JERUSALEM (inn) – Ein großes Spektrum von jüdischen Stimmen aus sechs Kontinenten hörbar machen: Das will eine neue Bewegung, die der israelische Staatspräsident Jizchak Herzog initiiert hat. Sie trägt den Namen „Voice of the People“ (Stimme des Volkes).
„Unsere jüdische Kultur ist eine, die die kraftvolle Vitalität des Diskurses feiert“, wird Herzog auf der Website zitiert. „Es ist unsere Verantwortung, das Gespräch zwischen uns zu vertiefen, zusammenzukommen und ehrliche Diskussionen über lebenswichtige Themen zu führen, mit denen die Juden konfrontiert sind.“
Ein weiteres Ziel sei, die nächste Generation engagierter jüdischer Führungskräfte zu entwickeln. Diese würden ihre Talente einbringen, „um unsere wertvolle Volksgemeinschaft zu bewahren“.
Einheit als wesentliches Element
Offiziell hat der Präsident die Bewegung am Sonntag gestartet – in einer Videokonferenz mit der israelischen Schauspielerin Gal Gadot (Wonder Woman). Beide betonten die Bedeutung der Einheit unter den Juden, wie die Zeitung „Jerusalem Post“ berichtet.
Herzog fragte Gadot, wie sie sich in diesen Zeiten als Jüdin und Israelin fühle – nach dem Terrormassaker der Hamas. Sie antwortete: „Ich fühle mich, als gäbe es ein Leben vor dem 7. Oktober und ein Leben danach. Keiner dachte, dass so etwas Furchtbares 2023 geschehen könnte.“ Dennoch sei sie optimistisch: „Wir werden überdauern, aber der einzige Weg besteht darin, vereint zu sein.“
Das Staatsoberhaupt sagte mit Bezug auf Israel: „Wir wissen, dass wir eine kleine Nation sind. Aber in Einheit liegt Stärke. Wir haben immer Dinge bewältigt, wenn wir zusammenstanden, um einen Dialog zu führen und unsere Zukunft zu formen.“
Der frühere israelische Fußballspieler Daniel Lifschitz rief die weltweite jüdische Gemeinschaft auf, sich gemeinsam für die Geiseln einzusetzen. Seine Großeltern wurden von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt. Der Friede werde in Gaza als Geisel gehalten, sagte der Sportler. „Die Welt muss das hören.“
Rat soll im März in Israel tagen
Juden ab 18 Jahren können sich für den Rat der „Voice of the People“ bewerben. Dieser soll 150 Mitglieder haben und auf zwei Jahre gewählt werden. Eine Mitgliedschaft in einer jüdischen Organisation oder Gemeinde ist nicht nötig. Die Entscheidung falle durch ein halbautomatisches, transparentes Verfahren, heißt es auf der Website. Dabei werde unter anderem die Gleichberechtigung der Geschlechter und der Denominationen sowie der geographischen Herkunft berücksichtigt.
Im März 2025 ist eine viertägige Konferenz des Rates in Israel geplant. Danach geht die Arbeit in Online-Gruppen weiter.
Zudem gibt es ein Fellowship-Programm mit zehn Akademikern. Sie sollen den Rat mit Fachwissen und Kreativität unterstützen. Ferner sollen Mentoren die Mitglieder begleiten. Es gehe darum, die kollektive jüdische Weisheit zusammenzubringen.
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Partner des Projektes sind die Jewish Agency, die Zionistische Weltorganisation, die Asrieli-Stiftung sowie die „Patrick & Dina Drahi-Stiftung“. Die Organisatoren übernehmen die Reisekosten für die Ratsmitglieder. (eh)
6 Antworten
Präsident Herzog hat gute Ideen. Und ich dachte schon oft das, was er aussprach:
Die Juden sind ein kleines Volk, aber sie haben eine Stimme, die sie in Einheit einsetzen müssen, nicht gegeneinander. Darin liegt Stärke. Sie können mehr Dinge bewältigen, wenn sie zusammenstehen, sich gegenseitig helfen und Dialoge führen. Die Zukunft wird Gott ihnen schenken.
Israel kann sich glücklich schätzen, einen so guten Präsidenten in dieser Zeit zu haben, der nach vorne schaut und etwas bewegen will!
Das jüdische Volk ist das Salz der Erde. Eine Welt ohne sie ist unvorstellbar. Und ja, sie müssen zusammenhalten. Und trotz allem Antisemitismus: sie haben ehrliche und engagierte Freunde auf der Welt. Am Israël chai.
Voice of the People ist eine sehr gute Idee. Das Jüdische Volk zu vereinen ist wichtig, gemeinsam werden sie diese schwere Zeit am Besten überstehen !
Ich wünsche Voice of the Poeple einen guten Start !
Toll ist auch, dass das Treffen in Israel ist, dem modernen Herzen der Juden!
Ich hoffe, und glaube eigentlich auch, dass er messianische Juden auch meint