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„Terrormassaker war Ausweitung der Auschwitz-Erfahrung“

Beim Gedenken in Auschwitz äußert eine Scho'ah-Überlebende ihr Entsetzen über den Terrorangriff der Hamas. Der israelische Botschafter in Polen wundert sich über die Völkermordvorwürfe.
Von Israelnetz

OSWIECIM (inn) – Überlebende und Politiker haben am Samstag in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau der Scho’ah gedacht. Dabei war auch der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ein Thema. Anlass für die Zeremonie in dem ehemaligen Vernichtungslager der Nationalsozialisten war der Internationale Holocaust-Gedenktag. Er wird am 27. Januar begangen – dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz.

Die 94-jährige Überlebende Halina Birenbaum sagte, Leiden und Tragödie der Menschen in aktuellen Kriegen und vom Hamas-Angriff auf Israel seien für sie „schmerzvoll“. „Es fallen die Söhne und Töchter der wenigen geretteten Holocaust-Überlebenden, nachdem sie ein neues Leben begonnen, eine neue Heimat in Israel gefunden haben.“ Wieder gebe es in europäischen Ländern Demonstrationen gegen Juden. Sie erlebe das als Ausweitung ihrer Erfahrung in Auschwitz.

Birenbaum erlebte den Warschauer Ghetto-Aufstand mit. Im Vernichtungslager Majdanek wurde sie nach der Deportation mit anderen Häftlingen in die Gaskammer gesperrt. Doch den Nationalsozialisten war das Gift ausgegangen. Deshalb überlebte sie. Ihre Eltern und ihr Bruder wurden hingegen in der Scho’ah ermordet.

Ab August 1943 war Birenbaum in Auschwitz. Von dort musste sie am 18. Januar 1945 zu einem Todesmarsch aufbrechen. Am 2. Mai wurde sie von der Roten Armee in Neustadt-Glewe, einem Außenlager des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück, befreit. Im Jahr 1947 wanderte sie mit ihrem Mann Chaim Birenbaum ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina aus.

Botschafter: Erstaunt über Völkermordvorwürfe

Bei der Zeremonie in Auschwitz nahe der polnischen Stadt Oswiecim waren Senatssprecherin Malgorzata Kidawa-Blonska und Kulturminister Bartlomiej Sienkiewicz (beide Bürgerplattform) zugegen. Der israelische Botschafter in Warschau, Jacov Livne, sagte mit Bezug auf den Prozess gegen Israel in Den Haag: „Wir hofften, dass die Lektionen des Holocaust gelernt seien. Doch heute sind wir erstaunt über Völkermordvorwürfe gegen den jüdischen Staat, während wir um unsere Existenz kämpfen.“

Thema der Zeremonie war das Leiden des einzelnen Menschen. Dies symbolisierten handgemalte Portraits von Lagerinsassen, die auf einen Bildschirm projiziert wurden.

Etwa 20 KZ-Überlebende legten Kränze und Blumen vor der Todesmauer nieder und zündeten Kerzen an, berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“. Dort waren unzählige Häftlinge hingerichtet worden.

In Auschwitz-Birkenau ermordeten die Nationalsozialisten etwa 1,1 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen waren Juden. Der Jahrestag der Befreiung durch die Rote Armee ist seit 1996 nationaler Gedenktag in Deutschland. 2005 erklärten ihn die Vereinten Nationen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag.

„Ein zweiter Holocaust“

Im Vorfeld des 27. Januar teilten Holocaust-Überlebende, die auch das Massaker am 7. Oktober miterlebt haben, ihre Erfahrungen. Eine von ihnen ist Ruth Haran. Sie wurde 1935 in Rumänien geboren und war mit ihrer Familie jahrelang auf der Flucht vor den Nazis.

Acht Jahrzehnte später erlebte sie nach eigener Darstellung einen „zweiten Holocaust“ – im Kibbutz Be’eri. Ihr Sohn Avschalom und zwei andere Angehörige wurden von palästinensischen Terroristen ermordet, sieben weitere Familienmitglieder wurden entführt. Von ihnen sind sechs mittlerweile wieder frei. Doch ihr Ehemann Tal befindet sich noch in Geiselhaft.

Dem israelischen Sender „Kanal 12“ sagte Haran, sie wache nachts auf und habe die Bilder vom 7. Oktober vor Augen – auch die Leichen von Babys und Kindern. „Es ist entsetzlich.“ Sie hat bei einem Projekt mit dem Titel „Menschen des Holocaust“ mitgewirkt. Dahinter steht der Fotograf Eres Kaganovitz, ein Enkel von Überlebenden.

Chaim Ra’anan gehörte zu den ersten Bewohnern von Be’eri. Er selbst hat bei dem Massaker keine Angehörigen verloren, spricht aber ebenfalls von einem „zweiten Holocaust“.

Liste der freikommenden Geiseln erinnert an Schindlers Liste

Josi Schnaider ist ein Cousin von Schiri Bibas, die mit ihren beiden Söhnen – dem vierjährigen Ariel und dem damals neun Monate alten Kfir – aus dem Kibbutz Nir Os verschleppt wurde. Er gehört zur dritten Generation von Überlebenden der Scho’ah. Eine Tante wurde am 7. Oktober ermordet.

„Fünf Generationen meiner Familie wurden verfolgt, weil sie Juden sind“, sagt er laut der amerikanischen Nachrichtenseite „Algemeiner“. Er verglich die Liste der Geiseln, die im November freigelassen wurden, mit Schindlers Liste: Jeden Tag seien die Hoffnungen gesunken, weil die Familie Bibas nicht auf der Liste erschien.

Keine Angst vor Raketen

Die 102-jährige Nusia Bondriansky sieht die Sache hingegen anders. Sie lebt in der israelischen Küstenstadt Aschkelon, nördlich des Gazastreifens. Als sie 19 war, floh sie mit ihrer Schwester aus Odessa. Beide waren schwanger. Ihr Mann hatte in der Roten Armee gekämpft und war gefallen. Sie schlug sich nach Sibirien durch und zog ihren Sohn allein auf.

Aschkelon ist seit Jahren ein Ziel palästinensischer Raketenangriffe. Bondriansky kann keinen Schutzraum erreichen, weil sie nicht mobil genug ist. „Im Gegensatz zu dem Gefühl, das ich im Zweiten Weltkrieg hatte, fühle ich mich sicher“, sagt die 102-Jährige jedoch. „Ich lebe in Israel, wir haben eine Armee, die uns beschützt.“ Sie trauere um jeden gefallenen Soldaten. (eh)

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7 Antworten

  1. Die Welt ist ein himmeltrauriger Misthaufen, angehäuft mit zweibeinigen Mistkäfern, die glauben die Krone der Schöpfung zu sein.

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    1. @Heiri Blaser
      Die Welt gibt es nicht. Es gibt die westliche, demokratische Welt: auf diese Welt kann sich Israel verlassen, Indien gehört dazu. Die andere Welt, der Rest kann uns gestohlen bleiben.

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  2. Es ist sehr traurig, dass diese Welt durch die HAMAS wieder in die bitterste Zeit zurückgekehrt ist. Und die HAMAS bedient sich ja auch arabischer Sprache dem Werk „Hitler, Mein Kampf“, ich glaube, dass es eine bessere Zeit geben wird, wenn die HAMAS besiegt ist. Nur die IDF kann es richten…

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  3. Und weil die Menschheit nichts lernt (lernen möchte), wiederholt sich die Geschichte, wieder und wieder…

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  4. Mein Herz brennt für Israel. Es wird die Zeit kommen dann seid ihr in Sicherheit. Shalom wird sein. In alle Ewigkeit. Er wird alle Tränen von ihren Augen wischen. Maranatha Herr Jesus.

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  5. Nach dem 6-Tage-Krieg hatte Israel Ruhe, wie ein Blitz hat es diesen Präventivkrieg geführt, den einzigen, den Israel begonnen hat. Es hat damals so viel Raum gewonnen, dass es längerer Zeit Land gegen Frieden (der nie lange hielt) geben konnte. Ich wünschte das Land würde wieder da stehen. Israel ist so klein wie Hessen oder Luxemburg und hat genauso wenig Einwohner und es ist DAS Einwanderungsland für Juden. Wenn man die muslimischen Nachbarn sieht, so war es schon immer David gegen Goliath. Wenn jemand eine Agression mit der anderen Wange hinhalten beantwortet, riskiert der Mensch das Martyrium. Das verlangt die Welt von Israel?! Im Zweiten Weltkrieg hat der Papst zu den Gläubigen gesagt „Jetzt entscheidet jeder alleine, ob er den Märtyrertod stirbt, wenn er Widerstand leistet.“ So etwas kann keiner anordnen und diese Zeit gilt in der Kirchengeschichte als Zeit der Christenverfolgung (und natürlich auch der Juden.)

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