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Frau dankt für Rettung aus Lebensgefahr

Bei dem Terroranschlag nahe der Siedlung Eli töten palästinensische Terroristen vier Israelis, vier weitere werden verletzt. Manche kommen mit dem Schrecken davon. Eine Frau erzählt von ihrer Rettung.
Von Israelnetz
Dankgebet Siedlerin

ELI (inn) – Der Anschlag am Dienstag vergangener Woche ereignete sich auf dem Rastplatz an der Straße 60. Die Schnellstraße verläuft durch das Westjordanland und wird von Palästinensern und jüdischen Israelis gleichermaßen befahren. Araber nutzen vor allem die Verbindung zwischen Nablus und Ramallah und Jerusalem. Auch für die etwa 450.000 Juden ist die Straße der Zugang zu Jerusalem, aber ebenso die Verbindung für die 132 Siedlungen. 

Oberhalb des Rastplatzes sind auf dem Bergrücken die Ausläufer der Siedlung Eli zu erkennen, die knapp 5.000 Einwohner hat. Auf der anderen Seite liegt die wesentlich kleinere Siedlung Givat Harel. An der Raststätte gibt es eine Tankstelle, Toiletten und einen Hummus-Imbiss.

Trotz der brütenden Hitze kommen in den Tagen nach dem Anschlag zahlreiche Besucher vorbei; Soldaten, Bürger aus den angrenzenden Siedlungen, Journalisten und religiöse Besucher aus Amerika. 

Foto: Israelnetz/mh
Das blaue Zelt am Ort des Anschlages

Israel Ganz, Vorsitzender des Siedlerrates Benjamin, hat sein Büro kurzerhand für eine Woche in ein blaues Zelt an die Raststätte verlegt: „Wir halten hier die Schiva für die vier Opfer ab, die traditionelle jüdische Trauerwoche.“

Friedliches Miteinander im Hummus-Imbiss

Der Hummus-Imbiss hat längst wieder seinen Betrieb aufgenommen, doch die Einschusslöcher sind überall sichtbar: im Fenster, auf dem Fußboden und am Tresen. An der Eingangstür hängt eine Israel-Fahne, auf die mit Filzstift geschrieben ist: „Am Israel chai – das Volk Israel lebt“. Vor der Tür stehen, von Steinen umschlossen, abgebrannte Teelichte. Im Laden selbst ist, inmitten des Raumes, ein Tisch platziert, der von einer Israel-Fahne bedeckt ist und auf dem eine Kerze brennt. 

Itai Ja’akov ist Besitzer der kleinen Gaststätte, die den beliebten Kichererbsenbrei serviert. Die Anstrengung der vergangenen Tage steht ihm ins Gesicht geschrieben: „Vor zwei Jahren habe ich den Imbiss eröffnet. Wir sind offen für jeden und bei uns essen regelmäßig Araber und Juden zusammen“, erklärt er. Über der Verkaufstheke steht in großen Buchstaben auf Hebräisch der bekannte Vers aus dem biblischen Buch Levitikus (3. Mose 19,18): „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Ja’akov erklärt: „Ich war gerade in Tel Aviv, als die beiden Terroristen losschossen. Nur Sekunden später informierten mich meine Mitarbeiter. Ich kam sofort hierher. Was hier am Dienstag passiert ist, ist vollkommen untypisch für das, was wir hier im Alltag erleben.“ 

Foto: Israelnetz/mh
Über der Verkaufstheke ist der hebräische Bibelvers zu sehen

Von der Regierung erwartet der religiöse Jude, dass sie gegen den Terror vorgeht: „Der Terror ist schlimm für uns alle, für Juden und Araber. Doch wir müssen verstehen, dass wir unter Feinden leben. Die Regierung der Araber möchte uns auslöschen. Dabei wollen die Leute doch einfach nur in Frieden leben.“ 

Dankgebet für Rettung

Zwei Tage nach dem Anschlag haben sich vor dem blauen Zelt des Siedlerrates mehrere Männer versammelt. Einige von ihnen tragen gut sichtbar eine Pistole am Gürtel. Sie unterhalten sich mit Vardit. Die vierfache Mutter wohnt in Ahija. Aus dieser Siedlung stammte auch der 17-jährige Nachman Mordoff, der bei dem Anschlag ums Leben kam. Die Siedlung liegt etwa fünf Kilometer westlich von Eli und ist nach israelischem Recht nicht anerkannt. 

Vardit berichtet, an jenem Dienstagnachmittag habe sie an der Tankstelle gehalten: „Ich war gerade dabei, mein Auto zu betanken, als ich Schüsse hörte.“ Aufgeregt zeigt sie in Richtung des Hummus-Restaurants: „Erst wusste ich nicht, was ich tun sollte, doch dann rannte ich weg, auf die andere Straßenseite.“ Die vierfache Mutter kämpft mit Tränen, ihr Mann legt ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. 

Im Beisein eines Minjans, der mindestens zehn religionsmündige Männer umfasst, spricht Vardit sichtlich bewegt den Birkat HaGomel. Dieser Segensspruch wird von denen gesagt, die einer Lebensgefahr entgangen sind: „Gepriesen seist Du, oh HERR, unser Gott, König der Welt, der den Schuldigen Gutes erweist und mir so viel Gutes erwiesen hat!“ Die Männer antworten: „Amen. Er, der dich für alles Gute belohnt, wird dich für alles Gute belohnen. Sela.“

Mehr als zehn religionsmündige Männer stimmen ein in das Lob für die Rettung einer Frau aus Lebensgefahr

Die Männer singen einen Vers aus dem Achtzehnbittengebet: „Allgütiger, dein Erbarmen ist nie zu Ende. Allbarmherziger, deine Gnade hört nie auf! Von jeher hoffen wir auf dich.“ (mh)

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10 Responses

  1. Shalom, wo bleibt der Kommentar auf dieses Attentat von Luley und Co??? Jerusalem

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    1. Gerettete Menschen sind nicht jedermanns Sache. Zumindest nicht bei denen, die die 3. Intifada verteidigen. Mit tausenden Toten auf beiden Seiten. Einer bezeichnete es vor ein paar Monaten als „good news“.

      2
  2. Ich wünsche der geretteten Frau Vardit alles Gute. Leider wird in vielen deutschen Medien sehr schlecht berichtigt, die Terrorakte werden höchstens am Rande erwähnt, und Reaktionen der Siedler werden zusammenhanglos dargestellt. Das ist das bittere Thema in GER, dass hierzulande die Medienlandschaft so miserabel aufgestellt ist. Am Besten wäre ein Israel International TV, das in englischer Sprache alles aus Israelischer Sicht berichtet.

    9
    1. wir brauchen in der BRD keine israelische Propaganda! wir wissen uns schon selber
      zu informieren@Martin sechting

      0
      1. Ach ja, aber jeder pal. Propaganda auf den Leim gehen, da sind manche Zeitgenossen in vorderster Front dabei. Was sind denn Ihre Quellen, Streetprotest?

        4
        1. Ich gehe auch der Pl-Propaganda nicht auf den leim, @Christin. ich bin es
          gewohnt, alle politischen Aussagen oder Vorgänge kritisch zu hinterfragen
          und mir dann ein Urteil zu bilden. meine Quellen sind Bücher oder Fachzeit-
          schriften, sowie natürlich das Internet

          0
          1. Und da steht, dass die 3. Intifada wundervoll ist? Stand wohl in der Hamas-Fachzeitung: bei uns zuhause?

            Und Ihre Kommentare sind leider nur eines: von Hass zerfressen. Das tut Ihnen nicht gut. Denken Sie mal darüber nach.

            1
          2. Nachtrag: man will kritisch sein. Was hat dann Sport mit Kritik zu tun? Wie kann man sich in Aussagen versteigen, dass man israel. Fußballvereinen die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen verbieten soll. Und was ist dann mit den Ländern, die eindeutig Terror verbreiten? Die pal. Vereine nimmt man explizit aus. Juden unerwünscht nennt sich das wohl. Was daraus wurde sah man vor 80 Jahren. Scheint für manche Zeitgenossen aber das neue Traumziel ihrer kranken Ideologie zu sein. Was kommt als nächstes? Gesundsheitsversorgung für Juden verboten. Berufsverbot für jüdische Ärzte? Wollen wir ihnen verbieten sich an der Forschung zu beteiligen, obwohl gerade Juden hier zum Segen für die Menschheit wurden?
            Was kommt dann? Ein neues Auschwitz? Steuert man darauf hin? Kennen wir schon, findet sich auf tausenden von Internetseiten. Von denen manche behaupten, das Internet sei ihre Informationsquelle. Vor ein paar Jahren wollte ein User bei Israelheute die Juden wieder durch die Schornsteine entschwinden sehen. Man brauchte einen Tag diesen widerlichen Kommentar zu löschen. Das alte Gedankengut im neuen Gewand. Ändert aber nichts daran, dass es einfach nur braunes Nazi-Gedankengut ist, dem manche nachrennen.

            Aussagen hinterfragen? Wo ist das Hinterfragen bei den Hälftlingsgehältern, wo bei Aufrufen die Al Aksa zu „retten“, bei der Erfindung von toten Kindern durch Abbas oder der Erfindung von Brunnenvergiftern? Wo bei den vierjährigen Kindern, die sich in Sommerlagern der Hamas in Judenhass und Judenmord schulen lassen müssen. Wo bleibt hier das Hinterfragen?

            1
    2. Ihren Wünschen für die gerettete Frau Vardit alles Gute schließe ich mich an.
      Ich finde die gezeigte Dankbarkeit und das Dankgebet sehr berührend.
      Ja, die Sicht Israels wird in den deutschen Medien leider nur marginal wiedergegeben. Das sollte sich dringend ändern.

      6
  3. Na ja, jeder informiert sich leider meist nur in seiner Blase und glaubt nur der eigenen Propaganda. Das ist schade

    1

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