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Antike israelische Schätze „stecken in Trumps Privathaus fest“

Eigentlich sollten israelische antike Schätze nur für eine kurzzeitige Ausstellung ins Weiße Haus gebracht werden. Nun warten die Behörden schon seit fast vier Jahren auf die Rückgabe. Befinden sich die wertvollen Antiquitäten im Privathaus Donald Trumps, Mar-a-Lago?
Von Jörn Schumacher

Der private Gebäudekomplex des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, „Mar-a-Lago“ in Palm Beach im US-Bundesstaat Florida, steht schon seit geraumer Zeit im Fokus des politischen Interesses. Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten soll dort mehrere Kisten mit Geheimdokumenten gelagert haben – teilweise im Badezimmer, im Schlafzimmer, in einem Ballsaal und in einem Lagerraum.

Im August 2022 hatten Ermittler des FBI die Räume von Mar-a-Lago durchsucht und kistenweise entsprechende Unterlagen beschlagnahmt. Trump drohen deswegen bis zu 20 Jahre Haft. Nun kommt möglicherweise ein weiteres pikantes Detail hinzu.

Antike Schätze aus Israel gelten als vermisst, und vieles spricht dafür, dass auch sie in den privaten Gemächern Trumps verschwunden sind. Darunter befinden sich Keramik-Öllampen, die zur Sammlung der nationalen Schätze Israels gehören. Sie waren im Dezember 2019 mit der Erlaubnis des damaligen Direktors der Israelischen Altertumsbehörde, Israel Hasson, nach Washington verschickt worden unter der Bedingung, dass die Gegenstände „innerhalb von einigen Wochen“ wieder zurück nach Israel kommen. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Ha’aretz“.

Die Artefakte sollten anlässlich des jüdischen Chanukka-Festes im Weißen Haus ausgestellt werden. Der damalige US-Präsident Trump und der amerikanische jüdische Stifter Saul Fox hatten zu dem Fest eingeladen. Fox habe über Jahre hinweg Geld für die Gründung eines Zentrums für antike Münzen und für einen archäologischen Garten bei der Knesset in Jerusalem gespendet.

Doch die Corona-Pandemie verhinderte die Ausrichtung des Chanukka-Festes. Nach nun mittlerweile fast vier Jahren ist von den Antiquitäten nichts mehr zu hören.

Höchste politische Stellen informiert

Wie „Ha’aretz“ meldet, wurden die Lampen offenbar nie im Weißen Haus ausgestellt. Die israelischen Behörden versuchen seitdem, die Schätze zurückzubekommen, doch blieben die Versuch bislang erfolglos. Die Antiquitäten „stecken“ in den USA „fest“.

Hasson sagte gegenüber „Ha’aretz“, man habe damals nicht gewollt, dass die antiken Stücke über reguläre Speditionen zurückgeschickt werden – aus Furcht, sie könnten beschädigt werden. „Wir wollten lieber jemanden schicken, der uns die Gegenstände wieder zurückholt. Dann kam Covid, und alles blieb stecken.“

Hasson bat Fox, die Artefakte für eine unbestimmte Zeit zu behalten, bis sie sicher nach Israel gebracht werden könnten. Ein Vertreter der israelischen Behörden erklärte am Dienstag, offenbar gebe es hier ein „Missverständnis“. Die Altertumsbehörde habe „geschlafen“, anstatt im Weißen Haus intensiver auf einer Klärung der Rücksendung zu bestehen.

Vor einigen Monaten erfuhren die israelischen Behörden, dass sich die Artefakte offenbar in Trumps Privathaus „Mar-a-Lago“ befinden könnten. Der aktuelle Direktor der Altertumsbehörde, Eli Eskosido, hat dem Bericht zufolge inzwischen das israelische Außenministerium, den Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, sowie den ehemaligen amerikanischen Botschafter in Israel, David Friedman, über den Sachverhalt informiert und um Klärung gebeten. „Bisher gab es keinen Erfolg“, schreibt „Ha’aretz“. „Es ist unklar, ob Trump selbst weiß, dass sich die Gegenstände auf seinem Grundstück befinden.“

Ein Informant sagte gegenüber der Zeitung, er wäre nicht überrascht, „wenn die Gegenstände, nach denen Israel sucht, irgendwann ebenfalls in einem der Badezimmer dort auftauchen“.

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5 Responses

  1. Wen wunderts? Das alles spricht für das Eigentumsverständnis, die politische Sensibilität und die Ehrlichkeit von Trump. So kennen wir ihn seit x Jahren!

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    1. Wahrscheinlich befinden sich bei allen israelfreundlichen Ex-Präsidenten irgendwelche antike Geschenke! Bei Trump ist es halt ein gefundenes Fressen für die MS-Medien. Im weissen Haus und in linken Kreisen wird schon lange daran gearbeitet, Trump mundtot zu machen und zu verurteilen. Bei linken Politikern wendet man andere Massstäbe an und wird „Sensibilität und Ehrlichkeit“ anders interpretiert. Das ist das Problem.

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      1. @Evi
        Ich bin mir ziemlich sicher, dass man einen Unterschied zwischen einem Geschenk und einer Leihgabe annehmen kann.
        Und bei Trump geht es eben nicht um Geschenke, sondern um Leihgaben, wobei ich ihm nicht mal Vorsatz unterstellen würde, falls sich die aniken Gegenstände in irgeneiner Kiste irgendwo in seinem Anwesen befinden.

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  2. Donald Trump hat offensichtlich zwei Seiten, nur sehen das nicht alle so. Ich hoffe, dass sich dies noch aufklären wird, aber eine Vermutung hilft da eher wenig. Ansonsten hat Trump, der viele Prozesse zu durchlaufen hat, und das ist sein persönliches Problem, auf der anderen Seite die Eigenschaft, dass er im Nahen Osten viel für den Frieden getan hat, einschl. der Abraham-Dokumente u. Druck auf Iran. Biden hat einige Schwächen NICHT, aber Biden schreibt Israel nur klein, hat sich lange Zeit zu wenig um den Nahen Osten gekümmert. Und da geht es nicht um wertvolle Antike Gegenstände, sondern um die Existenz Israels. Diese ist seit Biden arg gefährdet, wohl wissend, dass der liebe Gott seinen Schutz für Israel bringen wird. Aber Biden muss mehr tun gegen den Iran, am Besten wir machen alle Front zu einem System Change. Nur ein Ende des Mullah-Regimes kann helfen, mit Trump hätte ich mir dahingehend keine Sorgen gemacht. Das heißt aber nicht, dass der Rassismus in 2020 auch von Trump NICHT bekämpft wurde. Republikaner und Demokraten müssen beide für Israel und GEGEN den Rassismus kämpfen, alles noch wichtiger als die Suche nach den ausgeliehenden wertvollen Schätze.

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