ABU DHABI (inn) – Seit der Unterzeichnung der Abraham-Abkommen im September 2020 hat sich die Zusammenarbeit zwischen Israel und den Emiraten in vielen Bereichen verstärkt. Im Bereich der Sicherheit haben die beiden Länder nun erstmals eine gemeinsame Marineschau abgehalten. Im Rahmen der am Montag eröffneten „Ausstellung und Konferenz für die Verteidigung der Meere“ (NAVDEX) in der emiratischen Hauptstadt Abu Dhabi führten sie ein unbemanntes Marineschiff vor.
An der Entwicklung waren Israel Aerospace Industries (IAI), die Werft Abu Dhabi Ship Building (ADSB) und das emiratische Rüstungsunternehmen Edge beteiligt. Dabei waren ADSB und Edge für das Schiffsdesign und dessen Einsatzkonzept zuständig. IAI steuerte laut der israelischen Wirtschaftsseite „Globes“ das autonome Kontrollsystem mitsamt der notwendigen Sensoren bei.
Vielseitige Einsatzfelder
Das Schiff ist den Herstellern zufolge für den Einsatz an Häfen oder im Küstenbereich gedacht. Es kann per Fernsteuerung oder auch ohne menschliches Zutun verschiedene Militäraufgaben übernehmen. Dazu gehören Aufklärungsmissionen, Küsten- und Grenzüberwachung, das Erkennen von Minen und die Verteidigung gegen U-Boote. Es eignet sich auch für zivile Aufgaben wie die Meeresforschung, das Aufspüren von Umweltverschmutzungen oder Katastropheneinsätze. Aufgrund seines Konzeptes kann es kosteneffektiv betrieben und vergleichsweise den Kundenwünschen entsprechend gebaut werden.
Der Vorsitzende und Geschäftsführer von IAI, Boas Levy, sprach mit Blick auf die gemeinsame Vorführung von einem „historischen Moment“: „Erstmals hat die Zusammenarbeit zwischen Israel und den Emiraten zu einem fortschrittlichen Technologieprodukt geführt, das autonome Systeme und Robotik enthält.“ Der Geschäftsführer von ADSB, David Massey, betonte, die Stärkung der strategischen Partnerschaft zur Erweiterung der Fähigkeiten sei eine Priorität für ADSB und Edge. (df)