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Weiterer Toter des 7. Oktober aus dem Gazastreifen geborgen

Israel bringt eine weitere Leiche aus dem Gazastreifen nach Hause. Derweil führt die Armee ihre Anti-Terror-Operation im Westjordanland fort. Das Ausland mahnt zur Zurückhaltung.
Von Israelnetz

GAZA / DSCHENIN (inn) – Die israelische Armee hat in Zusammenarbeit mit dem Inlandsgeheimdienst am Mittwoch die sterblichen Überreste eines toten Soldaten aus dem Gazastreifen evakuiert. Der Soldat sei am 7. Oktober gefallen und als Geisel in die Küstenenklave verschleppt worden, teilte das Militär mit. Die Informationen über den Verbleib des Getöteten seien über mehrere Monate gesammelt worden. Der Name des Toten wird auf Wunsch der Familie nicht veröffentlicht.

Unterdessen kehrte Farhan al-Kadi, der israelische Beduine, der am Dienstag von der Armee aus der Geiselhaft der Hamas gerettet wurde, zu seiner Familie zurück. Vor laufenden Kameras rief er dazu auf, alles zu tun, um die Geiseln nach Hause zu bringen. Dabei sei völlig egal, ob es sich um Juden oder Araber handle.

Einsatz im Westjordanland hält an

Derweil hält die am Mittwoch begonnene groß angelegte israelische Militäroperation im Westjordanland an. In Tulkarm schaltete die Armee nach eigenen Angaben in einer Moschee fünf Terroristen aus. Unter ihnen sei Muhammad Dschabber, Kopf eines Terrornetzwerkes im Lager Nur Schams.

Foto: Israelische Armee
Israelische Soldaten operieren in Tulkarm

Dschabber soll in eine Schuss-Attacke im Juni involviert gewesen sein, bei der ein Israeli ermordet wurde. Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA zählte am Donnerstagmorgen insgesamt 15 Tote bei den israelischen Einsätzen. Andere Quellen berichteten von 17 Toten. Laut der palästinensischen Zeitung „Al-Ajjam“ ist unter den Toten auch mindestens ein Mitglied der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA).

Palästinensische Medien meldeten am Mittwoch anhaltende Operationen vor allem aus Dschenin und Tulkarm. Aus Far’a bei Tubas hätten sich die israelischen Truppen indes zurückgezogen. Israelische Militäreinsätze soll es aber auch in anderen Orten gegeben haben, etwa in Nablus. Am Mittwoch verbreiteten arabische Medien, Israel habe Bürger von Nur Schams zur Evakuierung aufgefordert. Die Armee wies diese Behauptung später zurück.

Internationale Besorgnis

Während der Militäroperation hat Israel unter anderem auch bewaffnete Drohnen eingesetzt. Das war vor dem Kriegsausbruch am 7. Oktober im Westjordanland nicht üblich, findet seitdem aber immer wieder statt.

Unterdessen berichtete unter anderen die palästinensische Zeitung „Al-Hajat Al-Dschadida“ am Donnerstag, dass es in Dschenin aufgrund von Zerstörungen an der Infrastruktur zu einem umfassenden Telekommunikations- und Internetausfall komme. Aufgrund der Entwicklungen reiste PA-Präsident Mahmud Abbas am Mittwoch nach palästinensischen Angaben früher als geplant aus Saudi-Arabien ab.

International hat Israels Einsatz im Westjordanland Besorgnis ausgelöst. UN-Generalsekretär António Guterres ließ am Mittwoch über seinen Sprecher wissen, er rufe zu einem „sofortigen Stopp dieser Operationen“ auf: „Diese gefährlichen Entwicklungen heizen eine sowieso explosive Lage im besetzten Westjordanland an und untergraben weiter die Palästinensische Autonomiebehörde.“

Digitales Wortgefecht zwischen Borrell und Katz

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, Israels Militäroperation dürfe kein Vorspiel für eine Ausweitung des Krieges von Gaza aufs Westjordanland sein. Er behauptete auch, Israels Außenminister Israel Katz (Likud) habe die Absicht verlauten lassen, Palästinenser aus dem Westjordanland zu vertreiben. Katz erklärte anschließend bei X, dies sei eine „krasse Lüge“.

Der Minister hatte am Mittwoch auf Hebräisch geschrieben, man müsse mit der Bedrohung im Westjordanland genauso umgehen wie mit der im Gazastreifen, „einschließlich einer temporären Evakuierung von palästinensischen Bewohnern“. Auf Englisch hatte Katz genauer Evakuierungen innerhalb eines Flüchtlingslagers von einer Nachbarschaft in eine andere angeregt.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums rief Israel gegenüber der „Times of Israel“ dazu auf, alle möglichen Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten im Westjordanland zu ergreifen. Die Online-Zeitung schreibt unter Berufung auf militärische Quellen, der Einsatz werde wohl mindestens einige Tage anhalten. (ser)

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10 Antworten

  1. Ich werde nie verstehen, wozu man Geiseln verschleppt und erst recht nicht Tote. Aber das ist die Hamas, die keine Achtung vor menschlichem Leben hat.
    Borell sollte besser zuhören, denn ich bezweifle nicht, dass er die englische Sprache nicht versteht. Ich hatte gelesen, dass man die Bevölkerung frei entscheiden lässt, ob sie evakuiert werden möchte oder nicht. Aber Israel kann es einfach nicht rechtmachen. Und zu Guterres, dem alten Mann: die Lage ist explosiv, WEIL Hamas die Juden VERNICHTEN will. Geh endlich in Rente und lass die Juden ihren Konflikt lösen, denn du trägst eindeutig nicht dazu bei.

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    1. Das Grundübel sind die islamistischen Terrororganisationen und ihre Unterstützerstaaten. Herr Borrel sollte mit seinen falschen antisemitischen Unterstellungen aufhören.

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  2. Wenn man das Geschwafel von Gutteres in Normalsprache überträgt, wird daraus: Hört sofort auf, Terroristen anzugreifen, sie könnten wütend werden. Was für ein erbärmlicher Feigling. Oder Dummkopf. Oder beides.

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    1. Nein, viel schlimmer! Gutteres und Borrell sind weder dumm noch feige. Sie wisse beide sehr genau, wie ihr Gechwätz den Hassren reinstes Wasser auf deren Mühlen ist. Diese beiden geben sich als Friedenstauben. Inwendig aber sind sie reßende Wölfe. Weh ihnen und all jenen, die ihnen auf ihren Leim gehen!

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  3. Meines Erachtens muss die Hamas bekämpft werden, wo immer sie auftritt. Dem Terror darf niemals eine Chance eingeräumt werden.

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  4. Bedrohung im Westjordanland genauso groß wie im Gazastreifen? Ja, so ist das. Versteht das Josep Borrell? Nein.

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  5. Der Gaza Krieg zeigt wieder einmal deutlich, dass die Nationen einschließlich UNO( Guteres) gegen Israel eingestellt sind. Auf die Frage warum nur? Nun, die Völker wissen oder ahnen, auch wenn sie die Bibel nicht als Gottes Wort anerkennen, dass Gott sich in der Bibel als der Gott Abrahams Isaaks und Jakobs und das Volk Israel als sein Eigentumsvolk bezeichnet. Und weil sie gegen Gott nichts machen können, greifen sie sein Eigentumsvolk an. Das ist die Antwort auf die Frage: warum die Juden von allen Nationen vielleicht mit Ausnahme von den USA so heftig und über Gebühr kritisiert werden.

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  6. Guterres, Borrell, EU, UN sehen leider stets nur eine Sicht der Probleme. Statt entschieden die Gewalt der Hamas, Hezbollah, Huthis und anderer islamistischen Terrororganisation, alle unterstützt vom Mullah Regime in Teheran, entschieden zu verurteilen und zu bekämpfen.
    Verurteilen sie vermehrt Israel wegen ihrem
    Militärischen Vorgehen in Gaza als auch in West Jordan. Dies erscheint mir zumindest nicht mehr objektiv und ausgewogen zu sein.

    5
  7. Unfassbar, was Israel erleiden muss. Wäre ich vor Ort, würde ich beim nächsten erwischten „Hamaskämpfer“ ein Krähenfest anwenden, was nicht vergessen geht!

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