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Ministerium startet Kampagne gegen Fake News – und erntet Kritik

Das Ministerium für öffentliche Diplomatie veröffentlicht ein Video, eine Handreichung, wie Fake News ausländischer Medien entdeckt werden können. Doch die internationale Presse kritisiert die Kampagne.
Von Israelnetz
Kein anderes der befragten Völker nutzt soziale Medien so rege wie die Israelis

JERUSALEM (inn) – Das neu geschaffene Ministerium für öffentliche Diplomatie hat am vorigen Dienstag in den Sozialen Medien ein Video über gesunde Mediennutzung veröffentlicht. Es gibt Tipps dafür, Unwahrheiten von ausländischen Medien zu erkennen.

Unterschwellig wird ausländischen Journalisten der Vorwurf der Fake News gemacht. Es werden auch Beispiele von renommierten Sendern im Videoausschnitt gezeigt. Die Ministerin Galit Distel Atbarjan (Likud) ist nun internationaler Kritik ausgesetzt.

Betitelt ist das Video mit „Kampf gegen die Fälschung: Eine Kurzanleitung zum Lesen der Nachrichten über Israel“. Auf Englisch werden dann führende internationale Nachrichtensender und Zeitungen gezeigt, darunter BBC, CNN, „New York Times“ oder „Reuters“. Die Sprecherin des Videos wirft den Medien Voreingenommenheit gegenüber Israel vor.

Ministerium rät zu Regierungs-Kanälen

Einige Bespiele werden kurz genannt, etwa die Berichterstattung der CNN über einen Terroranschlag aus dem Jahr 2014. Vier Israelis wurden durch zwei Palästinenser ermordet. Die Täter wurden später durch die Polizei getötet. Bei der CNN lautete damals die Schlagzeile: „Vier Israelis, zwei Palästinenser in Jerusalem getötet“.

Das Bild der Wahrheit werde verzerrt, heißt es im Video. CNN bat damals für die falsche Berichterstattung um Entschuldigung. Doch laut dem Ministerium für öffentliche Diplomatie sei „der Schaden angerichtet worden“.

Im Video warnt die Sprecherin, dass Fakten „völlig verdreht werden“. Die Berichterstattung sei voller Vorurteile und oftmals unwahr. „Das ist kein Journalismus.“ Fake News müssten ans Licht gebracht werden.

Das Ministerium empfiehlt, „kritisch zu sein, wenn Informationen aus internationalen Medien konsumiert“ werden. Außerdem rät die Regierung, sich auf den staatlichen Kanälen in den Sozialen Medien zu informieren. Dort erführen die Israelis, „was wirklich los ist“.

Ausländische Medien empört

Der Verband der ausländischen Presse in Israel beschuldigte die Ministerin, „einen unprovozierten Angriff auf die ausländischen Medien gestartet zu haben“. Dies berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.

In einem Brief an das Ministerium schildert der Verband die Sorge, dass die Formulierungen ungewollte Handlungen hervorrufen könnten. Ausländische Pressevertreter in Israel müssten befürchten, verbal oder körperlich von Israelis angegriffen zu werden.

Die israelische Regierung stellte klar, dass sie Presse nicht pauschal verurteilen möchte. Dennoch sei es notwendig, Voreingenommenheit aufzudecken.

Die Ministerin Atbarjan selbst sagte, dass das Video nicht entfernt werde. „Mein Krieg für die Wahrheit hat gerade erst begonnen.“ Israel sei eine demokratische Nation, die die Meinungsfreiheit wahre, jedoch könne eine voreingenommene Berichterstattung nicht widerspruchslos hingenommen werden. (joh)

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13 Responses

  1. Manche Medien sind oft ein großes Übel.
    Bin gespannt, wann KI übernimmt……. dann wird des richtig fakig. – Lach –

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    1. Die israelische Ministerin für öffentliche Diplomatie hat meine volle Unterstützung.

      Bei der Berichterstattung mancher Medien will man gar nichts mehr über Israel dort lesen. Und die Corona-Pandemie hatte mir den Rest gegeben, was z. B. die Tagesschau betrifft. Jetzt höre ich manchmal im Radio zwei Minuten lang Nachrichten, das ist alles.

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  2. Natürlich schreien die Täter (zahlreiche Medien) auf, dennoch sind sie Täter, denn sowohl Schweizer Radio und -Fernsehen sind völlig einseitig gegen Israel eingestellt, als auch die Mehrheit der Zeitungen, wie z.B. die Tages-Anzeiger Gruppe. Es geht um Diffamierung und einseitige Berichterstattung. Wie Simone de Beauvoir sagte, ist die schlimmste Lüge die Auslassung. Und über Zeit schürt das Hass und Ablehnung gegenüber Israel, denn die Menschen wissen zudem nicht, auf welcher Rechtsbasis Israel aufgebaut ist, dass zum Beispiel Judäa/Samaria (sog. Westjordanland) gemäss gültigem Völkerbundmandat von 1922 zu Israel gehört – es war illegal von Jordanien 1948-67 besetzt gewesen. Aehnlich der Medien nehmen X Staaten inkl. UNO die gleiche feindselige Haltung gegenüber Israel ein, was übrigens auch für führende Kirchen gilt. – Ein endzeitliches Szenario.

    Ausreden finden auch die Medien zur Genüge, ändern ihre Haltung aber nicht. Die Pressefreiheit bedeutet leider die Freiheit zur Manipulation der Leserschaft.

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    1. @ Hanspeter Büchi

      Wenn Sie jemand einlädt und zu Ihnen sagt: „Sie können in meinem Haus wohnen“, interpretieren Sie dies dann so, dass Sie das GESAMTE HAUS in Beschlag nehmen können und der Besitzer es verläßt bzw. Sie ihn aus seinem Haus rausschmeißen können?

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      1. Ist halt so, wenn der Einwohner es verlässt. Weil seine Freunde ihn dazu aufgefordert haben. Und dem Einwohner dann sagen, das Haus gehört jetzt mir. Für dich ist der Schweinestall gut genug. So gesehen mit Besatzer Jordanien.

        Sie haben immer noch nicht verstanden, dass es Flucht und Vertreibung gab.

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      2. Ich hab jetzt wirklich lange überlegt, was der Kommentator ausdrücken wollte. Ich komm nicht drauf. Mit dem Artikel kann es nicht zusammen hängen. Inhaltlich ordne ich ihn irgendwie einem Mietverhältnis oder Mietrecht zu. Aber was bitte hat das mit Israel zu tun? Also ich steh auf dem Schlauch… Noch jemand?

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  3. mit dieser Reaktion musste man rechnen. Deutsches Sprichwort: Der getroffene Hund bellt.😅🧐

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  4. Wäre ja auch ein Wunder, wenn die Medien sich nicht aufregen würden. Sie kommen nicht mehr mit allem durch.

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  5. Die Relotius-Presse ist empört. Na sowas! 🙂

    Was sie sich wohl wieder aus den Fingern saugen wird?

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  6. Es wird höchste Zeit, dass sich bei der Berichterstattung über Israel etwas ändert. Dass die ausländischen Medien so reagieren, war zu erwarten und zeigt, dass sie sich getroffen fühlen. Bleibt zu hoffen, dass sie jetzt reagieren und die richtigen Schlüsse ziehen und anfangen, objektiv zu berichten. Ich hoffe, Israel bleibt dran und lässt sich nicht einschüchtern.

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  7. Oh, die Lügenbolde fühlen sich ertappt. Getroffene Hunde bellen ja ganz gerne.

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  8. Emily Dische-Becker, Deutschlanddirektorin der Diaspora Alliance, einer internationalen Organisation, die sich der Bekämpfung von Antisemitismus widmet, schlug vor, dass Ahmed Mansours Äußerungen zum Narrativ der deutschen Rechten passen, die Muslimen offen skeptisch gegenübersteht, der Migration aus dem Nahen Osten misstrauisch gegenübersteht und Israel vehement verteidigt.

    „Israel ist das Happy End des Holocaust für die Deutschen“, sagte Dische-Becker. „Alles, was diesem Narrativ im Wege steht, wie die besetzten palästinensischen Gebiete, passt nicht in den erlösenden Aspekt Israels für Deutschland nach dem Holocaust.“

    Das gilt wohl auch für viele hier Kommentierenden.

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