Die israelische Tourismusbranche verzeichnete in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum, das 2019 mit einer rekordverdächtigen Zahl von 4,55 Millionen Besuchern gipfelte. Die Tourismusbranche habe 2,8 Prozent der israelischen Wirtschaft ausgemacht, durch sie seien rund 5 Milliarden US-Dollar in die Staatskasse geflossen. Das teilte das israelische Ministerium für Tourismus auf Anfrage gegenüber Israelnetz mit.
Rund 200.000 Menschen profitierten finanziell von den Besuchern. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 kam der Einreisetourismus nach Israel, wie auch in den Rest der Welt, vollständig zum Erliegen.
Wie Lydia Weitzmann vom israelischen Tourismusministerium gegenüber Israelnetz weiter mitteilte, begann sich die Branche nach Mai 2022 endlich wieder zu erholen. Die Corona-bedingten Beschränkungen in Israel wurden aufgehoben, der Flugverkehr lief wieder an. „Bevor die Hamas am 7. Oktober 2023 ihre barbarischen Terroranschläge begann, hatte die israelische Tourismusbranche fast wieder die Rekordwerte von vor der COVID-19-Krise erreicht“, sagte Weitzmann.
Binnenflüchtlinge in Hotels untergebracht
Nach Angaben des Tourismusministeriums wurden bis zum 5. November 2023 fast 130.000 Israelis auf Anordnung der Regierung von der Nord- und Südgrenze an sicherere Orte innerhalb Israels evakuiert. Diese Evakuierten übernachten in Hotels, bei Familien oder Freunden oder in provisorischen Unterkünften. Zehntausende Gästezimmer werden derzeit vertriebenen Einzelpersonen und Familien zugewiesen. Dabei stehen bei Bedarf Kapazitäten für weitere Bürger zur Verfügung.
Weitzmann erklärte weiter: „Krieg hat überall dort, wo er zuschlägt, erhebliche negative Auswirkungen auf den Tourismus, und Israel bildet da keine Ausnahme. Allerdings verfügt die israelische Tourismusbranche über viel Erfahrung darin, sich von schwierigen Zeiten zu erholen.“ Obwohl Umfang und Dauer dieses Krieges größer seien als bei früheren Konfliktsituationen, erwarte ihr Ministerium, „dass die israelische Tourismusindustrie erneut ihre Widerstandsfähigkeit und Rückkehr unter Beweis stellen“ und sogar frühere Niveaus übertreffen können werde.
Derzeit sei es freilich noch zu früh, die Auswirkungen des Krieges auf die Tourismusbranche exakt vorherzusagen zu können, betonte die Ministeriumssprecherin. „Das Interesse an Israel als Tourismusziel ist aber weiterhin groß.“ Das Ministerium ermutige Touristen, ihren Besuch zu verschieben, anstatt ihn vollständig abzusagen.
Auswirkungen auch auf Nachbarländer
Gerade die Zeit nach den Hohen Feiertagen gelte als entscheidend für Hotels in Israel, betonte Avner On, Generalmanager des Waldorf Astoria Jerusalem, in einem Beitrag der „Jerusalem Post“. „Mit dem florierenden Sukkot-Tourismus sollte der Oktober 2023 für unser Hotel seit seiner Eröffnung vor fast zehn Jahren der beste Monat aller Zeiten werden“, äußerte der Hotelier. Das anstehende Quartal sei „außergewöhnlich vielversprechend“ gewesen. Doch der Krieg machte alles zunichte. „Es wird Jahre dauern, bis sich die Hotelbranche erholt.“
Der israelische Tourismusexperte Joseph Fischer ergänzt in dem Beitrag, für Hotels sei es bereits eine Herausforderung gewesen, genügend Personal zu finden, um angemessenen Service zu bieten, während 300.000 Israelis für den aktiven Reservedienst in der Armee rekrutiert wurden. „Selbst die Aufrechterhaltung einer angemessenen Nahrungsversorgung während des Krieges, der weiter andauern wird, wird nicht einfach sein.“ Zahlreiche Hotels beherbergten kurz nach dem Angriff der Hamas Tausende Evakuierte aus den Kibbuzim und Städten rund um Gaza.
Juval Pomerantz, Personalleiter im David Kempinski Hotel Tel Aviv, betonte, besonders nach COVID sei es eine enorme Aufgabe gewesen, Mitarbeiter zu finden und sie zu schulen. „Wir haben junge Mitarbeiter aus dem In- und Ausland rekrutiert und sind heute mit diesen Unsicherheiten konfrontiert“, sagte Pomerantz. Mitarbeiter reisten nun ab, der Rest werde gezwungen, Urlaub zu nehmen.
Tourismusexperte Fischer ist überzeugt, dass es nicht nur israelische Hotels sein werden, die nun unter dem Wegbleiben der Touristen leiden werden. Auch die Nachbarländer Israels seien betroffen, etwa nach dem Vorfall im ägyptischen Alexandria, bei dem am 8. Oktober zwei israelische Touristen und ein Ägypter von einem ägyptischen Polizisten getötet wurden. Dieser hatte das Feuer auf die Urlaubergruppe eröffnet. „Griechenland, die Türkei, Zypern und die Sinai-Hotels in Ägypten werden definitiv negative Auswirkungen auf ihren Tourismus erleben, da sie stark vom israelischen Tourismus abhängig sind“, sagte Fischer.
5 Antworten
Jetzt klagt mal nicht. Die Hotelmanager sollten sich mal die Uniform anziehen und die auslöschen, die verhindern, dass sich Touristen und Bürger sicher fühlen. Wenn das zielführend erledigt ist dann kommen die Touristen nicht nur zu Hauf nach Israel, sondern auch nach Gaza.
In Gaza könnte man Touristen dazu einladen, Beton zu mischen und in Tunnel vollzufüllen. Das wäre eine tolle Atraktion, mit der direkt nach dem Sieg über die Hamas begonnen werden sollte. Kein Neubau oder Aufbau in Gaza auf Tunneln. Kein Krankenhaus mit Keller. Kein Kindergarten der Regierung, sondern von Betreibern, die die Existenz Israels akzeptieren und dafür siginiert haben. Übrigends kein Wohnraum für Bürger, die sich weigern Israel anzuerkennen. Setzt dem Blödsinn ein Ende. Gutes Gelingen!
@Beva -keine schlechten Ideen, aber wie sagte mir eine liebe Glaubensschwester? Gott hat schon Seinen Plan fertig.
Gute Ideen, schließe ich mich an ! Alles Gute für die Israelische Armee und kein Einknicken von UNO-Sichtweisen, denn die UNO / UN ist zu einer arabisch-chinesisch-russischen Gesprächsrunde verkommen.
Die HAMAS wird besiegt werden, Gott steht auf Israelischer Seite, genauso auf Ukrainischer Seite, denn Gott hasst Mörder wie Putin und die HAMAS u.v.a. !
Ich war während der 2. Intifada in Israel. Die Händler in der arab. Altstadt in Jerusalem haben sich bitterlich beschwert, dass keine Touristen kämen und sie kaum noch Geschäfte machen würden.
Die Mitschuld daran konnten oder wollten sie nicht verstehen. Das gleiche wird jetzt wieder sein. Auch die Palästinenser werden unter den fehlenden Touristen leiden. Für die Hamas ist dies aber Kollateralschaden.
@beva
Wenn doch Gott JHWH sagt dass Gaza Verlassen wird sein in
Zephanja 2, 4: Denn Gasa wird verlassen und Askalon eine Wüste sein; Asdod: am hellen Mittag wird man es vertreiben, und Ekron wird entwurzelt werden.
Zephanja 2, 6: Und der Landstrich am Meere wird zu Triften voll Hirtenzisternen und Kleinviehhürden werden;
Zephanja 2, 7: und es wird ein Landstrich sein für den Überrest des Hauses Juda: sie werden darauf weiden und am Abend sich lagern in den Häusern Askalons; denn JHWH, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihre Gefangenschaft wenden…….
dann gibt es dort Nichts dergleichen mehr