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Vier Geiseln gerettet, ein Kommandeur getötet

Israelische Truppen befreien vier Geiseln aus zwei Wohnhäusern im Gazastreifen. Damit erfüllt sich der Wunsch einer sterbenskranken Mutter.
Von Israelnetz

GAZA (inn) – In einer hochriskanten Aktion haben israelische Sicherheitskräfte am Samstag im zentralen Gazastreifen vier Geiseln befreit. Daran beteiligten sich die Armee, der Inlandsgeheimdienst Schabak und die Polizei. Die Geretteten wurden in zwei Hubschraubern nach Israel geflogen. Erste medizinische Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie sich in einem guten Zustand befinden.

Bei den ehemaligen Geiseln handelt es sich um die 26-jährige No’a Argamani, den 21-jährigen Almog Meir-Jan, den 27-jährigen Andrej Koslow und den 41 Jahre alten Schlomi Siv. Alle vier waren am 7. Oktober vom Supernova-Festival nach Gaza verschleppt worden. Sie wurden von Zivilisten in zwei etwa 200 Meter voneinander entfernten Wohnhäusern in Nuseirat festgehalten.

Mehrere Wochen hatten die Sicherheitsdienste die Operation „Sommersamen“ geplant. Die Truppen, die die drei Männer befreien wollten, gerieten unter Beschuss und erwiderten das Feuer. Auch als sie die Geretteten in einem Auto zum Helikopter transportierten, wurden sie von Terroristen angegriffen. Bei Argamani verlief die Befreiung relativ glatt.

Die Nachricht von der Befreiung löste in Israel große Freude aus. An mehreren Stränden verkündeten Bademeister und Rettungsschwimmer die Nachricht per Lautsprecher. Die Badegäste jubelten. Israelische Touristen in der griechischen Hauptstadt Athen stimmten die Nationalhymne an.

Kommandeur getötet

Ein Kommandeur der Anti-Terror-Einheit Jamam, Arnon Smora, erlitt bei dem Rettungseinsatz lebensgefährliche Verletzungen. Er starb nach der Ankunft im Krankenhaus. Ihm zu Ehren wurde die Aktion in „Operation Arnon“ umbenannt.

Am Sonntag wurde der Kommandeur auf dem Jerusalemer Herzl-Friedhof beigesetzt. Tausende Menschen säumten die Straßen in der Nähe seines Wohnhauses in Mevasseret Zion und erwiesen ihm mit Israelflaggen die letzte Ehre.

Die Mutter Ruti erzählte bei der Beerdigung, Arnons Lieblingsfilm als Kind sei „Robin Hood“ gewesen. Außerdem habe er Joni Netanjahu für die Operation im ugandischen Entebbe bewundert. Der Bruder des jetzigen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (Likud) war 1976 bei der Befreiung von Geiseln nach einer Flugzeugentführung getötet worden. Die Mutter sagte: „Ich wusste, dass es Russisch Roulette war. Du hast dein Leben für das Land geopfert.“ Smora hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.

Geiseln in Haus eines Journalisten festgehalten

Die drei Männer wurden nach Angaben der Armee im Haus von Abdallah Aldschamal befreit. Der palästinensische Journalist war vor einigen Jahren Sprecher des Hamas-Arbeitsministeriums in Gaza. Er schrieb unter anderem für „Palestine Chronicle“. 2019 verfasste er einen Beitrag für „Al-Dschasira“. Der katarische Sender bestreitet, dass Aldschamal sein Korrespondent in Gaza gewesen sei. Bei der Befreiungsaktion wurden mehrere Mitglieder der Familie getötet, auch der Journalist und dessen Vater Ahmed Aldschamal.

Nach Angaben der Hamas wurden bei der Rettungsaktion mindestens 274 Palästinenser getötet. Dies lässt sich nicht unabhängig bestätigen. Zudem differenziert die Terrorgruppe nicht zwischen Bewaffneten und Zivilisten.

Die Armee räumte ein, dass auch Zivilisten ums Leben gekommen seien. Dafür sei allerdings die Hamas verantwortlich, die Geiseln in dichtbesiedelten Wohngebieten festhalte. Armeesprecher Daniel Hagari sprach von insgesamt etwa 100 Toten.

Trauer hier, Freude dort

Nach der ersten Freude über das Wiedersehen mit Verwandten und Freunden erhielt Almog Meir-Jan eine traurige Nachricht: Sein Vater war kurz vor seiner Befreiung, zwischen Donnerstag und Freitag, gestorben. Jossi Meir war krank, er wurde tot in seinem Haus in Kfar Saba aufgefunden. Er lebte allein.

Für die sterbenskranke Mutter von No’a Argamani hingegen erfüllte sich ein Wunsch: Liora Argamani leidet an Krebs im Endstadium. Ende November hatte sie in einem Video den Wunsch geäußert, vor ihrem Tod die Tochter wiedersehen zu können. Die Ärzte gehen davon aus, dass die Patientin die Begegnung bewusst miterlebt hat. Und der Vater sagte nach der Freilassung: „Heute ist mein Geburtstag. Ich hätte nie geglaubt, dass ich so ein Geschenk bekommen würde.“

In den acht Monaten seit dem Terrorüberfall der Hamas war es erst die dritte erfolgreiche Rettung von Geiseln. Ende Oktober wurde die Soldatin Ori Megidisch befreit. Im Februar konnte die Armee zwei weitere Geiseln retten. Bei einem gescheiterten Versuch im Dezember wurde eine männliche Geisel getötet, die Leiche blieb in den Händen der Hamas. Alle Befreiten wurden in Häusern festgehalten, eine Rettung von Geiseln aus dem Tunnelnetzwerk war bislang nicht möglich. (eh)

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11 Antworten

  1. Mögen noch mehr gefunden werden, Deals entstehen und Wunden heilen … möge das Heilige Land wieder gesund werden und Israel sicher darin ruhen! Que les cieux vous bénissent!

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  2. Es ist wirklich soo schön! 4 weitere Geiseln frei. Leider konnte der Papa von Almog Meir- Jan seinen Sohn nicht mehr in die Arme schließen. Aber der Herzenswunsch der Mama von Liora Argamani ging in Erfüllung! Sie hat es bestimmt auch bewusst mitbekommen. Der Herr wird dafür gesorgt haben. Da bin ich mir ganz sicher!!! Hoffentlich kommen bald noch mehr Geiseln frei! In meinen Gebeten ist natürlich auch Arnon Smora,der sein Leben gegeben hat um andere zu befreien fest integriert. Mögen die Befreiten dieses Trauma gut verarbeiten. Das wünsche ich ihnen.

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  3. Glückwunsch an die IDF, dass diese Geiseln befreit werden konnten. Viel Erfolg für weitere Befreiungsaktionen.
    In Zeiten wie diesen ist es immer wichtig, gute Nachrichten zu erhalten und dem lieben Gott zu danken.

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  4. „Argamani wurde im Haus von Abdallah Aldschamal befreit.“ Diese Nachricht ist falsch und wurde von IDF auch korrigiert: Die drei Männer waren im Haus des „Journalisten“ gefangen, nicht Noa. Tatsächlich war sein Vater sogar Arzt und hat somit gegen den ärztlichen Kodex verstoßen. Beide Männer gehörten zu den zivilen Hamas-Unterstützern.

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    1. Al Jazeera hat dementiert, dass der Mann bei ihnen beschäftigt ist.Allerdings findet sich sein Name in der Autorenliste und Artikel von ihm gibt es auch. Was für eine Verlogenheit.

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  5. Wunderbar, macht Hoffnung auf mehr. Ab jetzt wird es immer schwieriger andere Geiseln zu befreien, denn nun werden sie noch besser bewacht oder in Tunneln sein. Ein zweites Mal lassen sich das die Terroristen so nicht gefallen. Sie beklagen über 200 Tote. Selbst Schuld. Wenn sie die Geiseln freigelassen hätten, hätte man sie nicht mit Gewalt rausholen müssen. Die „armen Zivilisten“ bekamen für die „Beherbergung“ der Geiseln Geld.
    Ja! So habe ich das am Samstag in einem dt. Artikel gelesen. Ist aber nicht mehr aufzufinden. Beherbergen ist das neue Wort für Gefangenhalten. Das sind die armen Zivilisten! Und die Welt sieht das alles nicht. Borell hatte nur das Massaker an den Gazanern zu kritisieren.
    Arnon Smora ist leider dabei gestorben, ein mutiger und tapferer Held. So nah liegen Freude und Leid beieinander. Ich befehle ihn der Gnade und Liebe Gottes an.

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    1. Hamas sagt 200 Tote. Ob des stimmt, kann nicht nachgeprüft werden und dann haben wir ja auch noch bei den Toten die Terroristen. Und die Zivilisten, die mitgemacht haben. Und damit keine Zivilisten sind.

      Wenn es nach der UN ginge, wären die Geiseln noch nicht frei. Die regen sich heute furchtbar auf. Für vier Geiseln so viele Tote, sagt die UN. Nur: dass es die Geiseln gar nicht geben dürfte, ist uninteressant. Unfassbar.

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      1. @Christin
        Ich gebe Ihnen da voll Recht!!! Wenn der 7. Oktober nicht gewesen wäre, dann gäbe es das ganze traurige Theater nicht. Aber die ganze Welt ist wie verblendet. Bibellesen würde vielleicht helfen? Offenbarung,und,und,und! Ich jedenfalls sehe,alles erfüllt sich wie vorher gesagt. Leider!

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