Der Weltgebetstag der Frauen (WGT) rückt im kommenden Jahr „Palästina“ in den Fokus. Am 1. März 2024 sollen nach dem Willen der Veranstalter Frauen in mehr als 150 Ländern „aufstehen und sich im Gebet rund um den Globus symbolisch die Hände reichen“. Die Liturgie für den WGT 2024 stammt von palästinensischen Christinnen.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz steht der WGT dann unter dem Motto „Palästina …. durch das Band des Friedens“. Die Formulierung ist dem Bibeltext entnommen, der Grundlage der Gottesdienste bilden soll. Er steht in Epheser 4,1–7. In Vers 3 heißt es: „Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“ Allerdings hat die Veranstaltung „starke anti-israelische Schlagseite“, wie Matthias Kamann in einem Artikel in der „Welt“ schreibt.
Der „Welt“-Autor hat herausgefunden, dass sich auf der Website für den ökumenischen Weltgebetstag der Frauen eine Comic-Figur im Vorbereitungsmaterial findet, die unter anderem von der anti-israelischen BDS-Bewegung („Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“) eingesetzt werde. Zudem werde in Bildern und Werbematerial für die Veranstaltung palästinensische Symbolik verwendet, jüdische Zeichen würden dagegen weggelassen.
Keine Verurteilung der Hamas
Organisiert wird die Veranstaltung demnach von nationalen kirchlichen Frauenverbänden, nicht von den Kirchen selbst. Dem Bericht zufolge gehen in Deutschland die Verantwortlichen nach den Hamas-Massakern in Israel auf Distanz zur internationalen Ebene.
Eine Erklärung des „WGT-Komitees Palästina“ bekundete am 13. Oktober „tiefe Sorge und Solidarität mit allen, die von der aktuellen Situation in Israel und Palästina betroffen sind, insbesondere den erschütternden Ereignissen in Gaza“. Sie benennt aber weder die Hamas als Ursache der Mordanschläge, noch Juden als Opfer derselben.
Weil auch eine Erklärung des internationalen WGT-Komitees „eine deutliche Verurteilung der Terroranschläge der Hamas“ vermissen lässt, stellt sich die deutsche Sektion des WGT nun die Frage, ob der Weltgebetstag 2024 „angesichts dieser Situation überhaupt stattfinden“ kann. Im Gegensatz zu den Verantwortlichen des WGT auf internationaler Ebene erklärte der deutsche Zweig: „Wir haben kein Verständnis für die Gewalt- und Terrorakte der Hamas und verurteilen sie aufs Schärfste.“
Die deutsche Sektion will auch die Vorwürfe prüfen, ob sich die Gestalterin des Titelbildes, Halima Aziz, nach den Anschlägen vom 7. Oktober über die sozialen Medien mit der Hamas solidarisch gezeigt hat. In dem Fall will sich die deutsche Sektion „klar distanzieren“ und dem Material des WGT 2024 eine eigene Stellungnahme beilegen. (nob)
10 Antworten
War doch so zu erwarten.
Alle demokratischen Länder sollten VOR dem Weltgebetstag den Unfug bermerken und diesen Weltgebetstag absagen. Alternative: Ich bin GEGEN die frauenfeindliche und antijüdische Gottlosigkeit in dieser Welt. Die Welt muss mehr frauenfreundlich und zugleich Israel-freundlich werden. Alles, was Sarah Dir gesagt hast, dem gehorche…! Für mehr Rabbinerinnen und katholische Priesterinnen, und wenn nicht katholisch, dann eben Übergang zum Alt-katholischen Bereich. Natürlich auch Pfarrerinnen bei den Prostestanten und Evangelikalen, Baptisten usw.
Es ist gut, dass dies jetzt schon aufgefallen ist und nicht erst im März nach einem Gottesdienst in einer evangelischen oder katholischen Kirche. Jetzt kann man noch genau hinschauen, was man vom vorgeschlagenen Material verwendet und wo man eine andere Meinung vertritt.
Die deutschen Großkirchen hängen leider alle am Staat und erhalten nach wie vor Milliarden. Solange das so ist, ändert sich hier nichts. Was der Staat will, wird gemacht.
Das ist einfach nur Unsinn!
Corax, das heißt nichts anderes als alle Verantwortung der Kirche auf den Staat zu verlagern. Hat dann Frau Käßmann im Namen der dt. Regierung gesprochen als sie ihr keine Waffen an Israel schrieb und somit die Auslöschung des Staates zumindest billigend im Kauf nimmt?
Das ist leider ein Vorurteil. Die Kirchen denken selbständig.
Früher hieß es Thron und Altar, dann braun und Altar, dann Friedensbewegung und Altar, heute grün und Prokleber und Altar,in Zukunft vielleicht Islam und Altar.
Gute Analyse
Das Bild zum Weltgebetstag von Halima Aziz: der Bock macht sich zum Gärtner.