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Von Triumph und Katastrophen

Israels kurze, aber bewegte Geschichte ist geprägt von Höhen und Tiefen. Das trifft auch auf Israel als Sportnation zu. Nationale Tragödien und Heldengeschichten wechselten sich seit der Staatsgründung vor 75 Jahren stets ab.
Von Martin Schlorke
Marathon-Team-Israel

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Staates Israel. Kompakt stellen wir Ihnen darin verschiedene Aspekte eines vielfältigen Landes vor.

Die Sportgeschichte Israels beginnt vor der Staatsgründung. Damals nahm der Sport eine wichtige Funktion für den Zionismus ein. Die zionistische Bewegung wollte die aus der Diaspora eingewanderten Juden auf das harte Leben im Mandatsgebiet Palästina vorbereiten. Aus dem vermeintlich schwachen Juden Europas sollte nach den Worten des Mitbegründers der Zionistischen Weltorganisation, Max Nordau, der „neue Jude“ beziehungsweise der „Muskeljude“ werden.

Noch zu Zeiten des Mandatsgebietes avancierte Fußball zum beliebtesten Sport – nicht zuletzt, weil auch die Briten im Land den Fußball förderten. Der spätere Israelische Fußballnationalverband wurde 1928 gegründet und trat bereits ein Jahr später dem Weltverband FIFA bei; an Qualifikationen zur Weltmeisterschaft nahm er zunächst als Palästina/Eretz Israel teil. Außer 1970 reichte es allerdings nie zu einer Teilnahme an einer WM-Endrunde.

Anhand des Fußballs zeigt sich aber bereits früh ein Phänomen, mit dem Israels Sport bis heute zu kämpfen hat: Boykott. Während Israels Fußballmannschaft in den 50er und 60er Jahren sehr erfolgreich an Asienmeisterschaften teilnahm (1x Meister; 2x Vize), wurde sie wegen des Boykotts arabischer Staaten 1974 aus dem Verband ausgeschlossen. Wegen der Ostblockstaaten konnte Israel aber erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in den europäischen Verband UEFA aufgenommen werden.

Bis heute gibt es Boykotte gegenüber israelischen Sportlern …

Dezember 2017: Israelis dürfen bei Blitzschach-Weltmeisterschaft in der saudischen Hauptstadt Riad nicht teilnehmen

November 2018: Spanische Gemeinde boykottiert israelisches Wasserball-Nationalteam

Mai 2022: Tunesien verweigert einer israelischen Sportlerin die Teilnahme an einem Triathlon

… manchmal aber auch mit positivem Ausgang.

Juli 2018: Der Internationale Judo-Verband sagt zwei Turniere in Abu Dhabi und Tunis wegen anti-israelischer Diskriminierung ab

November 2021: Squash-WM in Malaysia wird wegen Israel-Boykott abgesagt

Andere Sportler weigern sich, gegen Israelis anzutreten …

Juli 2018: Palästinensischer Boxer verweigert Kampf gegen Israeli

Februar 2019: Der iranische Judoka-Weltmeister Saeid Mollaei tritt, von seinem Verband dazu gedrängt, im Halbfinale beim Grand Slam in Paris wegen einer angeblichen Verletzung nicht gegen den Israeli Sagi Muki an

Aber es gibt auch Gesten des Miteinanders ….

Jener Saeid Mollaei startet mittlerweile für die Mongolei und widmete sein Olympisches Silber 2021 Israel

Juli 2021: Die saudische Judoka Tahani Alqahtani ist bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen die Israelin Ras Herschko angetreten. Nach dem Kampf schüttelten sich die beiden Kontrahentinnen die Hand, wie es beim Judo üblich ist

Israels dunkelster Tag der Sportgeschichte war der 5. September 1972. Während der Olympischen Spiele in München nahmen palästinensische Terroristen erst israelische Sportler als Geiseln und erschossen diese später bei einer missglückten Befreiungsaktion deutscher Behörden. Elf Israelis und ein Polizist starben.

Erstmals nahm Israel 1952 bei den Olympischen Spielen teil. Insgesamt errang Israel bei Olympischen Sommerspielen 13 Medaillen (3x Gold, 1x Silber, 9x Bronze). Bei Winterspielen ging Israel bisher leer aus.

Israelnetz Magazin

Dieser Artikel ist in einer Ausgabe des Israelnetz Magazins erschienen. Sie können die Zeitschrift hier kostenlos und unverbindlich bestellen. Gern können Sie auch mehrere Exemplare zum Weitergeben oder Auslegen anfordern.

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Eine Antwort

  1. Heutzutage hat Sport oftmals mit Sport nichts mehr zu tun. Vieles politisch gesteuert.
    Wer gegen Israelis nicht antreten will, soll zu Hause bleiben! Fair geht vor. Wir leben NICHT im 3. Reich
    des deutschen Nazi- Regimes.
    Da lobe ich den iranischen Judo-Kämpfer. Er verließ das Mullah-Regime, weil er nicht gegen den Israeli antreten durfte. Mittlerweile sind die beiden Sportler Freude!

    9

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