Erste Bodenstation für Satellitenbeobachtung eingerichtet

TEL AVIV (inn) – Die Universität Tel Aviv (TAU) hat die erste israelische Bodenstation für die Satellitenbeobachtung und Satellitenkommunikation in Betrieb genommen. Die Station gilt als eine der fortschrittlichsten der Welt. Sie ermöglicht unter anderem die Kommunikation mit der Quantentechnologie, die eine sehr sichere Verschlüsselung zulässt.

Zur Station gehören eine Beobachtungskuppel mit einem Durchmesser von 4,25 Metern, Hochgeschwindigkeitskameras, Lasersysteme und Photonen-Detektoren. Später sollen Infrarot- und Hyperspektralkameras hinzukommen. Hyperspektralkameras kommen etwa bei Satelliten zum Einsatz, um Naturveränderungen auf der Erde zu erfassen, die sich jenseits des optischen Spektrums abspielen. Eine Pflanze ändert beispielsweise ihre spektrale Signatur, wenn sie durch Nährstoffmangel unter Stress kommt.

Flinke Trabanten

Eine Herausforderung bei der Satellitenbeobachtung bestehe in deren Geschwindigkeit, sagte Jaron Os, der Leiter des Zentrums für Quantenwissenschaft an der TAU. Es handele sich um Körper, die sich in bis zu 500 Kilometern Höhe mit einer Geschwindigkeit von 30.000 Kilometer pro Stunde bewegten. „Die Möglichkeit, Satelliten zu verfolgen, ist eine sehr präzise Fähigkeit. Der Satellit fliegt schnell vorbei, und während dieser Zeit muss man ihn in der Bildmitte in verschiedenen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums fotografieren, um Details zu erkennen.“

Neben der Beobachtung stehen auch Versuche an, mit Quantentechnologie verschlüsselt zu kommunizieren. Diese Methode gilt als äußerst sicher. Denn jeglicher Versuch, eine Kommunikation abzufangen, führt im Quantenbereich zu Veränderungen. Sender und Empfänger können somit erkennen, ob es einen Abfangversuch gegeben hat. Dieses Konzept müsse nun in der Praxis erprobt werden. Hier stelle sich etwa die Frage, wie mit natürlichen Signalstörungen umzugehen sei, die nicht durch Abhörversuche entstehen, sondern durch eine schlechte Wetterlage. (df)