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Britische Juden pflanzen Dattelpalmen in Medina

In der heute saudischen Stadt Medina ging der muslimische Prophet Mohammed einst militärisch gegen Juden vor. Jahrhunderte später erhalten sie eine Einladung zum Pflanzen von Dattelpalmen.
Von Israelnetz
Rick Sopher leitete eine britische Gruppe nach Medina, um dort Dattelpalmen zu pflanzen

MEDINA (inn) – Das erste Mal seit 1.400 Jahren haben Juden in Medina Dattelpalmen gepflanzt. Der Schritt erfolgte auf Einladung eines Landbesitzers in Saudi-Arabien. Die Juden waren Teil einer Gruppe, zu denen auch Christen und Muslime gehörten. Es handelte sich um Geschäftsleute und Forscher der Universität Cambridge.

Die Einladung soll als Geste der Freundschaft verstanden werden. Laut einem Bericht des „Jewish Chronicle“ haben unter anderem die Abraham-Abkommen dazu beigetragen, dass so eine Aktion möglich ist. Seit September 2020 hat Israel im Rahmen der Abraham-Abkommen seine Beziehungen mit den vier arabischen Ländern Bahrain, Marokko, Vereinigte Arabische Emirate und Sudan normalisiert. Im Ergebnis seien nun auch Besuche dieser Art für Juden in einer freieren Atmosphäre möglich. Ein weiterer Faktor ist die Aufhebung eines Banns vor fünf Jahren, unter dem Nicht-Muslime Medina nicht betreten durften.

Herzlicher Empfang

Der Leiter der Besuchergruppe ist der Philanthrop Rick Sopher. Der 61-Jährige leitet das Sephardische Zentrum in London. Saudi-Arabien kenne er zwar von Geschäftsreisen, doch habe er seine jüdische Religion dabei bislang für sich behalten. Bei der Einpflanzzeremonie betonte er: „Wenn mir jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, dass ich nach Saudi-Arabien kommen würde und jeder weiß, dass ich jüdisch bin, hätte ich das kaum geglaubt. Aber nicht nur nach Saudi-Arabien zu kommen, sondern auch so herzlich und einladend empfangen zu werden, ist wirklich wunderbar.“

Dattelpalmen haben auch eine historische Bedeutung in der Geschichte von Juden und Muslimen in der Gegend. Als der islamische Prophet Mohammed im Jahr 620 nach Medina kam, gehörte ein Großteil der Einwohner drei jüdischen Sippen an. Einige besaßen Dattelplantagen.

Anfangs pflegte Mohammed freundschaftliche Beziehungen mit ihnen. Als sie den Islam ablehnten, ging er militärisch gegen sie vor. Im Jahr 625 ließ er die Dattelpalmenhaine der Sippe Banu Nadir abbrennen, die deren Lebensgrundlage waren. Letztlich wurde bis Ende der 620er Jahre alles jüdische Leben in der Gegend durch Massaker, Flucht oder Vertreibung ausgelöscht.

Die Gruppe aus Großbritannien kam bei ihrem Besuch auch mit Korangelehrten zusammen. In der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, besuchten sie das am 16. Februar eingeweihte Abrahamische Familienhaus. In diesem Komplex stehen eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee in gleicher Größe. (df)

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3 Antworten

  1. Und das in Saudi Arabien! Dank dem Abraham Abkommen.
    632 n. Chr. fand in Medina Mohammed seine letzte Ruhestätte, nachdem er Jahre zuvor keine Anhänger
    für Allah in Mekka gefunden hatte.
    Jetzt verstehe ich die Herrscher in Saudi Arabien, dass Jerusalem für sie keinerlei Bedeutung hat, wie das Königshaus neulich bekannt gab.
    Es heißt, dass Mohammed von Jerusalem aus zum Himmel ritt.
    Bin Salman scheint es besser zu wissen, wenn er an seinem Grab steht.
    Vor einiger Zeit gab es Ärger, weil Mohammeds Gebeine umgebettet werden sollten auf den verwandtschaftlichen Friedhof.

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  2. Seit 1.400 Jahren der erste Hoffnungsfunke auf Beendigung von unversöhnlicher Absonderung, Feindschaft und Ausgrenzung.

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