PETACH TIKVA (inn) – Mit einer angeblichen telefonischen Pizzabestellung hat eine Israelin im Raum Petach Tikva ihren gewalttätigen Partner der Polizei ausgeliefert. In Wirklichkeit wählte sie die nationale Notrufnummer 100. Der Polizist am anderen Ende der Leitung begriff sofort und führte das Gespräch entsprechend weiter. Kurz darauf wurde der Mann festgenommen. Die Aufnahme des Gespräches veröffentlichte die Polizei am Donnerstag.
Als die Frau am Telefon die Bitte äußerte, ihr eine Pizza zu liefern, fragte der Polizist geistesgegenwärtig: „Werden Sie bedroht?“ Sie bejahte und fügte hinzu, sie sei mit einem Freund zusammen. Der Polizist bat um die Anschrift und wollte wissen, ob die Person, die sie bedroht, anwesend sei. Die Antwort lautete: „Ja, ja, ich möchte Oliven und Mais.“
Auf die Frage, ob der Mann bewaffnet sei, erwiderte die Anruferin: „Nein, wir wollen keine Cola, wir haben welche zu Hause.“ Der Polizist forderte sie auf, einen weiteren Belag für die Pizza zu nennen, wenn jemand in ihrer Nähe sei. Sie antwortete laut der Onlinezeitung „Times of Israel“: „Ich möchte auch Pilze nehmen.“
Keine Verletzten bei der Festnahme
Ein anderer Beamter versicherte der Frau, die Kollegen seien unterwegs. Nach Angaben der Polizei trafen sie nach wenigen Minuten bei der Wohnung ein und nahmen den 30-Jährigen fest. Dabei wurde niemand verletzt. Die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Drohungen dauern an.
Der Trick mit der Pizzabestellung war 2019 bekannt geworden, als ihn eine Amerikanerin anwandte. Sie wollte die Polizei über den gewalttätigen Partner ihrer Mutter informieren, doch er war in Hörweite. Also tat sie so, als telefoniere sie mit einem Lieferservice. Israelische Polizisten, die Notrufe entgegennehmen, werden mittlerweile für solche Situationen geschult. (eh)
2 Antworten
So einen Vorfall könnte man durchaus auch Mini-Krimi nennen. 😉
Der Artikel ist äußerst spannend. Die israelischen Sicherheitskräfte sind echt klasse ausgebildet!! Aber so einfach ist das Leben in Israel eben leider nicht, „dank“ der Bedrohungen aus muslimischen Ländern, nah und fern sowie durch Terroristen an der Grenzen (Gaza, Libanon) und in Judäa & Samaria.
Nah das ist ja eine raffinierte Tarnung!