Suche
Close this search box.

Prosor: Deutschland darf Ideologie der Hamas nicht verharmlosen

Deutschland sollte die Ideologie der Hamas nicht unterschätzen, warnt der israelische Botschafter Prosor bei einem Podiumsgespräch. Für eine dauerhafte Friedenslösung setzt er auf die arabischen Staaten.
Von Israelnetz
Diskussionsrunde am Montagabend in Wetzlar: IDEA-Co-Leiterin Städter, Botschafter Prosor, der Antisemitismusbeauftragte Becker und Pfarrer Grieb (v. l.)

WETZLAR (inn) – Der israelische Botschafter Ron Prosor hat Deutschland davor gewarnt, die Ideologie der Hamas zu verharmlosen. „Wenn Sie diese Ideologie nicht ernst nehmen und heute dagegen handeln, werden Sie morgen weinen“, sagte der israelische Botschafter am Montagabend bei einem Podiumsgespräch im mittelhessischen Wetzlar.

Israel habe diesen Fehler im Jahr 2005 begangen: Der Abzug aus dem Gazastreifen sei mit der Hoffnung verbunden gewesen, einen ersten Schritt des Friedens zu gehen. Daher habe Israel die Siedlungen aufgegeben, zumal diese in aller Welt als „Friedenshindernis“ galten. Doch die Hamas habe schon damals den Abzug als Zeichen der Schwäche gedeutet, hervorgerufen durch Terrorismus. Der Abzug sei ein Anreiz gewesen, mit Terror weiterzumachen. Prosor war damals Staatssekretär im Außenministerium. „Wir haben diese Ideologie verharmlost. Da bin auch ich verantwortlich.“

Die Podiumsdiskussion in den Räumen des christlichen Senders ERF hatte die Organisation Christen an der Seite Israel (CSI) angestoßen. Die Veranstalter waren CSI, ERF, die „Evangelische Nachrichtenagentur IDEA“ und die Christliche Medieninitiative pro, zu der Israelnetz gehört.

Die Co-Leiterin von IDEA, Daniela Städter, moderierte das Gespräch. Daran beteiligt waren neben Prosor der Antisemitismus-Beauftragte des Landes Hessen, Uwe Becker (CDU), und der Evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für jüdisch-christliche Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar, Wolfgang Grieb.

Prosor: Israel muss in Rafah einmarschieren

Prosor ging auch auf aktuelle Entwicklungen ein: Die am Montag verabschiedete Resolution des UN-Sicherheitsrates nannte er „sehr problematisch“. Im Text werde zuerst die Waffenruhe und erst dann die Freilassung der Geiseln genannt. Sollte es zu einer Waffenruhe kommen, habe die Hamas keinen Grund mehr, die Geiseln freizulassen. „Das ist eine Belohnung für eine Terror-Organisation, die das Auslöschen des jüdischen Staates und des jüdischen Volkes als ‚Staatsräson‘ formuliert, davon offen gesprochen und in die Tat umsetzt hat.“

Mit Blick auf die militärische Lage erklärte der Botschafter, Israel müsse in Rafah einmarschieren, um die Hamas völlig zu zerschlagen. Das Beispiel des Al-Schifa-Krankenhauses sei dafür ein Beleg: Israel sei dort schon Mitte November gewesen, doch die Terroristen seien zurückgekehrt. Der Grund: Die Armee habe beim ersten Mal die Bevölkerung vorgewarnt. Dies hätten auch Terroristen genutzt und das Krankenhaus verlassen, nur um wieder zurückzukehren.

Becker pflichtete Prosor bei: Israel müsse die Hamas zerschlagen – „auch im Interesse der palästinensischen Bevölkerung, die als Schutzschild missbraucht und letztlich auch als Geisel genommen wird“. Israel betreibe keinen Vernichtungsfeldzug gegen die Palästinenser, sondern kämpfe um seine Existenz. Der jüdische Staat müsse gegen die Hamas vorgehen, damit die Menschen im Süden und Norden wieder ein ruhiges Leben führen könnten.

Diskussion über das richtige Modell

Pfarrer Grieb forderte indes eine „Waffenruhe, um nachzudenken“. Israel müsse sich überlegen, wie es nach dem Krieg weitergehen könne. Dazu gelte es, die Kontakte zu „gemäßigten Gruppen“ zu intensivieren. Eine Änderung der Siedlungspolitik könnte gemäßigte Palästinenser dazu motivieren, für ein gemeinsames Leben einzutreten. Hoffnung bereiteten ihm dabei die israelischen Araber. Deren Integration sei ein „Erfolgsmodell“.

Allerdings seien die Palästinenser aktuell „dramatischen Entrechtungen“ durch Israel ausgesetzt. Zudem habe sich die Regierung „sehr weit nach rechts bewegt“. Für ein dauerhaftes Arrangement gebe es zur „Zwei-Staaten-Lösung“ keine Alternative, auch wenn diese noch in weiter Ferne liege.

Prosor und Becker zeigten sich dabei skeptischer. Becker plädierte dafür, zuerst über die Grundlagen eines Palästinenserstaates zu sprechen. Ein solcher Staat hätte derzeit das Ziel, Israel auszulöschen. Die Palästinenser müssten ihre Probleme angehen, und dazu gehöre zuallererst der Terrorismus.

Prosor betonte, dass nicht die Schaffung eines palästinensischen Staates das Problem sei – dazu hätten die Palästinenser in der Vergangenheit viele Gelegenheiten gehabt. Das eigentliche Problem sei die Akzeptanz eines jüdischen Staates.

Plädoyer für persönliche Begegnungen

Der Botschafter verwies darauf, dass die Abraham-Abkommen zwischen Israel und arabischen Ländern wie die Vereinigten Arabischen Emirate die Haltung zu Israel verändert hätten. Durch Besuche im Land sei es möglich geworden, Vorurteile abzubauen. „Wir müssen mehr Begegnungen mit unseren arabischen Nachbarn haben. So können wir Frieden erzielen.“

Mit Blick auf die Palästinenser warb Prosor dafür, die arabischen Staaten einzubinden. Ein Quartett aus den Staaten Ägypten, Emirate, Jordanien und Saudi-Arabien könne „Teil der Lösung“ sein. Diese Staaten hätten verstanden, dass die Hamas – und hinter der Hamas die Muslimbrüder – auch eine Gefahr für sie selbst seien. „Wenn diese Staaten nicht nur hinter den Kulissen sagen, was sie wirklich denken, werden Sie sehen, dass es hierbei viel Einvernehmen gibt.“ (df)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

14 Antworten

  1. Ich danke für den Bericht. Man sollte Prosor mehr ernst nehmen, das tun die meisten Mächtigen nicht, geschweige denn die Ampelkoalition.
    Dass die HAMAS Israel auslöschen will, wurde hier nochmals deutlich erwähnt.
    Wir müssen immer wissen, dass die HAMAS auch Hitler Mein Kampf als arabische Übersetzung zur Hand hat, ohne ein Ende der HAMAS kann es auch keinen Frieden geben. Die Welt, auch Deutschland, muss endlich aufhören, falsche „palästinensische Organisationen“ zu unterstützen und Bildung zu fördern, die den Terrorismus in den Schulen lehrt. Es gibt zu wenige Gescheite in der Öffentlichkeit, die Prosor folgen und die IDF wirklich voll unterstützen im Kampf gegen die HAMAS.
    Gott gebe Israel mit der IDF neue Kraft ! Gegen die HAMAS ! Gegen die Zerstörung Israels !

    31
  2. „Wir muessen mehr Begegnung mit den arabischen Nachbarn haben“ – ja, ich glaube das ist der Schlüssel!

    5
    1. @Angelika Walter, das ist menschliche Weisheit, die an das Gute im Menschen glaubt. Es gibt nur einen Schlüssen und das ist der lebendige Gott, der seinen Sohn für alle Menschen (Juden, Heiden auch Palästinenser) in die Welt gesandt hat.
      L.G. Martin

      10
    1. Das Problem ist, liebe Christin, der Botschafter und pro IL Stehende finden kaum noch Gehör in der BRD. Fakt ist, viele schweigen und Migranten brüllen zusammen mit Kulturellen und Linken. In den Medien das Jammertal und Hamas/ UNRWA. IL wird verurteilt, Terroristen lachen und freuen sich über UN Resolution.
      Shalom.

      24
  3. Ja, der Botschafter Herr Prosor hat recht!
    Aber auch er kennt und liebt nicht das Kursbuch für Israel – Die Bibel!
    Ohne Jahwe können all diese Bemühungen nicht zum Erfolg führen.
    Auch Israel muss zu seinem allgewaltigen, liebenden und vollkommen gerechten Gott umkehren.
    Christen müssen aufwachen – Gottes Wort wieder ernst nehmen!
    Lieber Gruß, Martin

    6
    1. Woher wollen Sie wissen, dass Prosor nicht gläubig ist. Hören Sie endlich auf, Juden als ungläubig zu bezeichnen. Die Beurteilung steht Gott zu. Nicht Ihnen.

      11
      1. Mir reicht das, ständig dieses Gelabere, dass wir Juden ungläubig sind. Er sollte sich mal öffentlich mit dem Islam anlegen.

        9
    2. Gerade das ist richtig ! An den lieben Gott zu glauben ist richtig ! „Werdet wie die Kinder !“ Ich glaube wie ein Kind daran, dass Gott mit SEINEM VOLK und SEINEM SOHN zwei Zeichen gesetzt hat, wobei Jesus mit Jesu Stellung zum Gesetz die Jüdische Lehre bestätigt hat und mit Sünde wider den Heiligen Geist auch mitgeteilt hat, dass Lästerungen auch gegen den Sohn vergeben werden, NICHT gegen den Heiligen Geist. Ich glaube wie ein Kind daran, dass Menschen Jüdischen Glaubens, christlichen Glaubens, so NICHT hasserfüllt, und alle Friedfertigen (auch anderer Religionen) zu Gott kommen werden.
      Mein Glaube ist in meiner Person schwach, aber ich glaube auf der anderen Seite STARK an Mose und Jesus und auch an das kommende pro-Israelische Zeitalter aus dem Lied des Moses und Sacharja K.8.
      Die Zeit wird besser werden, die Menschen werden zu Gott zurückfinden, momentan ist dies NICHT der Fall, in weiten Teilen der Welt gibt es zu wenig Gottesfürchtige, und auch Trump ist ein Verführer sondersgleichen !

      4
  4. Richtig, es ist ein ‚gerechter Krieg‘ den Israel führt. Und der kann nur abgeschlossen werde, wenn auch Rafah unter Kontrolle gebracht wird und dort die muslimbrüderischen Mörderbande gestellt wird. Die Hamas kann natürlich auch sofort die Waffen niederlegen+die Geiseln freilassen. Das wäre die bessere Lösung.

    13
  5. Sehr gute und starke Worte von Herrn Ron Prosor.
    Israel hat in dieser schweren Zeit glücklicherweise die nötige Führung mit Persönlichkeiten wie diesen Botschafter und dem amtierenden Ministerpräsidenten.
    Ja die Resolution ist ein Schlag in Richtung der geschundenen Geiseln – und die Verbrecher-hamas darf sich damit bestätigt fühlen.
    Die Ideologie der hamas wird bereits von Kleinkindalter an in die Köpfe getrichtert. Eine Schande, dass Deutschland die Zahlungen an unwra wieder aufnimmt. Wo ist die Bedingung, dass die Geldzahlungen damit verknüpft sind, sofort die hamas-Ideologie schonungslos zu ächten?

    6
  6. Der Antisemitismus greift weiter um sich. Heute gibt es im Internet verschiedene Artikel darüber zu lesen. Z.B. in Hamburg, NRW und Berlin soll es mittlerweile zu speziellen Treffen von Islamisten gekommen sein, die in Deutschland ein Kalifat sowie die Scharia einführen wollen. Unsere Politiker schweigen … Besorgniserregender Zustand. Und wenn es dann eines Tages zu Blutvergießen führen sollte, dann will kein Politiker dafür verantwortlich gewesen sein, wie immer … Eine Schande!

    0

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen