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Israelische Organisation beschwert sich bei amerikanischer Universität

Eine Dozentin in den USA nimmt ein umstrittenes Buch in ihr Kursmaterial auf. Eine israelische Organisation beanstandet antisemitische Inhalte.
Von Israelnetz

PRINCETON (inn) – Die israelische Menschenrechtsorganisation „Schurat HaDin“ hat eine geplante Lehrveranstaltung der Universität Princeton im US-Bundesstaat New Jersey kritisiert. Konkret geht es um ein Lehrbuch, das aus ihrer Sicht antisemitische Inhalte verbreitet.

Das Buch trägt den Titel „The Right to Maim: Debility, Capacity, Disability“ („Das Recht auf Verstümmeln: Schwäche, Leistungsvermögen, Behinderung“). Die Autorin, Jasbir Puar, ist bereits mehrfach durch anti-israelische Äußerungen aufgefallen. Dazu gehört der Vorwurf, Soldaten betrieben mit palästinensischen Leichen Organhandel.

Der Kurs im Herbst steht unter dem Titel: „Traumastudien aus dem globalen Süden entkolonialisieren“. In der Zusammenfassung des Buches wird behauptet, Israel „ergänzt sein Recht auf Töten um sein Recht auf Verstümmeln“. Dies führt Puar weiter aus: Israel habe gezielt auf Palästinenser geschossen, „um zu verstümmeln, nicht zu töten“.

Die Autorin schreibt: „Das ist vorgeblich eine humanitäre Praxis, die viele Zivilisten ‚dauerhaft behindert‘ zurücklässt in einem besetzten Gebiet von zerstörten Krankenhäusern, rationierten medizinischen Vorräten und kargen Ressourcen.“

„Mittelalterliche Anschuldigungen gegen Juden modernisiert“

In einem Brief an Dekan Gene A. Jarrett schrieb „Schurat HaDin“ am Montag, das Buch sei „nichts anderes als eine weitere Adaption antisemitischer Stereotype“. Weiter heißt es laut der „Jerusalem Post“: „Es wiederbelebt und ‚modernisiert‘ mittelalterliche Anschuldigungen gegen Juden, nämlich dass sie unschuldigen Menschen schaden, Kinder töten und ihr Blut trinken.“ Die Verwendung sei nicht besser, als wenn „Mein Kampf“ oder die „Protokolle der Weisen von Zion“ in den Lehrplan aufgenommen würden.

Die Direktorin der Menschenrechtsorganisation, Nitzana Darschan-Leitner, ergänzte, die Universität schaffe eine „feindliche und spaltende Atmosphäre gegen Juden und Israelis“ auf dem Campus. Eine Propagierung solcher Inhalte könne zur Ausgrenzung jüdischer Studenten führen. Im Laufe der Geschichte hätten Schulen und Universitäten eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Antisemitismus gespielt, „der als Wissenschaft und akademische Forschung verkleidet war“.

Puar leitet das Programm für Gender-Studien an der Rutgers-Universität in New Jersey. Das Buch erschien 2017 und löste eine Kontroverse aus, wie die Zeitung „Yediot Aharonot“ berichtet.

Foto: Duke University Press
Das beanstandete Buch von Jasbir Puar

Die Autorin hat Israel in Vorlesungen der ethnischen Säuberung beschuldigt. Am Dartmouth College im Bundesstaat New Hampshire sagte sie in einem Redebeitrag über ökologischen Feminismus: „Mehrere Gelehrte haben Verstümmeln als bewusste biopolitische Taktik von Seiten Israels bei der Besatzung Palästinas aufgespürt.“

Das führte Puar näher aus: „Medizinisches Personal sowohl in Gaza als auch im Westjordanland berichtete von zunehmenden Beweisen für die Praxis des Schießens, um zu verkrüppeln, bei den Israelischen Verteidigungsstreitkräften, genauer als die Israelischen Besatzungsstreitkräfte zu bezeichnen.“

Den Kurs in Princeton bietet die Anthropologin Satyel Larson von der Fakultät für Nahoststudien an. Diese hat nach eigenen Angaben das Lehrmaterial sorgfältig überprüft und bewilligt.

Akademiker kritisierten die geplante Lehrveranstaltung. Der Kurs „gibt einer Menge Professoren dritter Klasse eine Plattform, von der Studenten mit linksgerichteten Ideologien indoktriniert werden sollen“, sagte der Professor Jason Hill von der DePaul-Universität in Chicago. (eh)

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6 Responses

  1. Seit langem bekannt. In den USA schreiten Antisemitismus und Lügen gegen unser Volk voran.

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    1. Der weltweite Antisemitismus ist in meinen Augen die Erfüllung der biblischen Prophetie, die dazu führen wird, dass immer mehr Juden in ihr von Gott gegebenes Heimatland Israel auswandern werden. Das ist in keiner Weise eine Entschuldigung für Antisemitismus, aber es entspricht wohl Gottes weisem Plan.

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  2. Da soll noch einer sagen, israelische Organisation würden sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen.

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    1. Also lieber Hans,ich bin der Hans.Dann machen wir halt Hans 1 für dich und Hans 2 für mich. Ich darf mich doch schon für Verständnis von deiner Seite im Vorraus bei dir bedanken.

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  3. Nun, der Begriff „Lehrbuch“ ist wohl eine dümmliche Verharmlosung dieser gesammelten antijüdischen Plattitüden. Den Inhalt noch näher zu kommentieren erübrigt sich. Der Ruach, welcher dahinter steht spricht für sich und betont die geistigen Verirrungen der Autorin.
    Dass die Universität Princeton diese „Neuauflage der Protokolle der Weisen von Zion“ zulässt, zeigt einmal mehr den weltweiten Verfall der Objektivität unter der so genannten intellektuellen Elite.
    Der Autorin sei empfohlen, sich einmal eine Studienzeit in Israel zu gönnen und sich in z. B. Be´er Sheva niederzulassen. Dort schlagen die Gaza-Raketen besonders häufig ein. Vielleicht hilft das? Shalom

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  4. Als Henry Kissinger in Harward lehrte besuchte er auch Israel. Am See Genezareth war er im Kibbuz Nof Ginossar und sah von dort die syrischen Stellungen, die gelegentlich die Felder beschossen.

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Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

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