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Mimuna-Fest: Geiseln im Mittelpunkt

Das nordafrikanische Mimuna-Fest ist normalerweise von Freude und Üppigkeit geprägt. In diesem Jahr erinnern die Feiernden an die Geiseln.
Von Israelnetz

TEL AVIV (inn) – Das Mimuna-Fest schließt sich direkt an Pessach an. Es stammt aus der Tradition der marokkanischen Juden und wird seit einigen Jahren auch offiziell in Israel gefeiert. Das Fest ist geprägt von Gastfreundschaft und Überfluss. In diesem Jahr steht das Erinnern an die Geiseln der Hamas im Mittelpunkt.

In Tel Aviv erhielten Angehörige von Entführten am Montagabend die Möglichkeit, Gästen einer alternativen Mimuna-Feier von ihren Lieben zu erzählen. Auf dem Geisel-Platz war eine Festtafel mit den Bildern der Entführten errichtet.

Michael Levi vermisst seinen Bruder Or Levi, der seit dem 7. Oktober von Terroristen im Gazastreifen festgehalten wird. Vor allem dessen Sohn habe Sehnsucht, sagte er laut der Zeitung „Yediot Aharonot“. „Es zerreißt einem das Herz. Wir zeigen ihm Bilder, sprechen mit ihm darüber, aber es ist nicht dasselbe, bis der Vater zurückkehrt.“ Fast alle Angehörigen der Geiseln seien mittlerweile Teil seiner Familie geworden.

Feiern fällt Angehörigen schwer

Ajelet Samerano trauert um ihren Sohn Jonathan, der mit 21 Jahren von der Hamas getötet und verschleppt wurde. Mit anderen Angehörigen regte sie die Aktion „Begegne der Geisel“ an, nachdem sie eingeladen worden war, Mimuna-Gästen von Jonathan zu erzählen. Es falle ihr sehr schwer, ohne ihn an einem Schabbat- oder Feiertagstisch zu sitzen, sagte sie.

Auch Inbar Hyman ist tot. Ihre Tante Chana Cohen nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. Sie erinnerte an frühere Festtage: „Einst kamen wir zusammen, feierten mit viel Freude, Essen und Liebe, und konnten diese Feste kaum erwarten. Jetzt ist alles dunkel. Es gibt keine Feste, es gibt keine Schabbatot, es gibt keine Tage, es gibt keine Arbeit, es gibt nichts. Das Leben hat eigentlich aufgehört. Inbar war das Salz der Erde.“

Cohen forderte, dass ein Abkommen zur Freilassung von Entführten alle 133 Geiseln umfassen müsse, nicht nur 20: „Es gibt Soldaten, es gibt Ermordete, deren Familien jeden Tag von Neuem ermordet werden.“

Etwa 300 Evakuierte aus den nordisraelischen Städten Schlomi und Kiriat Schmona feierten Mimuna im Hotel Dan Panorama in Haifa. Auch sie hatten einen Tisch aufgestellt, der an das Schicksal der Geiseln erinnert. In Tel Aviv bekundeten Binnenflüchtlinge ihre Hoffnung, im kommenden Jahr in ihren Häusern im Norden zu feiern.

Frühere Abgeordnete: Gebet für Geiseln und Soldaten gewidmet

Die ehemalige Abgeordnete Shirley Pinto Kadosch lud die Eltern der Geisel No’a Argamani zum Fest ein, Ja’akov und Liora. Die Mutter hat Krebs im Endstadium und richtete bereits im November deshalb einen Appell an die Öffentlichkeit.

„Mimuna ist eine alte Tradition, die Einheit zwischen allen Teilen des Volkes symbolisiert“, sagte Pinto Kadosch. Dieses Jahr habe es eine noch einzigartigere und stärkere Botschaft. „Deshalb habe ich entschieden, ein Mimuna auszurichten, das komplett dem Gebet für die Rückkehr der Entführten und für das Wohlergehen der Soldaten und des Staates gewidmet ist.“

Dank an Retter vom 7. Oktober

In der südisraelischen Stadt Ofakim nutzte Rabbi Jizchak Buzchak das Fest, um seinen Rettern zu danken. Der 40-Jährige war am 7. Oktober durch Schüsse verletzt worden. Er richtete Mimuna zum ersten Mal aus.

„Nach dem furchtbaren Massaker wollten wir den Geist der Gemeinde, der Stadt aufrichten“, erklärte er die Initiative. „Wir sagten uns, dass wir ein Treffen organisieren müssen.“ Nun hoffe er, dass es zur Tradition werde. Die Helden, die sein Leben gerettet hatten, unter ihnen ein Polizist und ein Sanitäter, waren eingeladen. Der Rabbiner machte deutlich, dass in aller Traurigkeit das Fest an das Gute und Süße erinnern solle.

Der Ursprung von Mimuna ist unbekannt. Traditionell werden zum Fest unter anderem nordafrikanische Pfannkuchen gereicht. Dazu essen die Feiernden oft Auberginenmarmelade. Doch auch Kuskus ist beliebt. Hinzu kommen orientalische Süßigkeiten. (eh)

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Eine Antwort

  1. Möge der Heilige die Geiseln zurückbringen und dem Nahen Osten mit dem gesunden Herzen ISRAEL Frieden schenken!

    1

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