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Gesundheitsministerium warnt vor Mehrkosten durch Lebensmittelverschwendung

Im Jahr 2022 sind 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von umgerechnet 5,6 Milliarden Euro verschwendet worden. Dabei müssen bereits jetzt 1,4 Millionen Menschen in Israel mit Lebensmittelknappheit zurechtkommen.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Einem aktuellen Bericht über Lebensmittelverschwendung zufolge haben sich die damit verbundenen Mehrkosten im Gesundheitswesen durch Lebensmittelknappheit im Jahr 2022 auf umgerechnet 1,3 Milliarden Euro belaufen. Dies entspricht etwa 5 Prozent der gesamten Ausgaben im Bereich der Gesundheit.

Ronit Andwalt, Direktorin der Ernährungsabteilung im Gesundheitsministerium, stellt den Zusammenhang zwischen der Lebensmittelknappheit und Gesundheitszuständen heraus. Gegenüber der „Jerusalem Post“ sagte sie, dass Lebensmittelknappheit zur Wahl von minderwertiger Nahrung führe, wodurch gesundheitliche Probleme wie Übergewicht entstünden.

Auch der schulische oder berufliche Erfolg sei stärker gefährdet. Durch die Lebensmittelknappheit und den daraus resultierenden Gesundheitszuständen komme es zu erheblichen Mehrkosten für das Gesundheitssystem, etwa durch die Behandlung von Diabetes

Verschärfte Lage durch den Krieg

„Die Ernährungsunsicherheit in Israel ist ein Phänomen, das in den letzten Jahren immer häufiger auftritt, und leider erwarten wir, dass sie im Jahr 2024 noch weiter zunehmen wird“, sagte Andwalt. „Die Rettung gesunder Lebensmittel und deren Bereitstellung für gefährdete Bevölkerungsgruppen kann ein Schlüsselfaktor sein, um das Phänomen zu verringern und damit verbundene Krankheiten und die Kosten des Gesundheitssystems zu senken. “ Durch weniger Lebensmittelverschwendung stehe mehr hochwertige Nahrung zur Verfügung.

„Die aktuelle Situation, die größte Krise, mit der Israel jemals konfrontiert war, unterstreicht noch mehr, wie wichtig eine unabhängige Ernährungssicherheit für alle Bürger des Landes und insbesondere für benachteiligte Bevölkerungsgruppen ist“, sagte der Generaldirektor von „Leket Israel“, Gidi Kroch, laut der „Jerusalem Post“. „Leket“ ist vergleichbar mit der Tafel in Deutschland. Der Bericht wurde von der Organisation „Leket Israel“, dem Umwelt- und dem Gesundheitsministerium veröffentlicht.

Nationale Politik zur Rettung von Lebensmitteln

Der Herausgeber des Berichts, das Wirtschaftsprüfungsunternehmen BDO, zeigt darin außerdem die wirtschaftlichen Auswirkungen der Lebensmittelknappheit durch den anhaltenden Krieg. Dazu zählen hohe Ausgaben im Bereich der Gesundheit, steigende Lebensmittelverschwendung und der erwartete Preisanstieg von Lebensmitteln. Notwendig sei eine nationale Politik zur Rettung von Lebensmitteln. 

Kroch forderte die Regierung auf, einen Plan und ein Budget zu formulieren, um Lebensmittel zu retten. Dadurch könnten möglicherweise mehr als umgerechnet 3,2 Milliarden Euro im Staatshaushalt für Gesundheits-, Umwelt- und Wohlfahrtsausgaben eingespart werden.

Zusammenarbeit im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung

Die Zusammenarbeit zwischen dem Umweltministerium und „Leket Israel“ hat zum Ziel, überschüssige Lebensmittel in Krisenzeiten an Sicherheitskräfte, Vertriebene und Bedürftige weiterzuleiten. „Die Vermeidung und Rettung von Lebensmittelverschwendung wird Israels Widerstandsfähigkeit im Alltag und in Notfällen stärken“, sagte der Generaldirektor des Umweltministeriums, Guy Samet. (vbr)

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6 Responses

  1. ‚Im Jahr 2022 sind 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet worden. ‚ Und das nur In Israel. Wo kommt die Verschwendung her? Von der Gastronomie. Essen gehen? Nein! Zu Hause kochen? Ja! Kellner als Erntehelfer? Ja! Gegen Weinstuben und Bars haben wir nichts.

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  2. Bin dafür@ Lebensmittel darf man nicht verschwenden.
    OT: In der BRD haben Tafeln großen Zulauf. In Bayern, dem reichen Bundesland, finanzieren Prominente Schulessen für ärmere Kinder, wobei in der BRD Tonnen von Essen im Müll landen. Schlimm finde ich, dass Menschen, die SB Mülltonnen nach weggeworfenem Essen
    durchsuchen, bestraft werden können.
    ABER: MILLIONEN unkontrolliert ins Ausland.
    Die Führer, Präsidenten, sorry, vollgefressen. Ob Abbas oder Afrikaner.
    Sorry für Ausdruck.

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  3. Den Krieg könnte man ja beenden. Dann hätte man auch wieder mehr Geld zur Verfügung um sich um die Armen zu kümmern.

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  4. Wie wurden die Zahlen ermittelt? Gibt es einen link zum Bericht?
    Wo sind diese Lebensmittel verschwendet worden? Bereits auf dem Acker, bei der Ernte? Bei der Verarbeitung und Herstellung? Beim Lagern und Vertrieb? Im Handel? Oder beim Verbraucher?
    ca. 800gr per Tag und Bewohner, gleich 2,6 Tonnen, ist eine Zahl, die analysiert werden muss.
    In Deutschland sind es ca. 260gr per Tag/ Person(Baby bis Rentner), die vom Verbraucher „verschwendet“ werden. Dazu gerechnet werden Knochen, Schalen, Obstkerne, Gemüseputz und Strünke, abgeschöpftes Fett, Speisereste vom Topf bis Teller usw, da kommen die 260gr schnell zusammen.
    Und….wie führt Lebensmittelverschwendung zu Lebensmittelknappheit?

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  5. Als ich in Jerusalem in einer Suppenküche geholfen habe, wurde ich leider Zeuge von Lebensmittelverschwendung. Täglich wurden viele Portionen in den Abfall geworfen, weil sie von den Menschen nicht gegessen wurden, die angeblich bedürftig sind. Das hat mich erschreckt.

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