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Antiker „Zauberspiegel“ entdeckt

Die Furcht vor Dämonen gehört zur Geschichte der Menschheit. Im Galiläa der byzantinischen Zeit waren Spiegel als „Gegenmittel“ in Gebrauch.
Von Israelnetz
Eine Schülerin hat in Nordisrael die Scherbe eines Zauberspiegels entdeckt

HAIFA (inn) – Im Norden Israels hat eine Schülerin die Scherbe von einem 1.500 Jahre alten „Zauberspiegel“ gefunden. Bei einer Ausgrabung an der Stätte Uscha war die 17-jährige Aviv Weizmann auf ein ungewöhnlich aussehendes Objekt gestoßen, das aus dem Boden herausragte. Sie nahm es auf und zeigte es Einat Ambar-Armon von der Israelischen Altertumsbehörde (IAA). Die Expertin erkannte dann, um was für einen Gegenstand es sich handelt.

Den Archäologen der IAA zufolge dienten „Zauberspiegel“ dieser Art dem Schutz vor dem „bösen Auge“. In diesem Fall besteht das Artefakt aus einer runden Platte, in der sich mittig ein runder Spiegel befindet. „Die Idee dahinter: Der böse Geist sollte in dem Spiegel seine eigene Reflektion sehen. Das wiederum würde den Besitzer vor ihm schützen“, sagte Nativ Popovich von der IAA.

Ein gut erhaltener Zauberspiegel, gefunden in Nitsana Foto: IAA/Clara Amit
Ein gut erhaltener Zauberspiegel, gefunden in Nitzana an der Grenze zur Sinai-Halbinsel

Die Schülerin war im Rahmen eines archäologischen Erkundungsprojekts unterwegs, das die IAA zusammen mit dem Bildungsministerium organisiert. Dazu gehört ein Überlebenstraining auf einem Treck vom Berg Meron zum Berg Hermon. Währenddessen besuchten die rund 500 Schüler archäologische Stätten wie Uscha.

Unscheinbare Ortschaft

Die antike Ortschaft liegt rund 10 Kilometer östlich von Haifa. Sie war nach den Aufständen gegen die Römer im 1. Jahrhundert und in den 130er Jahren Sitz des Sanhedrin, des Hohen Rats der Juden. Die Wahl fiel auf dieses Dorf in Galiläa, um der römischen Kontrolle möglichst zu entgehen. Nach dem zweiten Aufstand verboten die Römer etwa unter Androhung der Todesstrafe die Ordination von Rabbis.

Als das Leben für die Juden in den Jahrzehnten darauf sicherer wurde, zog der Rat in die größeren Städte der Gegend. In der byzantinischen Zeit (ab dem 5. Jahrhundert) wohnten Christen in dem Ort. Im 8. Jahrhundert fiel er dann vermutlich einem Erdbeben zum Opfer und blieb bis zum 19. Jahrhundert unbewohnt. (df)

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Eine Antwort

  1. Da wundert einen der aktuelle Zustand der Welt nicht mehr wenn man bedenkt, dass heute praktisch niemand mehr so einen Zauberspiegel bei sich trägt und somit dem „bösen Auge“ quasi schutzlos ausgeliefert ist.

    1

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