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Initiative hilft jungen Überlebenden ins Berufsleben zurück

Noch immer leiden viele Menschen an der traumatischen Erfahrung des Terrorangriffs der Hamas. Ein Berufsausbildungsprogramm soll ihre Wiedereingliederung in die Arbeitswelt erleichtern.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Eine Initiative hat ein Berufsausbildungsprogramm aufgebaut, um die Überlebenden des 7. Oktober zu rehabilitieren. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt wird diesen Monat ein erweitertes Programm beginnen. Die Organisationen „Healing Space Rishpon“ und „Youth of Light“ stehen hinter dem Projekt.

Bei vielen Israelis sind mehr als acht Monate nach dem Terrorangriff der Hamas die Wunden der traumatischen Erfahrung noch lange nicht verheilt. Psychische und funktionelle Schwierigkeiten erschweren auch jungen Menschen die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt.

Auf Pilotprojekt folgt erweitertes Programm

Das Berufsausbildungsprogramm soll verhindern, dass diese jungen Menschen in einen Kreislauf aus Funktionsstörung, Abhängigkeit und Bedürftigkeit geraten. 14 Überlebende nahmen am Pilotprojekt teil. Sie arbeiteten auf Bauernhöfen, in einem integrativen und unterstützenden Umfeld. Gleichzeitig nahmen sie an Gruppen- und Einzeltherapien teil.

Bei dem geplanten erweiterten Programm arbeiten die Organisationen mit dem israelischen Sozialministerium und dem Nationalen zusammen. Daran werden 50 bis 100 Überlebende teilnehmen. Je nach ihren individuellen Bedürfnissen wird es zwischen zwei und sechs Monaten dauern.

Ziel ist die Wiederaufnahme des Alltags

Das Programm umfasst mehrere Teile. Im ersten Teil werden die jungen Menschen in Arbeitsabschnitten von drei bis fünf Stunden, zwei- bis fünfmal pro Woche. eingesetzt. Sie stellen Keramik und Kerzen her und bauen Heilpflanzen an. Die Arbeit stellt nicht nur eine Einnahmequelle für sie dar, sondern ist auch rehabilitierend. Sie fördert eine schrittweise Rückkehr zur vollen Funktionsfähigkeit – entsprechend den Fähigkeiten und dem Zustand der Teilnehmer.

Der zweite Teil umfasst die gruppen- und einzeltherapeutische Unterstützung durch qualifizierte Therapeuten. Dadurch können die Teilnehmer Erfahrungen, die im Berufsleben entstehen, verarbeiten und alltägliche Schwierigkeiten bewältigen.

Im dritten Teil nehmen die Überlebenden an einem Kompetenzworkshop mit zwölf Sitzungen teil. Darin geht es zum Beispiel um die Festlegung von Zielen, die Verwaltung einer Agenda, den Umgang mit Erfolgen und Misserfolgen, die Beharrlichkeit beim Erreichen von Zielen sowie den Umgang mit Zeit und Emotionen.

Anschließend erstellt das Programmteam gemeinsam mit jedem Teilnehmer einen personalisierten „Wieder-auf-den-Weg-Plan“. Er konzentriert sich auf die Wiederaufnahme des Alltags und eine optimale Funktionsfähigkeit.

Programm, um „aus dem Trauma herauszuwachsen“

Die Einsatzleiterin von „Youth of Light“, Mali Kanias, sagte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Globes“, dass sie während der Pilotphase auf „schwierige und komplexe Geschichten“ gestoßen sei. Andererseits sei es ein Privileg, an dem Programm teilzuhaben und Erfolge mitzufeiern.

„Nach der traumatischen Erfahrung und der anfänglichen Überlebensphase kommt eine Zwischenphase, in der die Person, die das Trauma erlebt hat, danach strebt, ihre Routine schrittweise wieder aufzunehmen“, sagte Ilana Kwartin, die Geschäftsführerin von „Healing Space Rishpon“. „Dies ist die Phase, in der wir die Berufsausbildung integrieren wollen. Sie ist ein weiterer Schritt auf dem langen Weg, aus dem Trauma herauszuwachsen und in die Welt und an den Punkt zurückzukehren, an dem die Teilnehmer waren, bevor ihnen das Leben genommen wurde. Wir wollen den Teilnehmern des Programms diese Etappe auf ihrer Reise ermöglichen.“

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Der „Healing Space Rishphon“ ist ein therapeutischer Raum, der sich persönlichen und kollektiven Traumata widmet. Er wurde angesichts der steigenden Nachfrage nach psychiatrischen Diensten in Israel gegründet.

Seit dem 7. Oktober hat „Healing Space“ mehr als 3.500 Überlebende und ihre Familien, 4.800 Polizisten und Soldaten, die an der Front waren, 120 Hinterbliebene und andere Betroffene aufgenommen. Der Raum betreibt derzeit etwa zehn verschiedene Programme, die jeweils auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit spezifischen Zielen und Behandlungen zugeschnitten sind. (vbr)

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3 Antworten

  1. Das alles ist etwas, was ich in Israel liebe. Sie machen, sie handeln, sie tun. Danke.

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    1. @ Am Israel chai
      Da hast du Recht. Und es ist sooo wichtig, dass alle wieder Hoffnung und ein Ziel bekommen.

      3
  2. Healing Space Rishpon ist sehr lobenswert und mich freut es, dass den Menschen dadurch geholfen wird, im Alltagsleben wieder zurechtzukommen. Für die Überwindung traumatischer Ereignisse tut Israel viel.
    Mögen vielen Menschen so geholfen werden !

    8

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