WASHINGTON (inn) – Im internationalen Vergleich haben Israelis eine besonders hohe Meinung von Indien. Das wirkt sich allerdings nur bedingt auf die Haltung gegenüber Regierungschef Narendra Modi (BJP) aus, wie eine Studie des amerikanischen PEW-Zentrums mit Sitz in Washington D.C. zeigt.
Das Meinungsforschungsinstitut hat Auffassungen zu Indien in 23 Ländern untersucht. Anlass ist der G20-Gipfel ab dem 9. September in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Durchschnittlich sagten 46 Prozent der Befragten, sie sähen das südasiatische Land positiv. Eine negative Bewertung kam von 34 Prozent. Zudem gaben 16 Prozent keine Meinung an.
In Israel stehen 71 Prozent der Teilnehmer Indien wohlwollend gegenüber. Das PEW-Institut sieht einen Grund in der Partnerschaft I2U2, der außer den beiden Ländern die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate angehören. Zudem ist Indien Hauptziel für israelische Waffenexporte.
Südafrika: Verhältnis zu Indien besonders negativ
In Kenia, Nigeria und dem Vereinigten Königreich gaben immerhin mindestens 60 Prozent der Befragten an, ein positives Verhältnis zu Indien zu haben. In Deutschland waren es 47 Prozent. Von den Südafrikanern vertraten nur 26 Prozent diese Ansicht, 51 Prozent sehen das Land negativ. Damit liegt Südafrika am anderen Ende der Skala. In Spanien bewerteten 49 Prozent Indien negativ und in den Niederlanden 48 Prozent.
Die Umfrage nahm auch Bezug auf die politische Ausrichtung der Teilnehmer. In Ungarn, Australien und Israel schätzten Anhänger von rechtsgerichteten Parteien Indien positiver ein als Unterstützer von linksgerichteten Parteien. In den USA war dies umgekehrt.
Vertrauen zu Modi in der internationalen Arena: Israelis skeptischer
Das PEW-Institut fragte in zwölf der 23 Länder überdies, ob die Teilnehmer es Regierungschef Modi zutrauen, bei weltweiten Angelegenheiten richtig zu handeln. Das verneinten im Durchschnitt 40 Prozent der Befragten, während 37 ein bisschen Vertrauen hatten.
In Israel hatten 42 Prozent kein Vertrauen zum indischen Premierminister. 41 Prozent trauten ihm richtiges Handeln bei globalen Themen zu.
Mexikaner (60 Prozent) und Brasilianer (54) waren bei dieser Frage besonders kritisch. Modis „Bharatiya Janata Party“ gilt vielen als Partei mit einer hindu-nationalistischen Agenda. Vertrauen genießt er bei 60 Prozent der Kenianer und 47 Prozent der Nigerianer. Deutschland war in diese Befragung nicht einbezogen. (eh)
