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Fonds soll Anschub für Filmindustrie in Südisrael leisten

Auch die Unterhaltungsindustrie im Süden Israels leidet nachhaltig unter den Anschlägen vom 7. Oktober. Und israelische Filme und Serien im Ausland zeichnen oft ein einseitiges Bild des Landes und der Kultur. Beides soll nun ein millionenschwerer Fonds ändern.
Von Jörn Schumacher

Der „Jüdische Nationalfonds-USA“ hat einen Fernseh- und Filmfonds ins Leben gerufen, um der Region im Süden Israels wirtschaftlich zu helfen. Der neue Fonds soll zudem mehr israelische Geschichten einem internationalen Publikum zugänglich machen. Ziel ist es, israelische Produktionen international zu vermarkten. Ein Schwerpunkt soll dabei auf Produktionen in den von den Anschlägen vom 7. Oktober am stärksten betroffenen Regionen liegen.

Der Fonds soll voraussichtlich ein Volumen von 3 Millionen Dollar erreichen. Geplant ist, das Geld in erstklassige Film-Produktionen zu investieren. Diese sollen dazu beitragen, die Wahrnehmung Israels zu verändern. Damit ist die Initiative Israels bisher größter Fonds zur Unterstützung von Fernseh- und Filmproduktionen.

Verwaltet wird der Fonds vom israelischen Fernseh-Veteran Nati Dinnar, Mitbegründer und Leiter von IZZY, einer internationalen Streaming-Plattform für israelische Inhalte. Schon vor dem Krieg sei es schwierig gewesen, israelische Produktionen auf die internationalen Streaming-Plattformen oder TV-Kanäle zu bringen, doch nach den Anschlägen vom 7. Oktober sei noch schwieriger geworden, sagte Dinnar gegenüber der Nachrichtenseite „Israel21c“.

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Seit den Anschlägen der Hamas am 7. Oktober gab es zahlreiche Berichte über den Boykott israelischer Filme und Filmemacher bei Kinofestivals und Veranstaltungen auf der ganzen Welt. Israelis in der Filmindustrie haben entsprechend Angst, dass der anhaltende Krieg in Gaza ihre Hoffnungen und Träume auf einen internationalen Durchbruch zumindest in absehbarer Zukunft zunichte machen könnte.

Inhalte koproduzieren

Dinnar erklärte, der Fonds werde den israelischen Fernsehsendern und Studios nicht „diktieren“, was sie produzieren sollen, sondern vielmehr die Inhalte koproduzieren, die bereits entwickelt und für die Produktion freigegeben wurden. „Israel verfügt über eine Fülle talentierter Geschichtenerzähler und ein reiches Mosaik an Kulturen und Geschichten. Die globale Wahrnehmung Israels spiegelt jedoch oft gefilterte Ansichten wider, die durch Nachrichten, Religion, Konflikte und Stereotypen geprägt sind.“

Hier könne der Fonds für ein breiteres Bild des Landes bieten und ein tieferes Verständnis für die Kultur und Vielfalt Israels fördern. Auf dem internationalen Markt präsentierte Produktionen aus Israel zeigten oft Stereotypen: Entweder gehe es um den Konflikt, wie in der Serie „Fauda“, oder um etwas sehr Religiöses, wie „Unorthodox“ und „Shtisel“.

Film-Branche hat es international schwer

Das Sapir-College ist die einzige Hochschule in Sderot nahe dem Gazastreifen, und es verfügt über eine der größten Filmschulen Israels. Das College liegt weniger als 3 Kilometer von der Grenze zu Gaza entfernt. Dort werden rund 8.000 Studenten unterrichtet, mehr als 60 Prozent kommen aus der Negev-Peripherie.

„Viele Absolventen von Sapir ziehen nach Tel Aviv und Umgebung, um Arbeit zu finden“, sagte Dinnar „Weil es dort in der Nähe der Hochschule in der Fernsehbranche keine Arbeit mehr gibt.“ Er fügte hinzu: „Mithilfe des Fonds können wir versuchen, die Produzenten und Fernsehsender zu motivieren, die Geschichte der Region zu erzählen oder zumindest Mitarbeiter einzustellen, die einen Abschluss bei Sapir haben oder in der Region leben.“

Der erfahrene israelische Dokumentar- und Spielfilmregisseur Dani Menkin gibt zu, dass die vergangenen acht Monate aus beruflicher Sicht nicht einfach waren. „Einerseits möchte ich als Filmemacher die Dinge sehr umfassend betrachten und den Standpunkt der anderen Seite verstehen, in diesem Fall der Palästinenser“, sagte Menkin gegenüber „Israel21c“. „Andererseits muss ich sagen, dass unsere Sichtweise auf den meisten Medienplattformen nicht so stark vertreten ist.“

Die Ablehnung in der Branche gegenüber Israel rühre daher, dass die Menschen in diesem Konflikt die Palästinenser als den Underdog betrachteten. „Die Medien stellen sich immer gerne auf die Seite der Außenseiter. Israel war anfangs ein Außenseiter, aber mittlerweile sehen uns die Medien nicht mehr so.“ Der 53-jährige Filmemacher musste die Veröffentlichung seines neuesten Dokumentarfilms („Colleyville“) aufgrund des Gaza-Krieges um einige Monate verschieben.

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3 Antworten

  1. Ich wünsche der Israelischen Filmindustrie viel Erfolg, der Fonds ist eine gute Idee.
    Wichtig ist, dass sich das Blatt insgesamt zu Gunsten Israels wendet in dieser Welt.

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  2. Der „Underdog“ ist im Klartext eine Terrororganisation, die mit vielen Millionen Hilfsgeldern aus diversen Staaten gepampert, den demokratischen Staat Israel mitsamt seinen Einwohnern komplett vernichten will.
    Sie, die Terroristen, machen keinen Hehl daraus. Sie haben den jetzigen Krieg auch provoziert. Nicht nur am 07.10. sondern mit den Raketenterror über sehr viele Jahre. Der provozierte Krieg dient ihnen dazu, Israel international zu isolieren.

    Es geht ihnen am Ende nur um dieses eine Ziel der Vernichtung Israels. Daher spielt die Situation der Gaza-Bewohner keine Rolle. Sie werden als politisches Argument für ihre prekäre Situation gegen Israel missbraucht. Abweichler dieser Dogmatik werden in Gaza von der Hamas konsequent verfolgt und massakriert.
    Es ist mir schleierhaft, wie die bezeichneten Medienplattformen zu so einer Fehleinschätzung der Lage kommen können.

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  3. Wie schon oft gesagt : Israel hat eindeutig Defizite in Sachen PR / Aussendarstellung… Dieses Projekt hilft dies zu ändern…
    Überlässt die Schlagzeilen doch nicht dieser hassgrölenden Minderheit aus Links / Ultra links und muslimischen Subkulturen… Viel Erfolg!

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