DÜSSELDORF (inn) – Mit 14 Medaillen ist das israelische Team am Montag von seiner ersten Teilnahme an den Invictus Games für versehrte Militärveteranen zurückgekehrt. Bei der Premiere in Düsseldorf waren vor allem die Tischtennisspieler erfolgreich.
„Es war eine unglaubliche Erfahrung“, sagte die Co-Managerin des Teams, Ora Seidner, der Onlinezeitung „Times of Israel“. „Wir gingen hin und konzentrierten uns darauf, Spaß zu haben und unser Bestes zu geben – und am Ende gewannen wir alle diese Medaillen!“
Die 20 israelischen Teilnehmer, unter ihnen drei Frauen, traten in fünf Sportarten an: Schwimmen, Radsport, Bogenschießen, Tischtennis und Indoor-Rudern. Gefördert wurde die Mannschaft vom Verteidigungsministerium und der Organisation für Versehrte der israelischen Armee (ZDVO). Die Wettkämpfer waren 24 bis 68 Jahre alt. Manche gingen in mehreren Sportarten an den Start.
Tischtennis dank Entscheidung von Düsseldorf im Programm
Die Gastgeberstadt durfte im Vorfeld eine Sportart auswählen, die neu zum Programm hinzugefügt wurde. Sie entschied sich für Tischtennis, stellt sie doch hier mit Borussia Düsseldorf den deutschen Rekordmeister. Die Entscheidung kam den Israelis zugute: Sie gewannen alle drei Goldmedaillen im Tischtennis.
Im Einzel der Herren belegten sowohl Jigal Lagsiel als auch Menasche Sorik den ersten Platz. Zudem erhielt Boas Tabib, der Jagsiel unterlag, Silber. Bronze erkämpften sich Boas Arad und Jagur Caesari sowie in der Frauenkonkurrenz Mor Misrahi.
Beim Doppel der Herren gab es ein rein israelisches Finale. Dieses konnten Caesari und Sorik für sich entschieden. Sie verwiesen ihre Mannschaftskameraden Lagsiel und Arad auf den Silberrang. Den dritten Platz belegten die Deutschen Thorsten Kardel und Christian Münster durch einen Sieg gegen Mike Holmberg und Kenneth Hyldtoft aus Dänemark.
Auch israelische Schwimmer konnten bei den Wettkämpfen punkten. Sie gewannen vier Bronzemedaillen: Jaakov Gerschoni über 100 Meter Freistil, Schalom Sansuri über 100 Meter Freistil und 50 Meter Brust sowie Amitai Arnon über 50 Meter Rücken. Hinzu kam einmal Bronze für Ariel Marasch im Liegendradsport.
„Wie bei Olympischen Spielen“
Keinen Podestplatz gab es für die israelischen Bogenschützen. Assa Ender wurde hier Fünfter. Seine Freude an den Erlebnissen bei den Invictus Games konnte dies nicht schmälern: „Das allgemeine Empfinden war wie bei einer Teilnahme an Olympischen Spielen. Wir fühlten uns wie VIP-Gäste in Düsseldorf.“ Der Sport und das Leben seien gefeiert worden – „selbst wenn es ein Leben mit körperlichen und seelischen Herausforderungen ist“.
Besonders bedeutsam war es für den Bogenschützen, gegen Sportler aus aller Welt anzutreten: „Man spricht dieselbe Sprache des Sports, selbst wenn man die jeweilige gesprochene Sprache des anderen kaum verstehen kann. Ich habe es auch genossen, durch das Invictus-Games-Dorf und die Stadt zu laufen und von Menschen angesprochen zu werden, die meine Teamuniform sahen.“
Seidner erzählte, Israel sei von den Gastgebern und den anderen Teams mit offenen Armen empfangen worden. Es habe Beifall bei den Zeremonien zur Eröffnung und zum Abschluss gegeben. Kontrahenten hätten den Israelis zu ihren Medaillen gratuliert.
Empfang mit Prinz Harry
Ein Höhepunkt für das israelische Team war ein Cocktailempfang mit dem britischen Prinzen Harry. Er hatte die Spiele für körperlich und seelisch versehrte Armeeveteranen 2014 ins Leben gerufen. Den Empfang organisierte der Jüdische Nationalfonds. Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der Kommandeur der Luftwaffe Ingo Gerhartz nahmen daran teil.
Die israelischen Veteranen waren auf fünf Tische verteilt. Harry lief von einem Tisch zum anderen und sprach mit jedem einzelnen Israeli.
In Düsseldorf begannen die Spiele am 9. September und endeten am 16. September. Etwa 550 Veteranen aus 21 Nationen beteiligten sich an den Wettkämpfen. Neben Israel war auch Kolumbien zum ersten Mal dabei.
Die nächsten Invictus Games sind im Februar 2025 im kanadischen Vancouver geplant. Dabei soll es zum ersten Mal auch ein Wintersportprogramm geben – im benachbarten Whistler. Aber auch Wettkämpfe in Sommersportarten sind vorgesehen. Israel hat sich bereits für das Turnier angemeldet. (eh)
2 Antworten
Wir fanden die Invictus Games großartig und ein großartiger Prinz Harry.
Herzlichen Glückwunsch zu allen Athleten. Nächstes Jahr in Kanada.
Muslime kritisierten Prinz Harry, dass er Israelis einlud? Warum? Wollten die versehrte Terroristen präsentieren?
Es ist schön, wenn sich die Sportler in Deutschland wohl gefühlt haben und der Sportsgeist in den Teams und den Zuschauern zu sehen war.