JERICHO / GAZA / DSCHENIN (inn) – Israelische Soldaten haben am Mittwochmorgen ein Haus im Flüchtlingslager Aqabat Dschabr bei Jericho umstellt. Als sie zwei Männer verhafteten, begannen Dutzende junge Palästinenser, Steine auf die Armeeangehörigen zu werfen. Die Soldaten eröffneten das Feuer und trafen den 19-jährigen Durghram al-Akhras in den Kopf. Kurz darauf erlag dieser seinen Wunden. Dies berichtet die israelische Tageszeitung „Ha’aretz“.
An der Grenze zum Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen zu gewalttätigen Protesten. Dabei wurde am Dienstag der 25-jährige Jussuf Raduan durch israelische Soldaten getötet. Infolge der Proteste verweigerte Israel Tausenden von Arbeitern aus dem Gazastreifen die Einreise. Sie waren eine Reaktion auf die Forderung von Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir nach verschärften Maßnahmen gegen Sicherheitshäftlinge in israelischen Gefängnissen.
Tödliche Auseinandersetzung in Dschenin
Ebenfalls am Dienstag wurden drei Palästinenser in Dschenin getötet, ein vierter erlag am Mittwoch seinen Wunden. Hintergrund waren Zusammenstöße am Nachmittag zwischen dem israelischen Militär und den palästinensischen bewaffneten Kämpfern. Die Soldaten umstellten das Haus eines Fatah-Kämpfers im Flüchtlingslager Dschenin, der in der Vergangenheit in israelischen Gefängnissen inhaftiert war.
Als sich das israelische Militär zurückzog, stürmten Dutzende bewaffnete Bewohner die Straßen. Sie demonstrierten gegen die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und ihren Präsidenten Mahmud Abbas (Fatah). (mh)
2 Antworten
Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie die palästinensischen Demonstrationen gegen Abas und die PLO
weiter verliefen. Was war der konkrete Anlass für diese Demonstration?
@Sara B.
Ein ganz konkreter Anlass: Es hat mal geregnet, Israel ist daran schuld!