhält es sich dann mit Zustimmung und Lob zur isr.Politik? Gilt Ihr Diktum logischerweise auch dann? Dann schließe man dieses Kommentarforum.!!
    P.S. Über Somalia, Nordkorea, usw. diskutiert man nicht ohne Anlass im Israelnetz. Shalom

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    1. @Johannes
      Harlekin hin oder her,wir lieben unseren Alberto nebst Anhang!😉😉 Ich verstehe immer nicht,warum muss immer alles so furchtbar ernst genommen werden. Meine Güte, sie brauchen ja nicht drauf eingehen.
      @Lieber Alberto : mach weiter so! Das tut zwischendurch echt mal gut!!!

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    2. @Johannes
      Die Harlekinaden des AlbertNola sind uns hier allen sehr willkommen. Mit seinem Humor lockert er die Kommentare auf, er vergaloppiert sich nicht in unsinnige, unseriöse israel.-pal. Diskussionen, sondern spricht in seinen kurzen Äußerungen seine Meinung und seine Liebe zu Israel aus. Ein Hoch auf unseren toskanischen Harlekin!

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  9. Es gibt viele Zitate von Ilan Pappé, dass es ihm weniger um Fakten, sondern viel mehr darum geht, seine Sicht der Dinge zu verbreiten und diese als historisch bewiesene Wahrheit darzustellen. Interessant auch, dass er die Geschichtserzählung über den Konflikt als „Kampf“ bezeichnet.
    „In der Tat geht es bei dem Kampf um Ideologie, nicht um Fakten, Wer weiß, was Fakten sind? Wir versuchen, so viele Menschen wie möglich davon zu überzeugen, dass unsere Interpretation der Fakten die richtige ist, und wir tun es aus ideologischen Gründen, nicht weil wir Wahrheitssüchtige sind“, sagte Pappe in einem Interview mit der französischen Zeitung Le Soir, Nov. 29, 1999

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  10. Ilan Pappé, er ist einer, der ein Krokodil füttert – in der Hoffnung, dass es ihn zuletzt frisst.“ — Winston Churchill.

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  11. Und wenns wirklich hart auf hart käme,würde ihm das alles nichts nützen, siehe Friedensaktivisten beim Überfall am 7. 10. 24. Für die Feinde Israels eben nützliche Idioten, die man wenns nötig ist, auch fallen lässt wie eine heiße Kartoffel, wie sehr sie sich auch vorher angebietert haben.

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  12. Ella und Manu Sie haben aber auch wohl gelesen, dass ich Alberto durchaus nicht unfreundlich angegangen bin. Wenn sie anderer Meinung sein sollten,, schauen sie lieber nochmal nach……………….Bin Neuling hier, habe nichts gegen den clownesken Alberto ,war nur etwas erstaunt , als sich jemand bei ihm beschwerte , weil er sich Zitat „verarscht“ gefühlt hatte. Und gleichzeitig gibt es hier manchmal – nicht von Alberto wohlgemerkt – richtig aggresive Verbalattacken gegen und über Teilnehmer. Soll mir egal sein.
    Lieber Sign. Nola,, saluti cordiale, an Sie , Ihren giardiniere Sign.Professore Dott. Ernesto sowie ihren restlchen etruskischen Hofstaat.
    Ciao ciao

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    1. @Johannes
      Nein,alles gut. Italienisch sprechen Sie auch? Na dann können Sie ja mit Alberto prima kommentieren!!😆😅 Aber wie gesagt,es können nicht alle humorvoll mit seinen Posts umgehen. Auf jeden Fall: dann mal Herzlich Willkommen in dieser lustigen Runde! 🙋‍♀️😉

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    2. Caro Signor Johannes,
      liebe Grüße an Sie von meiner Ehefrau und von unseren Gärtner Ernesto, unser Bischof ist im Moment nicht da, er ist in Rom, im Vatikan, und wartet auf eine Audienz bei Papst Franziskus. Er wir uns dann berichten.

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  13. Liebe Manu. @Danke fürs Willkommen
    Caro Alberto,@ mille grazie für die lieben Grüße vom Gärtner Ernesto und von Ihrer Ehefrau – (und keine von Ihnen??? Keine von Chauffeur und Köchin?)
    Der Bischof ist nach Rom zitiert worden – könnte es sein, dass er wie einst Don Camillo strafversetzt wird, weil er sich Ihrer oftmals nicht gerade christlichen Kommentare angesclossen hat? Vielleicht beichtet er Ihnen……
    Saluti cordiali
    Ciao

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