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In Wellen kamen Juden aus mehr als 100 Ländern nach Israel. Die Einwanderung begann bereits lange vor der Staatsgründung und die israelische Bevölkerung verändert sich stetig.
Von Israelnetz

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Staates Israel. Kompakt stellen wir Ihnen darin verschiedene Aspekte eines vielfältigen Landes vor.

Seit seiner Gründung hat sich der jüdische Staat konsequent als Einwanderungsland verstanden. Dies galt auch schon für die zionistischen Institutionen zuvor. Die Unabhängigkeitserklärung, die am 14. Mai 1948 verlesen wurde, konstatiert: „Der Staat Israel wird der jüdischen Einwanderung und der Sammlung der Juden im Exil offen stehen.“

Weiter heißt es: „Unser Ruf ergeht an das jüdische Volk in allen Ländern der Diaspora, uns auf dem Gebiet der Einwanderung und des Aufbaus zu helfen und uns im Streben nach der Erfüllung des Traumes von Generationen – der Erlösung Israels – beizustehen.“ Als Reaktion auf antisemitische Pogrome in Russland und das Aufkommen der zionistischen Bewegung wanderten seit 1882 Juden in größerer Zahl nach Palästina ein. Bis zur Staatsgründung 1948 wird die Einwanderung in fünf Wellen eingeteilt. Nach Angaben des Israelischen Statistikbüros lebten in Israel zur Staatsgründung 716.700 Juden. Knapp zwei Drittel von ihnen waren nicht in Palästina geboren.

Einwanderungswellen

Erste Alija: 1882–1903, 25.000 Juden aus Russland und Rumänien, davon 2.500 aus dem Jemen. Bekannter Einwanderer: Elieser Ben-Jehuda, Neubeleber der Hebräischen Sprache

Zweite Alija: 1904–1914, 40.000 Juden aus Russland und Polen. Bekannter Einwanderer: David Ben-Gurion, der erste Premierminister Israels

Dritte Alija: 1919–1923, 35.000 Juden aus Russland, Polen, Litauen und Rumänien

Vierte Alija: 1924–1928, 80.000 Juden aus Polen, Russland, Rumänien und Litauen, 12 Prozent aus dem Jemen und Irak

Fünfte Alija: 1929–1939, 250.000 Juden, viele flohen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus Deutschland. Zwischen 1939–1945 gelingt etwa 70.000 Juden die Flucht aus Polen, Deutschland, Rumänien, Ungarn und der Tschechoslowakei

1949: „Auf Adlers Flügeln“: Alija von 49.000 Juden aus dem Jemen

1951–1952: „Operation Esra und Nehemia“: Alija von 120.000 Juden aus dem Irak

1954–1955: „Operation Jachin“: Knapp 100.000 Juden aus Marokko wandern nach Israel ein

1971: Alija von mehr als 150.000 Juden aus der Sowjetunion

1984: „Operation Mose“: Geheime Evakuierung von fast 8.000 Juden aus Äthiopien

1990: Nach Öffnung des Eisernen Vorhangs wandert eine knappe Million Juden aus der ehemaligen UdSSR nach Israel ein

1991: „Operation Salomo“: Alija der äthiopischen Juden

Das hebräische Wort „Alija“ heißt „Aufstieg“. Als Olim, „Aufsteigende“, werden Juden bezeichnet, die sich für ein Leben im jüdischen Staat entscheiden, also nach Israel und Jerusalem „aufsteigen“. Der Aufstieg ist nicht nur physisch zu verstehen, sondern hat für viele auch eine geistliche Bedeutung. Vor der Staatsgründung ließen sich die Olim nicht nur in bestehenden Ortschaften nieder, sondern gründeten neue Orte. Sie legten Sümpfe trocken und lernten, unter den schwierigen klimatischen Bedingungen des Landes zu leben. Doch aufgrund von Krankheiten und der schwierigen wirtschaftlichen Situation kehrten viele der Pioniere wieder in ihre Herkunftsländer zurück.

Was wir nun vor allem brauchen, ist eine große Steigerung der Alija. Ich habe keine Angst zu sagen, dass dies eine Frage der Existenz Israels und vielleicht gar des gesamten jüdischen Volkes ist. Das Geheimnis unserer Stärke und Tapferkeit ist unsere spirituelle Überlegenheit, aber auch die Quantität hat ihren Wert. Auch für unsere intellektuelle, moralische Stärke, die unsere eigentliche Geheimwaffe ist, brauchen wir weitere Millionen guter Menschen des Judentums.

David Ben-Gurion, 1967

Heute erfolgt die Einwanderung von Juden aus dem Ausland weniger in Wellen, sondern mehr durch Einzelpersonen. Wer einwandert, erhält vom Staat oder privaten Organisationen diverse Starthilfen. In eigenen Zentren werden Einwanderer auf das Leben im neuen Land vorbereitet. Der Ulpan, eine für die hebräische Sprache entwickelte Schule, ist ein wichtiges Ins­trument, um Menschen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und Berufsaussichten zu schaffen. Die Gründe für die Einwanderung sind vielfältig. Ein Anlass sowohl für die historischen Wellen als auch für heutige Olim sind – neben der Sehnsucht, ins Land der Vorväter zu kommen –  antisemitische Erfahrungen. (mh)

Israelnetz Magazin

Dieser Artikel ist in einer Ausgabe des Israelnetz Magazins erschienen. Sie können die Zeitschrift hier kostenlos und unverbindlich bestellen. Gern können Sie auch mehrere Exemplare zum Weitergeben oder Auslegen anfordern.

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11 Antworten

  1. Und auch heute packen Juden ihre Koffer, weil der Antisemitismus ungebremst zunimmt und gerade die Regierungen Europas nicht wirksam dagegen vorgehen. Ja, gewisse politische Kreise verharmlosen diesen Antisemitismus gezielt als Antizionismus oder „Israelkritik“. Was Hitler nicht geschafft hat, passiert heute: Einzelne Länder erleben eine massive jüdische Auswanderung und werden irgendwann „judenrein“ sein – und kaum jemand ist sich bewusst, welchen Verlust das für diese Länder bedeutet.

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  2. Weit weniger als die Hälfte der weltweit rund 18 Millionen Jüdinnen und Juden wohnt in Israel. Das sollte man bitteschön nicht vergessen. Insofern ist Ben-Gurions Vision glänzend gescheitert!

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    1. Komisch, alle Zahlen zu der jüdischen Weltbevölkerung gehen von knapp 15 Mio. aus. Davon leben rund 7 Mio in Israel, also rund die Hälfte. Es gibt kein Land, wo mehr Juden leben als in Israel. Und nein, die Vision ist nicht gescheitert. Die Juden haben heute eine Heimstätte, wo sie sich vor Antisemiten aller Couleur in Sicherheit bringen können. Das tun sie auch, nicht zuletzt aus Europa, wo der Judenhass massiv zunimmt (was Sie ja wissen, aber sicher ableugnen). Genau das, dass die Juden heute einen Staat haben, der sie schützt, stört die Antisemiten aber wieder und deshalb geht der Hass heute einfach gegen Israel.

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      1. @ Dieter Mattmüller

        Deshalb ziehen seit Jahren immer mehr gutausgebildete junge Israelis vor allem auch nach Deutschland, um hier zu leben. Allein im Raum Berlin leben an die 20.000 davon. Sie, Herr Mattmüller, haben die zionistische Propaganda ganz schön internalisiert, muß ich sagen. Bravo! Und könnten Sie mal bitte versuchen, die zunehmende Ablehnung der völkerrechtswidrigen Politik Israels auf dieser Welt nicht mit Antisemitismus zu verwechseln? Das sind nämlich zwei völlig unterschiedliche Dinge!

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        1. Ich weiss, Sie (und andere Ihres Schlages) lieben es, sich hinter Masken wie Antizionismus und „Israelkritik“ zu verstecke . Aber hinter diesen Masken kommt halt immer wieder die alte Fratze Antisemitismus hervor.

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        2. 18 Mio oder 15 Mio. Was stimmt nun, Herr Luley. Versuchen Sie nicht mit Ihren Whataboutismus von Ihre falschen 18 Mio abzulenken.

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    2. Aus welchem Jahrzehnt stammen Ihre Zahlen, Herr Luley?

      15,2 Mio gibt es weltweit – die Zahl stammt von 2022

      Ihre 18 Mio sind wohl Ihre Hochrechnung für das Jahr 2354?

      45 % der Juden leben in Israel. Was verstehen Sie unter weit weniger?
      100.000 mehr als im Vorjahr. Möchten Sie dazu irgendetwas beitragen? Mit ihren manipulativen Zahlen sind Sie jedenfalls glänzend gescheitert!

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    3. Hahaha. Israel ist für die Juden Lebensversicherung. Zionismus war voller Erfolg . Jeder folk braucht eine Heimat. Die Araber haben fiele Länder. Israel nur eine. Und was passiert mit jadiden und Kurden die kein Land haben siet man. Sie werden wie Hunde behandelt und die Welt und Uno Menschenrechtsrate interessiert das garnicht.

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  3. „1951–1952: „Operation Esra und Nehemia“: Alija von 120.000 Juden aus dem Irak“

    Nicht wenige flohen übrigens vor von Israel selbst inszeniertem Terror. Aus Unwissenheit über die wahren Täter „flohen“ sie dann auch noch in das Land, das sie terrorisiert hat und sich nun auch noch perfiderweise als „Retter“ aufspielt.

    „Zudem habe die israelische Regierung verdeckte Operationen durchgeführt, „um die Angst der Juden dort zu schüren, weil sie Olim, Einwanderer nach Israel, brauchten. “
    https://www.israelnetz.com/un-ausstellung-ueber-juedische-fluechtlinge/

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    1. Karl, längst widerlegte Quellen von Luley bzw. Luleys von Israel-Hass getränkte Propaganda werden nicht besser, wenn man diese alle wiederholt!
      Ist schon schlecht, wenn Luley sich auf eine einzige Quelle beruft, die von deren Kollegen bereits vor Jahren ad absurdum geführt worden sind.

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  4. Mein jüdisches Blut reicht leider nicht für eine Einwanderung,
    Aber wenn,würde ich sofort nach Israel einwandern.
    Die Menschen,das allgegenwärtige, liebenswürdige Caos.
    Beim verlassen des Flugzeugs weitet sich schon das Herz.
    Ich kann es nicht erklären.

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