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Regierung will Erdgasförderung ausbauen

Israel will die Förderung von Erdgas ausbauen und von den Einnahmen profitieren. Umweltaktivisten sehen das Land auf dem falschen Weg.
Von Israelnetz
Energieminister Katz besucht eine Bohrplattform beim Leviathan-Gasfeld

JERUSALEM (inn) – Der israelische Energieminister Israel Katz hat sich dafür ausgesprochen, die Erdgasförderung im Mittelmeer auszubauen. Bei einem Besuch am Leviathan-Gasfeld sagte der Likud-Politiker am Mittwoch, dies sei im Interesse Israels. Das Erdgas spüle Geld in die Staatskasse, sei ein strategischer Vorteil und reduziere die Lebenshaltungskosten für die Israelis.

Vor zehn Jahren hat Israel damit angefangen, Erdgas im Mittelmeer zu fördern. In den Jahren zuvor hatten Experten größere Vorkommen in israelischen Gewässern entdeckt, darunter das Leviathan-Gasfeld als größtes davon. Die Funde gelten als „Gas-Revolution“, weil der jüdische Staat damit von einem Gasimporteur zu einem Gasexporteur wurde.

Vorteile und Bedenken

Nach Angaben der Israelischen Vereinigung für Erdgashandel hat der Staat Israel durch das Erdgas in der vergangenen Dekade rund 4,7 Milliarden Euro eingenommen. Bis zum Jahr 2030 könnten 17,4 Milliarden Euro dazukommen, bis 2050 rund 70 Milliarden Euro. Dank des Erdgases sei der Strompreis in Israel Ende 2022 nur halb so hoch gewesen wie in Europa.

Umweltexperten erheben allerdings Bedenken. Der Verbrauch von noch mehr Erdgas könne „ökonomische Bestrafung“ in Form von Erderwärmung nach sich ziehen, sagte der Politologe und Umweltaktivist Alon Tal von der Universität Tel Aviv der Zeitung „Jerusalem Post“. „Wir müssen unserer Regierung sagen, dass wir nicht den Planeten für unsere Kinder zerstören wollen.“

Energiepolitik unter neuen Bedingungen

Israel war bereits auf dem Weg, die Erschließung neuer Fördermöglichkeiten einzufrieren, um sich auf so genannte Erneuerbare Energien zu konzentrieren. Mit dem Ukraine-Krieg wendete sich allerdings das Blatt: Der europäische Bedarf nach Alternativen zu russischem Gas stieg. Israel bietet sich als ein Lieferant an.

Eine Hürde ist dabei der Transport. Ein aktueller Plan sieht vor, dass das Gas per Rohrleitung nach Zypern kommt. Dort soll es verflüssigt und weiter auf das europäische Festland transportiert werden. Unter anderen möchte sich Italien als Verteiler der Gasimporte positionieren. (df)

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2 Responses

  1. Die Förderung sollte unbedingt weiter vorangetrieben werden. Die Gas- und auch Ölfelder sind ein Geschenk JAHWES und werden schon bei Moses Segen über die 12 Stämme vor seinem Tod bekannt gemacht. Hier können wir wieder sehen, dass die Bibel recht hat.

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