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Neun UNRWA-Mitarbeiter müssen gehen

Ein interner Bericht legt die mögliche Verstrickung von neun Mitarbeitern der UNRWA in das Massaker vom 7. Oktober nahe. Sie werden entlassen.
Von Israelnetz

NEW YORK (inn) – Die Vereinten Nationen entlassen neun Mitarbeiter des Hilfswerkes für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA), die möglicherweise am Großangriff der Hamas gegen Israel vom 7. Oktober beteiligt waren. Dies teilte der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq am Montag vor Journalisten in New York mit.

Einem Teil dieser Angestellten wurde bereits im Januar gekündigt. Zu jener Zeit erhob Israel Vorwürfe gegen zunächst zwölf UNRWA-Mitarbeiter, von denen zwei nicht mehr am Leben sind. Später ergänzten die Israelis diese Liste um sieben weitere Fälle.

Die UN reagierten mit einer externen Untersuchung. Die zuständige Kommission leitete die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna. Sie kam zu dem Schluss, dass die Mechanismen und Vorgehensweisen der UNRWA die am besten ausgearbeiteten innerhalb des UN-Systems seien – „gerade, weil es so eine schwierige Angelegenheit ist, in so einer komplexen und empfindlichen Umgebung zu arbeiten“. Die Ergebnisse veröffentlichte die Kommission im April.

Allerdings bestehen Zweifel an der Neutralität dieses Berichts. Wie die Organisation UN Watch feststellte, war die Untersuchung von Anfang an darauf ausgelegt, Geberländern Argumente zu liefern, die Spenden für die UNRWA wieder aufzunehmen.

Interne Untersuchung: Beteiligung nicht auszuschließen

Eine weitere Untersuchung übernahm die Interne Aufsichtsbehörde der Vereinten Nationen (OIOS). Haq sagte dazu: „In einem Fall wurde von der OIOS kein Beweis erlangt, der die Vorwürfe gegen den Mitarbeiter gestützt hätte. In neun weiteren Fällen waren die Beweise, die die OIOS erlangte, nicht ausreichend, um die Beteiligung der Mitarbeiter zu stützen.“ In diesen zehn Fällen würden entsprechende Maßnahmen ergriffen.

In neun anderen Fällen deute das Beweismaterial darauf hin, dass die UNRWA-Mitarbeiter „möglicherweise in die Angriffe vom 7. Oktober verwickelt waren“, ergänzte der Sprecher. Auf Rückfrage erklärte er laut UN-Mitteilung, er habe keine Informationen über die genaue Beteiligung der neun Mitarbeiter an den Angriffen.

Zur Vorgehensweise erläuterte Haq, OIOS-Vertreter hätten Israel besucht und mit Beamten gesprochen. Sie hätten Informationen von israelischen Behörden und in Jordanien Material der UNRWA selbst eingesehen. Dazu gehörten Mailwechsel und Informationen über Fahrzeuge der Behörde.

„Informationen lassen sich nicht unabhängig authentifizieren“

Eines wollte der UN-Sprecher indes betonen: „Da Informationen, die israelische Vertreter benutzen, um die Vorwürfe zu stützen, unter israelischer Verwaltung geblieben sind, war die OIOS nicht in der Lage, die ihr übergebenen Informationen unabhängig zu authentifizieren.“

Die OIOS-Berichte sind vertraulich. Auf Antrag können sie Mitgliedsländern zugänglich gemacht werden.

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Haq antwortete auch auf die Frage, was UN-Generalsekretär António Guterres über die Befunde denke. Demnach glaubt er, „dass es wichtig ist, dass wir uns das sehr sorgfältig ansehen, da jegliche Beteiligung an diesen Angriffen einen großen Vertrauensbruch darstellen würde“.

Gleichzeit erinnerte der Sprecher daran, dass eine „riesige Zahl“ UNRWA-Mitarbeiter seit Monaten enorme Risiken auf sich nehme, indem sie Hunderttausende Menschen am Leben erhielten – ob in Schutzräumen oder durch Lebensmittel und Dienstleistungen. „Und wir wollen sicherstellen, dass der Ruf unseres UNRWA-Personals, unseres hingebungsvollen Personals, darunter etwa 200 Menschen, die seit dem 7. Oktober ihr Leben verloren haben, vollkommen anerkannt ist und dass die UNRWA die nötige Hilfe bekommt.“

UNRWA-Chef: Werte der Vereinten Nationen aufrecht erhalten

UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini sagte infolge des OIOS-Berichtes: „Ich habe entschieden, dass diese restlichen neun Mitarbeiter nicht für die UNRWA arbeiten können. Alle Verträge dieser Mitarbeiter werden im Interesse der Behörde gekündigt.“

Die UNRWA sei verpflichtet, weiter die grundlegenden Prinzipien und Werte der Vereinten Nationen aufrecht zu halten. Dazu gehöre das humanitäre Prinzip der Neutralität, fügte Lazzarini hinzu. Auch wolle sie sicherstellen, „dass alle ihre Mitarbeiter sich an die Politik der Behörde zu äußeren und politischen Aktivitäten halten“.

Israelische Kritik

Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan kritisierte den Bericht. Er sei eine „Schande“, denn die Untersuchungen hätten sich nur auf 19 Angestellte konzentriert, sagte er laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Dabei habe Israel den UN „detaillierte Informationen“ über 100 UNRWA-Mitarbeiter geliefert, die Hamas-Mitglieder seien. Die Worte „Terror“ oder „Massaker“ kommen unterdessen weder in der UN-Mitteilung noch in den Äußerungen von Haq und Lazzarini vor. (eh)

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16 Antworten

  1. Warum wurden diese Mitarbeiter, die die Hamas unterstützt haben, nur entlassen? Und wieweit die UNRWA von der Hamas schon unterwandert wurde, kann eh kaum jemand genau nachkontrollieren. Die Milliarden werden weiter fliessen. So what.

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  2. Das Ganze scheint mir eine Alibi-Funktion zu haben: 9 UNRWA-Mitarbeiter müssen gehen, damit der Rest verschleiert bleibt und die UNRWA weiter ihre Kohle bekommt, auch von Deutschland.
    Deutschland muss Farbe bekennen und die UNRWA nicht weiter bezahlen, solange Baerbock Außenministerin ist, wird sich indes NICHTS ändern.

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    1. @Martin Sechting
      Ich muss dir in vollem Umfang Recht geben. Das war der Bericht von heute früh,den ich nur kurz überflogen hatte,da ich zur Arbeit musste. Aber jetzt konnte ich ihn im ganzen lesen. Und ja,ich denke auch,die haben sich die 9 ausgesucht,damit die anderen weiter machen können. Richtig aufklären wird man das wohl nicht können. Das sind schon zu viele involviert.

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      1. Danke für die Antwort. Es muss nur ein Wunder geschehen, damit sich in Deutschland vielleicht doch noch etwas ändert, z.B. dass ein Israel-Freund es schafft, Kontakt zur großen Politik herzustellen.
        Auf das Wunder hoffe ich nach wie vor, denn ich kann nicht glauben, dass in Deutschland trotz vorhandener Israel-Freunde innerhalb der Bevölkerung es immer nur Böses gibt.
        Wenn Volker Beck (DIG und Grüne) mal mit Baerbock ein Gespräch hätte und sie mal darüber aufklärt, dass man ISRAEL groß schreibt, dass wäre so ein Wunder…
        Das Wunder lässt leider noch auf sich warten…

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        1. @Martin Sechting
          Also ich glaube das wäre ein sehr großes Wunder. Aber vielleicht bekommt Baerbock ja die „Erleuchtung“ beim Trambolin-Springen? Hatte ich neulich im TV gesehen. Das kann sie wirklich hervorragend! Und manchmal, wenn man hüpft und kopfüber ist, dann klappt’s auch mit der Einsicht.🤭😁
          Wegen der Durchblutung,weißte?! Dir einen angenehmen Abend!

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  3. Das Problem sind nicht nur ein paar Mitarbeiter der unteren Stufe, das Problem ist die UNRWA selbst. Zum einen, weil es nicht ersichtlich ist, warum eine riesige Un-Organisation ausschließlich für Palästinenser zuständig ist, während sich echte Flüchtlinge aus aller Welt eine Organisation mit weniger Mitarbeitern teilen. Zum anderen, weil die UNRWA eben keine neutrale Organisation ist, sondern aktive, antiisraelische und antisemitische Politik betreibt. Ein Beispiel sind die Schulbücher, sogar in Mathe- Lehrbüchern wird gegen Juden gehetzt. In Ferienlagern lernen Kinder, Gewehre zu bedienen usw.

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    1. Der Journalist Constantin Schreiber hat ein Buch veröffentlicht: Die Kinder des Koran – was muslimische Schüler lernen. Er hat Schulbücher aus Afghanistan, Iran, Ägypten, Palästina und der Türkei untersucht. Es ist absolut erschreckend, was in dem Bildungsbereich dieser Länder abgeht. Von Frauenfeindlich bis zu offenem Aufruf zu Mord an Juden. Und die EU zahlt dafür.

      Schreiber hat einen Punkt darin herausgestellt, nämlich, dass im Westen der Unterricht auf Grundlage der Fakten geschieht, während in muslimischen Ländern oft die emotionale Schiene im Vordergrund steht. Man kann diese Art zu lehren auch als Gehirnwäsche bezeichnen. Kritik daran wird untersagt, die UNRWA z.B. nennt Kritik Eingriff in ihre Bildungshoheit.

      Was mich neben den Ausführungen von Schreiber zum Inhalt der Bücher entsetzt hat, ist der Umgang der Medien mit dieser Wahrheit. Er beschreibt, dass er in Kairo eine Umfrage machte, als die USA ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegten. Die Äußerungen der Befragten sei derart rassistisch, antisemitisch und gewaltverherrlichend gewesen, dass man sich entschied, diese Aussagen nicht zu zeigen.
      Aber genau das ist der Fehler, man redet den Hass schön, lässt ihn nicht existieren. Der Durchschnittsdeutsche mit Bildungsstand von ARD und ZDF erfährt nicht und mit diesen Kenntnissen geht man dann an die Unis und schreit dann from the river to the sea und Yalla Intifada. Und Verantwortung tragen dafür auch die Medien. In einer Schule wurde Schreiber bei einer Podiumsveranstaltung von Schülern mit Koransuren niedergebrüllt. Grundgesetz nein, Koran ja.

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  4. „Wie die Organisation UN Watch feststellte, war die Untersuchung von Anfang an darauf ausgelegt, Geberländern Argumente zu liefern, die Spenden für die UNRWA wieder aufzunehmen.“

    Letztlich handelte es sich um diese „Untersuchung“ nur um eine Verschleirungs- oder Alibi-Aktion. So können die Gelder (u. A. unsere Steuern) weiter fließen und der logistische Terror-Support fortgesetzt werden. Für die Entlassenen finden sich noch andere Positionen, um Israel weiter zu bekämpfen.

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  5. Lazzarini ist der Mann, der bestätigt, dass er nicht aus dem Laufenden ist, was bei der UNRWA alles abläuft. In jeder Firma würde ein solcher „Direktor“ entlassen!

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    1. Ich würde eher sagen, ganz genau weiß, was abläuft. Und voll dahinter steht. Solche Gestalten haben doch auch in der EU, siehe Borell. Oder bei der UN: Guterres. Die wissen genau was abgeht.

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  6. Neun faule Äpfel machen einen Baum nicht krank, das Übel sitzt schon in der Wurzel. Das aber will keiner sehen und wahrhaben. Und so zahlen wir Jahr für Jahr Geld, unterstützen den Terrorismus und müssen uns dieser unglaublich naiven deutschen Regierung beugen. Und die UN klatscht auch noch Beifall.

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  7. @ Nanunna

    Sie wissen aber schon, dass UN-Watch eine pro-israelische Lobbyorganisation ist.

    Seit 2005 fährt das AJC und UN-Watch (beide miteinander verbunden) eine Kampagne zur Reform der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die von ihr reklamierte Ungleichbehandlung Israels im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen in den Palästinensischen Autonomiegebieten zu stoppen.

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    1. Haben Sie etwas gegen die Reform der UN? Die ist nämlich dringend nötig. Damit es aufhört, dass von 100 Resolutionen etwa 90 gegen Israel gerichtet sind. Wie toll, dass doch Länder wie Nordkorea, Syrien, Kongo, China oder der Iran solche Vorbilder bei Menschenrechten sind. Im Gegensatz zu Israel. Deswegen muss man Israel ja auch als einziges Land auf die Tagesordnung bei den Menschenrechten setzen, nicht wahr? Zynismus Ende.

      Es ist gut, dass es Organisationen wie UN-Watch gibt, das dieses antisemitische „Weltregime“ im Blick hat. Dass es der from the river to the sea Fraktion nicht gefällt, versteht sich ja von selbst. Wo wollten Sie die Juden nochmals unterbringen nach dem from the river to the sea, Ganz wie die Hamas dies in ihrer Charta fordern und von den from the river to the sea Studenten und Straßenkämpfern gestützt wird.

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