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32 Antworten
4 Personen werden genennt und US Bürger sind ausgenommen ! Echt eine Feigenblattpolitik,um sich bei den Palästinensern nicht total unbeliebt zu Machen. Die Israelis halten ja.
Tja, US-Bürger sind also etwas anderes. Da hat Herr Biden wohl tief in den Rassismustopf gegriffen.
Ich vermisse einen Erlass der Biden-Regierung gegen die gewaltbereiten palästinensischen Siedler im Westjordanland (Judäa und Samaria), die dort nach aktuellen Erhebungen etwa 100% ausmachen!
Die Zahl der gewaltbereiten Israelischen Siedler hat hingegen in den vergangenen Jahren auch nicht zu-, sondern deutlich abgenommen. Im Übrigen werden diese nach den gleichen Gesetzen behandelt, wie auch die gewaltbereiten Palästinenser (weshalb es eben weniger geworden sind).
Mit welhem Recht greifen die USA in inner isralische Angelegenheiten ein? Israel ist ein Souveräner Staat!
„Mit welchem Recht greifen die USA in inner isralische Angelegenheiten ein?“
Nun, dass liegt vielleicht daran, dass die Unterstützung des Souveränen Staates Israel den US-Steuerzahler $ 12 Mio. pro Tag kostet!.
Die USA greifen keinesfalls in inner-israelische Angelegenheiten ein, sie sperren Konten in den USA! Falls jene Leute noch anderswo Konten haben sollten, dann sind diese nicht betroffen! Nicht sofort Schnappatmung bekommen!
@hajo. Wenn das Prinzip gilt: „wer Geld gibt, hat das Sagen“, dann frage ich mich, warum die westlichen Staaten nicht schon längst durchgegriffen haben, um den Terrorismus in Gaza zu beenden. Schließlich erhalten die Hamas Millarden Dollars im Jahr.
„Wenn das Prinzip gilt: „wer Geld gibt, hat das Sagen“,???
Das Sie meinen Comment so interpretieren, zeigt mir, dass Sie noch nicht einmal ansatzweise kapiert haben um was es überhaupt geht.
Es geht hier ausschließlich um den Umgang mit dem wichtigsten Verbündeten, und dass sind nun einmal die USA
Zu dem Nonsense „dann frage ich mich, warum die westlichen Staaten nicht schon längst durchgegriffen haben, um den Terrorismus in Gaza zu beenden. Schließlich erhalten die Hamas Millarden Dollars im Jahr“ schreibt unter anderem die NYT
„Dem Bericht zufolge gelang es israelischen Agenten vor fünf Jahren, auf die Dokumente eines hochrangigen Hamas-Funktionärs zuzugreifen. Dabei bekamen sie Einsicht in Konten mit Vermögenswerten im Wert von hunderten Millionen Dollar. Die Hamas kontrollierte offenbar Bergbau-, Geflügelzucht- und Straßenbaufirmen im Sudan, Zwillingstürme in den Vereinigten Arabischen Emiraten, einen Immobilienentwickler in Algerien und eine Immobilienfirma, die an der türkischen Börse notiert war. Die New York Times bezeichnet die Unterlagen als „potenziellen Wegweiser“, um der Hamas das Geld abzuschneiden und ihre Pläne zu vereiteln. Die Agenten teilten sie mit der israelischen Regierung . Doch keines der Unternehmen, das in den Konten auftauchte, wurde sanktioniert. Es wurde auch kein Druck auf die Türkei ausgeübt – obwohl sich das Zentrum des Hamas-Finanznetzwerks offenbar dort befindet.“
Und jetzt stellen Sie einmal die Frage, wer nicht „durchgegriffen” hat.
Vielen Dank für diese Erklärung. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass die Spenden westlicher Länder für Terrorismus zweckentfremdet wurden.
Gerne geschehen!
Das der von mir erwähnte Bericht nichts mit den „ Spenden westlicher Länder für den Terrorismus“ zu tun hat, haben Sie aber schon verstanden, oder etwa nicht?
Wurden und werden sie leider nach wie vor, nicht mit Spenden, aber mit „Hilfszahlungen für humanitäre Zwecke“ aus Steuergeldern. Bin ich froh, keine Steuern mehr zahlen zu müssen!
Das die Hamas weder auf Spendengelder, noch auf Ihre Steuern angewiesen ist, haben Sie aber schon verstanden?
Anstatt hier andauernd über Zweckentfremdete Hilfsgelder für Humanitäre Zwecks zu fabulieren, sollten Sie und Ihre Mitstreiter hier, sich vielleicht einmal fragen, warum Israel diese Firmen der Hamas nicht sanktioniert hat!
Aber nicht nur das, jahrelang hat Benjamin Netanyahu die Hamas gepäppelt, um die Palästinenser zu spalten. Diese Politik ist grandios gescheitert – und Israel diskutiert, ob der Premier eine Mitschuld an der Attacke vom 7. Oktober trägt.
Möglicherweise hat Netanyahu sich durch seine Strategie, die Hamas zu stärken, erhofft, dass sich Hamas und Fatah gegenseitig im Machtkampf um die Mehrheiten innerhalb der Palästinenser-Gemeinschaft zu zermürben?
Keine Ahnung, es ist schon schwierig genug für mich, die Intentionen des Handelns unserer deutschen Politiker zu ergründen, und das liegt sicher nicht an meinem mangelnden IQ oder meinen mangelnden Bemühungen darum, diese nachzuvollziehen, sondern vielmehr daran, dass sich die nationalen und internationalen Verflechtungen und Verstrickungen unserer Politiker und die daraus resultierenden Entscheidungen dem Normalbürger gegenüber aufgrund fehlender Transparenz gar nicht erschließen können, weil das nicht gewollt ist.
Mir bleibt daher leider nur, Missstände aufzuzeigen, anzuklagen und zu verurteilen. Und das auch nur im bescheidenen Kreis meines privaten Umfeldes, da ich weder die Zeit, noch die Energie habe, mich über meine beruflichen und alltäglichen Verpflichtungen hinaus politisch im größeren Umfang zu engagieren. Bedauerlicherweise macht das die Sache nicht erträglicher.
Jedenfalls ist diese Strategie gründlich gescheitert, das ist jetzt allen offenbar geworden.
Ich hoffe aber, dass ich zukünftig mit meinen hart erarbeiteten Steuern nicht noch weiter indirekt durch entsprechendes großzügiges Auftreten meiner Regierung zur Unterstützung der Hamas beitragen muss. Selbst wenn die Hamas aus anderen Quellen weitaus mehr Vermögen für ihren Terror bezieht.
„ Möglicherweise hat Netanyahu sich durch seine Strategie, die Hamas zu stärken, erhofft, dass sich Hamas und Fatah gegenseitig im Machtkampf um die Mehrheiten innerhalb der Palästinenser-Gemeinschaft zu zermürben?“
Das sehe ich auch so. Netanyahu hätte sich aber gerade nach 9/11 darüber im klaren sein müssen, dass der Schuss nach hinten losgehen kann. Die USA haben Osama Bin Laden in Afghanistan gegen die Sowjets auch unterstützt, wie das ganze geendet hat, dürfte Ihnen hinlänglich bekannt sein.
Der Feind meines Feindes, ist nicht zwangsläufig mein Freund. Eine Erfahrung die Israel nun leider auch gemacht hat
Ja, das ist fatal.
Ich habe gerade Urlaub und lese von Shakespeare „Der Sommernachtstraum“, um meinen Kopf mal wieder mit anderem zu füllen. Es ist lustig, was sich da durch Verirrungen und Verwirrungen alles entwickelt.
Leider ist es in der Realität nicht so, dass sich schließlich trotz begangener Fehler alles zum Guten auflöst. Hier werden die Irrtümer der Vergangenheit am Ende mit dem Leben vieler Menschen bezahlt.
Es macht traurig zu wissen, dass es deswegen gerade so viele Menschen gibt, die sich nicht wie ich auch mal den Luxus einer Auszeit gönnen und der Realität, wenn auch nur für kurze Zeit, entfliehen können.
Dann wünsche ich Ihnen einen erholsamen Urlaub. Ich lese gerade die Biografie von Henry Kissinger. Ich bin allerdings nicht im Urlaub, ich genieße meinen wohlverdienten Ruhestand
Dann wünsche auch ich Ihnen eine erholsame Zeit, ebenso beim Lesen ihrer Lektüre über Kissinger, einen sehr interessanten, umstrittenen, wie auch charismatischen Politiker.
Mein Vater hat ihn sehr geachtet und viel zitiert.
Einen Artikel über ihn in der Berliner Morgenpost vom 30.5.23 finde ich besonders lesenswert, weil er klug und humorvoll geschrieben ist, einen respektvollen Blick auf diesen herausragenden Politiker wirft, ohne die dunklen Seiten seines politischen Handelns, die ihm vorgeworfen werden, unerwähnt zu lassen.
Dort heißt es u.a. über ihn, „als Außenminister der USA hat Kissinger die Welt einst mitgeprägt – und nicht nur Lob kassiert“. Er sei eine „lebende Legende, der erste Popstar der Weltpolitik. rätselhafte Sphinx, brillanter Stratege, Schurke mit Hornbrille“.
Er sei „der bekannteste, einflussreichste und meistgehasste US-Außenminister aller Zeiten“ gewesen und, obwohl seit über 45 Jahren außer Dienst, „noch immer ein weltweit blendend vernetzter Gigant des geopolitischen Schachspiels“.
Realpolitik sei seine Maxime, Pendel-Diplomatie sein Instrument, Geheimniskrämerei sein Prinzip gewesen Er habe die Welt „durch das Prisma eines Machtmenschen, der über Leichen geht, wenn es Amerika frommt“ gesehen. Und habe sich darum bemüht, dass sich „die Öffentlichkeit und die Kontrolleure in den Parlamenten doch bitteschön heraushalten aus dem diffizilen Geschäft um Macht und deren Austarierung“.
Diplomatie sei etwas für „Einzelkenner“ und seine schillernde Popularität führe er darauf zurück, dass er immer alleine gehandelt habe: „Amerikaner lieben einen Cowboy, der einsam auf seinem Pferd reitet.”
Henry Kissinger sei einer der mächtigsten Mit-Entscheider der Vereinigten Staaten gewesen und als ein bezeichnendes Bonmot werde ihm zugeschrieben: „Nächste Woche kann es keine Krise geben. Mein Termin-Kalender ist dicht.”
Meine Güte, manchmal stößt man bei der Suche nach Informationen auf etwas, das an das Öffnen der Büchse der Pandora erinnert.
Bin gerade auf einen Artikel zu dem Buch von Christopher Hitchens „The Trial of Henry Kissinger“ gestoßen.
Das, was da steht, möchte man gar nicht wissen, weil es zwangsläufig bedeutet, nochmal nach anderen Standpunkten suchen zu müssen, um ein einigermaßen ausgewogenes, befriedigendes und objektives Bild der Geschehnisse zu erhalten.
Das ist wohl auch die Krux auf unserem Portal. Es wäre so schön einfach, sich 100 %ig und voller Überzeugung auf nur eine legitim vertretbare Sicht der Dinge einzulassen, ohne jede Einschränkung oder Zweifel.
Aber auf der Suche nach einer hoffentlich objektiv gültigen Wahrheit erkennt man leider oft, dass man die wahrscheinlich gar nicht finden kann, weil es die nicht gibt. Denn jeder von uns ist offensichtlich zu vielschichtig mit guten und schlechten Eigenschaften und Ansichten behaftet, als dass der einzelne Mensch als nur gut oder nur böse beschrieben werden könnte.
So jetzt auch bei Kissinger.
Fazit: Nicht vorschnell über andere urteilen und um Nachsicht bei anderen bitten, wenn die eigenen Fehler offenbar werden. Aber trotzdem offen aussprechen, wenn man meint, dass etwas richtig oder falsch ist. Nur so lässt sich ein Diskurs anstoßen, an dessen Ende vielleicht tatsächlich etwas Gutes heraus kommt.
Wie ich sehe , liegen unsere Ansichten noch nicht einmal so weit auseinander.
Ich sehe die Dinge nach 36 Jahren als Berufsoffizier mehr aus Militärischer Sicht. In Deutschland sagt man Kommisskopf dazu.
Von der Biografie von Kissinger habe ich erst ein paar Seiten gelesen
Ich kann Ihnen aber ein anderes Buch empfehlen, dass die derzeitige Weltlage analysiert, wie kaum ein anderes . Und zwar “ Destined For War: Can America and China Escape Thucydides’s Trap? vonGraham Allison
Danke für den Buchtipp, ich werde es mir auf meine Leseliste schreiben.
Ich habe es gegoogelt und einen interessanten Artikel in der „Neue Zürcher Zeitung“ darüber gefunden, allerdings schon etwas älter, von 2017. Um so bemerkenswerter, dass sich die Brisanz der geostrategischen Verschiebungen in den letzten Jahren tatsächlich immer mehr offenbart hat und heute als das große Problem des 21. Jahrhunderts benannt wird.
Gerade lese ich ein Buch des Autors Hamed Abdel-Samad „Integration – Ein Protokoll des Scheiterns“. Das habe ich mir schon vor zwei Jahren gekauft, zusammen mit einem anderen von ihm „Der Koran – Botschaft der Liebe, Botschaft des Hasses“, bis jetzt lagen sie beide noch auf meinem Bücherstapel der Ungelesenen. Manchmal bilden sich diese Stapel, weil mich mehr Bücher interessieren, als ich regelmäßig Zeit zum Lesen habe. Aber dann „arbeite “ ich sie in Intervallen sehr schnell wieder ab. Aus aktuellem Anlass habe ich jetzt dieses angefangen zu lesen und muss sagen, es ist in vieler Hinsicht aufschlussreich.
Trotzdem ich wohl noch etwas Zeit mit beiden beschäftigt sein werde, habe ich mir heute noch ein Buch über die UNO bestellt, von A.Feuerherdt und F.Markl „Vereinte Nationen gegen Israel“.
Sie sehen , langweilig wird mir nicht!
Eine Biografie über Kissinger steht übrigens auch noch ganz oben auf meiner Bücherliste, kann mich nur noch nicht entscheiden, welches ich nehme.
Hier noch ein kurzer Auszug eines Interviews, das Rolf Dobelli mit Kissinger wenige Wochen vor dessen Tod geführt hat, es wurde veröffentlicht in der „Neue Züricher Zeitung“ am 31.10.23:
Bietet die gegenwärtige Krise den Chinesen die Möglichkeit, Taiwan anzugreifen? In den letzten Wochen war es dort ziemlich ruhig.
Das ist theoretisch möglich. Aber ich denke, dass China nicht bereit ist für einen solchen Konflikt. Meiner Meinung nach wäre China in der Lage dazu, eine Beziehung zu den Vereinigten Staaten aufzubauen. Aber wir müssen aufpassen, dass die Haltung, die sich auf unserer Seite entwickelt hat, dies nicht unmöglich macht.
Wie sollte also die Haltung der USA gegenüber China sein?
Die USA sollten sich mit China versöhnen.
In Ihrer Zeit als Politiker haben Sie die Sowjetunion aus dem Nahen Osten verdrängt. Zudem haben Sie sich für die Annäherung der USA an China eingesetzt. Heute sind China und Russland im Nahen Osten präsent. Ist das gut? Oder müssen sie verdrängt werden?
Die Fähigkeit, diese Mächte aus dem Nahen Osten zu verdrängen oder sie zu ermutigen, eine positive Rolle zu spielen, hängt zu großen Teilen von den chinesisch-amerikanischen Beziehungen ab. Und die verbessern sich nicht. Die größte Schwierigkeit in Bezug auf Russland besteht momentan darin, dass wir nicht einmal wissen, was sie denken. Weil es überhaupt keinen Dialog mit Russland gibt. …
…Herr Kissinger, Sie sind 100 Jahre jung. Wie bleiben Sie so scharfsinnig?
Ich habe meine Eltern gut gewählt. Dadurch habe ich gute Gene geerbt.
Hätte mich interessiert, was er zu Iran sagt.
Was Kissinger zum Iran gesagt hätte, würde mich auch interessieren.
Interessant ist auch, was der Israelische Militärhistoriker Martin van Creveld, den ich bei einem colloquium und Fort Mead kennenlernen durfte,bereits 2013 zu dem Thema Iran in der New York Times geschrieben hat.
“Also, Iran hat grundsätzlich drei Möglichkeiten. Eins, die erste Möglichkeit wäre also Terroranschläge, und nicht nur hier in Israel, sondern weltweit. Und damit haben sie hier und da auch gedroht. Diese Handlungsweise wird nicht sehr effektiv sein. Auch, wenn es so passiert, wird es nichts ändern an dem eigentlichen Angriff. Iran hat die Möglichkeit, die Grenze zwischen uns und Libanon wieder in Brand zu setzen, aber das wissen wir eigentlich auch nicht. Denn die Frage ist, sind die Hisbollah wirklich bereit, um für Iran Selbstmord zu begehen? Meiner Einschätzung nach ist die Antwort darauf Nein. Also, die dritte Möglichkeit ist, im Persischen Golf Schwierigkeiten zu schaffen, amerikanische und auch arabische Ziele anzugreifen. Das wäre Möglichkeit, möglich natürlich. Aber das würde bedeuten, dass sie außer uns auch mit Amerika, es auch mit den Amerikanern aufnehmen. Also, ich weiß nicht, ob sie was tun. Alles bei allem glaube ich, dass die iranischen Möglichkeiten ziemlich beschränkt sind.”
Ihnen ein schönes Wochenende!
Es gibt ja auch hier „ Militärexperten“ die lautstark einen Angriff auf den Iran fordern
„All den Experten, die nun fordern, Iran zu bombardieren, sei gesagt: Das wird nicht einfach“, zitiert die New York Times General David Deptula, der die amerikanischen Luftkriege im Zweiten Golfkrieg 1991 und gegen Afghanistan 2001 geplant hatte. Und der frühere CIA-Chef Michael Hayden stellte kürzlich rundheraus fest, dass Luftangriffe, die dem iranischen Atomprogramm einen ernsthaften Rückschlag bescheren würden, die militärischen Kapazitäten Israels übersteigen würden.
Laut dem Bericht gehen die Experten davon aus, dass Israel die Route über Jordanien und den Irak wählen würde, da letzterer quasi keine Luftabwehr hat. Die F15- und F16-Kampfjets der israelischen Luftwaffe müssten für diesen 3200-Kilometer-Trip in der Luft betankt werden. Doch es sei fraglich, ob Israel über genug Tankflugzeuge verfüge. Sodann müsste Irans Luftabwehr ausgeschaltet werden. Diese sei zwar nicht auf dem neuesten Stand, aber dennoch nicht zu vernachlässigen, warnen die US-Experten.
Die Geschehnisse im Iran im Jahr 1979 gehören zu den für mich bis heute am eindrucksvollsten im Gedächtnis eingebrannten Erinnerungen. Obwohl ich damals noch Teenager war, weiß ich noch, wie mein Vater sofort nach Bekanntwerden des Sturzes des Schahs Reza Pahlavi und der Rückkehr von Chomeini in den Iran davon sprach, dass dies nichts Gutes erwarten ließe. Er war kein Befürworter des Schah-Regimes, meinte aber, man könne „den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben“.
Die weiteren Entwicklungen und die Geiselnahme in Teheran vom 4. November 1979 bestätigten das. Wir verfolgten damals die folgenden Ereignisse gebannt über Monate vor dem Fernseher – Internet gab es ja noch nicht – und ich erinnere mich, wie bedrohlich und unerträglich ich die dort stattfinden Vorgänge empfand. Dass ein Land ein anderes, zumal die Großmacht USA, derart durch Geiselnahme erpresste, machte mich fassungslos und erschrak mich. Seither hat sich Irans „Geiseldiplomatie“ leider bis heute zur erfolgreichen Methode entwickelt, um erpresserisch Ziele von Terroristen durchzusetzen, so wie jetzt auch durch Hamas.
Der Iran ist meines Erachtens das Damoklesschwert dieser Welt und ich kann nur hoffen, dass uns dieses international gut vernetzte Regime nicht irgendwann in den Abgrund stürzt.
Trotz der uns umgebenden belastenden politischen Geschehen wünsche auch ich Ihnen ein angenehmes und ruhiges Wochenende!
Habe Ihre Nachricht von 10.30 Uhr erst jetzt nach meinem letzten Kommentar von 12.33 Uhr gelesen.
Dazu Folgendes:
Seit Jahren treibt mich das Dilemma bezüglich des Umgangs mit dem Iran nahezu in die Hoffnungslosigkeit, jemals eine gangbare Lösung dafür finden zu können.
Schließlich gibt es die Verstrickungen mit Russland, den vielen anderen arabischen Staaten, die sich trotz aller Unterschiede möglicherweise uns zum Schaden positionieren würden, und nicht zu vergessen China, das ebenfalls nicht untätig bleiben würde im Falle eines Angriffs seitens der westlichen Welt.
Selbst wenn man also die militärischen Möglichkeiten eines Schlags gegen den Iran als gegeben annehmen könnte, ist das Ausmaß der daraus folgenden Eskalation nicht absehbar.
Von daher ist die militärische Ausschaltung des Regimes im Iran eine Option, die mir derzeit als nicht realistisch umsetzbar erscheint. Leider sehe ich aber auch kaum Aussicht auf eine Veränderung von Innen durch Reformen oder dergleichen.
Wie gesagt, eine Lösung ist für mich tragischerweise nicht ersichtlich.
Hier ein Auszug aus Martin van Creveld’s Comment “ Stell dir vor, du bist der Iran”
Du bist umgeben von amerikanischen Truppen mit einer Stärke von einer Viertelmillion. Sie bilden einen Teil dessen, wovon man sagt, es sei die bestorganisierte, besttrainierte, bestausgestattete und am besten befehligte bewaffnete Macht in der Geschichte. Einige sind im Nordosten in den verschiedenen ehemaligen Staaten der Sowjetunion stationiert. Einige sind im Osten in Afghanistan. Einige sind im Persischen Golf und einige haben gerade den Irak besetzt.
Wo US-Streitkräfte stationiert sind, sind Atomwaffen entweder schon vorhanden oder können ziemlich schnell aufgetrieben werden. Einige deiner mächtigsten Nachbarn, inklusive der Türkei, Saudi-Arabien, Pakistan und Israel sind enge US-Verbündete; von diesen vier haben zwei Atomwaffen.
Es gibt nur eins, was du tun kannst: Atomwaffen bauen. Wie die gesamte Nachkriegsgeschichte zeigt, ist ein Land mit Atomwaffen sicher. Wenn nicht gegen Alles, dann auf jeden Fall gegen den mächtigsten und gefährlichsten militärischen Angriff den es gibt. Du beschleunigst dein Programm, was bis zu diesem Zeitpunkt eher langsam vorankam.
Ich habe zu Martin van Creveld gegoogelt und einiges an interessanten, nachdenkenswerten Thesen gefunden.
So z.B. 2004:
„Wenn die Iraner nicht versucht hätten, Nuklearwaffen zu bauen, wären sie verrückt.“
2007 kommentierte er:
„Die Welt muss nun lernen, mit einer Nuklearmacht Iran zusammenzuleben, wie wir das mit den Nuklearmächten Sowjetunion und China gelernt haben. … Wir Israelis haben das, was man zur Abschreckung eines iranischen Angriffs braucht. Wir sind in keiner Weise in der Gefahr, einen Atombombenabwurf des Iran auf uns zu erleben. … Dank der iranischen Drohung bekommen wir Waffen von den USA und Deutschland.“
Creveld scheint sich sein ganzes Leben lang mit Militärstrategien und dem durch Krieg Erreichbarem beschäftigt zu haben. Seine Thesen erschrecken, auch wenn deren Logik und Richtigkeit in vielen Teilen nicht widersprochen werden kann.
In Anbetracht seines wohl sehr umfangreichen Werkes kann ich zu keiner abschließenden persönlichen Bewertung kommen, dazu bedürfte es wohl einer eingehenderen Beschäftigung mit ihm und seiner Argumentation. Dennoch habe ich einige seiner Statements als wirklich interessant empfunden, so z.B. zu der Rolle der Frau als Soldatin, der „Verweichlichung heutiger Männer“ die dazu führe, dass diese unfähig seien, die Belastungen eines Krieges auf sich zu nehmen etc. Dazu würde ich gerne mehr erfahren, da die von mir gefundenen Passagen nur Ausschnitte aus einem Gesamtzusammenhang sind, werde das aber zeitlich aktuell nicht umsetzen können.
In einem Fernsehinterview stellte Crefeld 2002 seine Zweifel hinsichtlich der Fähigkeit der israelischen Armee dar, die Palästinenser in einem militärischen Konflikt zu besiegen:
„Die israelischen Soldaten sind sehr tapfere Menschen … sie sind Idealisten … sie wollen ihrem Land dienen und sich bewähren. Das Problem ist, dass man sich nicht gegen jemanden bewähren kann, der viel schwächer als du ist. Sie befinden sich in einer Situation, in der es nur Verlierer gibt. Wenn du stark bist und den Schwächeren bekämpfst, dann bist du ein Schurke, sobald du den Gegner tötest. Wenn du zulässt, dass er dich tötet, bist du ein Idiot. Also gibt es hier ein Dilemma, … für das es, soweit ich sehe, keinen Ausweg gibt. Die israelische Armee ist keinesfalls die schlimmste von allen. Sie hat beispielsweise nicht das getan, was die Amerikaner in Vietnam getan haben … Sie hat kein Napalm eingesetzt, sie hat nicht Millionen von Menschen getötet. Also, es ist alles relativ, aber um bei der Ausgangsdefinition zu bleiben: Wenn man stark ist und den Schwachen bekämpft, ist alles was man tut, kriminell.“
Übertragen auf heute würde ich ergänzend einfügen, dass es sich aktuell um den Krieg zwischen einer potenten Staatsarmee gegen einen „nur vermeintlich (!) schwächeren Gegner“, die terroristische Hamas, handelt. Denn deren Einsatz von terroristisch grausamster Gewalt gegen Israel unter Zuhilfenahme der eigenen Bevölkerung als menschlicher Schutzschilde dreht das Kräfte-Potential entscheidend. Trotzdem wird in den Augen eines großen Teils in der Weltgemeinschaft das von Creveld angesprochenen Dilemma zum Problem auch in diesem Konflikt, da nicht zwischen Krieg gegen Hamas und gegen die Palästinenser unterschieden wird, so dass Israel von diesen moralisch in die Rolle des angeblichen Täters/Aggressors gedrängt werden kann. Ein gordischer Knoten, der sich nur mit viel Mühe unter Einsatz unterschiedlicher in Betracht kommender Varianten (irgendwann einmal) auflösen lassen wird.
Den letzten Satz von Crefelds Statement würde ich so umformulieren: „Wenn man stark ist und den sich als Schwachen insinuierenden bekämpft, kann alles was man tut als kriminell verzerrt werden.“