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Hamas-Chef Hanije bei Raketenangriff in Teheran getötet

In Teheran kommt Hamas-Chef Hanije bei einem Raketenangriff ums Leben. In Beirut tötet die israelische Armee als Reaktion auf den tödlichen Beschuss von zwölf Kindern in Madschdal Schams einen Hisbollah-Kommandeur.
Von Israelnetz
Hamas-Chef Hanije spricht zum 35. Jahrestag der Terror-Organisation

TEHERAN / BEIRUT (inn) – Hamas-Chef Ismael Hanije ist bei einem Raketenangriff am frühen Mittwochmorgen in Teheran getötet worden. Die Terrorgruppe wie auch die Iranischen Revolutionsgarden bestätigten entsprechende Medienberichte. Auch ein Leibwächter Hanijes kam bei dem Angriff um.

Hinter dem Schlag steckt vermutlich Israel; eine Bestätigung dafür liegt nicht vor. Mit Hanije ist der höchste Hamas-Funktionär seit Kriegsbeginn am 7. Oktober getötet worden.

Iran kündigt „harte Bestrafung“ an

Der 61-Jährige hatte wenige Stunden zuvor der Vereidigung des iranischen Präsidenten Masud Peseschkian in Teheran beigewohnt. Während der Veranstaltung im Parlament brachen Sprechchöre aus; die Abgeordneten riefen „Tod für Israel“ und „Tod den USA“. Peseschikan verurteilte indes den Angriff und beschuldigte Israel. Der Iran werde seine territoriale Integrität verteidigen und dafür sorgen, dass „der terroristische Besatzer diesen feigen Akt bereut“.

Der Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, kündigte laut der iranischen Nachrichtenagentur „Tasnim“ eine „harte Bestrafung“ an. Er betrachte „Blutrache für Hanije, der auf dem Gebiet der Islamischen Republik Iran den Märtyrertod fand, als unsere Pflicht“.

Hanije hielt sich laut dem Bericht in einer besonderen Residenz im Norden der iranischen Hauptstadt auf. Dort traf ihn ein „Luftgeschoss“ um etwa 2 Uhr Ortszeit. Die Revolutionsgarden teilten mit, eine Untersuchung des Vorfalls sei auf den Weg gebracht.

Armee: Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur getötet

Ebenfalls in der Nacht zum Mittwoch meldete Israel die Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schuker in Beirut. Er soll verantwortlich gewesen sein für den Angriff in Madschdal Schams, bei dem am Samstag zwölf Kinder getötet wurden.

Die Armee beschrieb Schuker als Leiter der Strategieabteilung bei der Terrormiliz. In den vergangenen 30 Jahren habe er „jeden“ Hisbollah-Angriff geplant und ausgeführt. „Er hat das Blut von Zivilisten auf der ganzen Welt an seinen Händen.“

Das amerikanische Außenministerium hatte für Hinweise zu Fuad Schuker eine Belohnung von bis zu 5 Millionen Euro angeboten. Er habe eine zentrale Rolle beim Bombenanschlag auf US-Baracken in Beirut am 23. Oktober 1983 gespielt. Damals wurden 241 Armeeangehörige getötet.

Sicherheitskabinett einberufen

Angesichts der beiden Tötungen berief der israelische Premier Benjamin Netanjahu (Likud) am Mittwoch das Sicherheitskabinett ein. Zudem verschärfte Israel die Sicherheitsmaßnahmen bei den diplomatischen Vertretungen in aller Welt.

Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin (parteilos) telefonierte am Mittwoch mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Gallant (Likud). Er bekräftigte die felsenfeste Unterstützung für Israels Sicherheit.

Verurteilungen und Mahnungen

Die Reaktionen auf die Tötung Hanijes fielen entlang der Haltungslinien erwartbar aus. Ägypten und Katar kritisierten die Aktion und erklärten, dies belaste die Verhandlungen für einen Geiseldeal. Russland sprach von einem „politischen Mord“. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (AKP) erklärte, Israel wolle mit der Tötung den Willen der Palästinenser brechen. „Doch die zionistische Barbarei wird nicht ihre Ziele erreichen.“

Der amerikanische Außenminister Antony Blinken (Demokraten) erklärte, sein Land habe im Vorfeld nichts von der Tötung Hanijes gewusst und sei nicht beteiligt gewesen. Deutschland mahnte zur „alle Akteure“ zu „maximaler Zurückhaltung“.

Medien: Beerdigung in Doha

Der Iran rief infolge der Tötung Hanijes eine dreitägige Trauerzeit aus. Eine Trauerfeier ist am Donnerstag in Teheran geplant. Laut Medienberichten soll er dann in der katarischen Hauptstadt Doha beerdigt werden. Seit 2017 hielt er sich hauptsächlich in Katar auf.

Hanije kam 1963 im damals ägyptisch besetzten Gazastreifen zur Welt. Seine Eltern stammten aus Aschkelon. Während seines Studiums der arabischen Literatur schloss er sich der Hamas an. Er kam mehrmals in israelische Haft.

In der turbulenten Zeit nach dem Wahlsieg der Hamas bei den Parlamentswahlen 2006 agierte Hanije als Premier der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Infolge des blutigen Konflikts zwischen der Hamas und der Fatah-Partei von PA-Präsident Mahmud Abbas verlor er den Posten. Er blieb faktisch aber der führende Politiker im Gazastreifen.

Im Jahr 2017 wurde er erstmals Hamas-Chef. In der Folge zog er nach Doha, weil von dort die Reisen in die Region einfacher zu gestalten sind als vom Gazastreifen. 2018 stuften die USA ihn als „Globalen Terroristen“ ein und belegten ihn mit Sanktionen. (df)

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10 Responses

  1. Vielen Dank für den Bericht und die gute Nachricht, dass HAMAS-Chef Hanije getötet wurde !
    Tote Terroristen sind ein Beitrag zum Frieden, und wenn ein Chef einer Terrororganisation beseitigt ist, kann dies nur von Vorteil sein.
    Die Lage wird angespannt bleiben, aber am Ende wird Israel gewinnen !

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    1. Noch hat sich Israel öffentlich nicht zu dem Anschlag in Teheran bekannt. Warum nicht wie die Hisbollah machen: Wir haben damit nichts zu tun.

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  2. Jetzt ist Alarmstufe Rot in Israel. Ich hoffe, dass Israel über ausreichend Iron Dom, Arrow 3 , Kampfjets, Raketen und Dronen sowie über aktive wehrfähige Soldaten verfügt. Denn der Iran zusammen mit seinen Terrorfreunden wird zurückschlagen, um den Tot ihrer Anführer in Beirut und Teheran zu rächen. Und dies sind viel stärkere und gefährlichere Feinde als die Hamas.

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  3. Noch ergänzend: Ob die USA im Falle eines Krieges mit dem Iran, Israel zur Seite stehen wird, ist keineswegs sicher.

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  4. Warum bildet ihr das Foto dieses Verbrechers so groß ab?
    Er war der reichste Terrorist auf Erden. Milliardär. Hamas Terror- Führer. An seinen Händen klebte mehr Blut, als er jemals abwaschen konnte.
    Israel hat sich noch nicht zum Anschlag bekannt, aber deutsche Medien wissen alles besser.
    Der Kommandeur im Libanon, Hisbollah, wer weint dem eine Träne nach? Die Angehörigen der ermordeten Kinder nicht.
    Ich fürchte mehr den Gegenschlag der verhassten Mullahs im Iran. Sie werden alle Terror-Organisationen mobil machen. Holocaust Leugner Abbas hat sich auch mal wieder zu Wort gemeldet.
    Was ich mehr als bedenklich finde, ist die heutige Berichterstattung in der BRD. Sie sprechen über Libanon,
    aber nicht, dass der Präsident dort nichts zu sagen hat, auch wenn es Frau Baerbock, die ihn finanziert,
    nicht kapiert. Medien berichteten über die Explosion im Hafen damals – aber nicht – dass es Hisbollah war.
    Al Jazeera Manier und Hass schüren weltweit.
    Ich hoffe, bete, dass der Gegenschlag vom Iran keine Juden und Araber töten wird in Israel. Mullahs
    wollen Städte angreifen.

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  5. Es gehört sich ja nicht, sich über den Tod eines Menschen zu freuen, aber wenn es einer verdient hat, dann er. Ich stelle mir gerade seine Verblüffung vor, wenn er feststellen muss, dass das mit den 72 Jungfrauen nichts wird. Statt dessen teilt er die Hölle mit Hitler, Stalin, Pol Pot und anderen Verbrechern, in alle Ewigkeit.
    (Ganz persönlicher Einwurf : ich fühle mich, als habe Tsahal mir ein Geburtstagsgeschenk gemacht, drei Tage zu früh, aber mit Schmackes. Danke Jungs, ich liebe euch). Kein Feind Israels soll sich sicher fühlen, nirgendwo.

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  6. Es könnte ja sein, dass direkt von Israel aus agiert wurde und ein Flugojekt etwa 1600 km über Jordanien oder Syrien flog und zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, einschlug! Ein grandiose Leistung der Equipe in Israel. Man muss natürlich auch sagen, dass vielleicht im Iran schlechtes Wetter herrschte so, dass die Luftabwehr der iran. Armee das fliegende Objekt gar nicht sehen konnte……
    Steckt aber IL nicht dahinter, könnte es sein, dass die Iraner Hanijes selbst ausgeschaltet haben – aus welchen Gründen auch immer und behaupten einfach IL hätte es getan……! Es wird interessant zu hören, was noch rauskommt. Entweder hat der Iran versagt bei der Flugabwehr oder noch mehr beim Personenschutz. Die Mullahs laden „Persönlichkeiten aus anderen Ländern “ ein und dann gibts da jemand, der bei Ankunft in Teheran nicht wusste, dass er seine letzte Reise bereits hinter sich hatte. Ich frage mich, ob Selbstüberschätzung nicht doch krank machen kann. Da prahlen die Iraner, prahlt Erdogan, prahlen die sog. Palästinenser usw. und wollen gegen eine hochgerüstete Armee „zurückschlagen“ ? Top-Versager sind die involvierten Nachbarn Israels allemal – egal wie man es drehen will !

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  7. Israel hat nun zwei Terrorführer getötet in Beirut und Teheran. Hoffentlich bereitet sich Israel nun rechtzeitig landesweit auf den Gegenschlag vor. Denn Iran und die Hisbollah sind militärisch weitaus stärker als die Hamas.
    Und von den anderen Feinden, die sich nun noch mehr verbünden könnten, ganz zu schweigen. Hoffentlich eskaliert es nicht vollens.

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