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Botschafter Prosor: Zeitenwende im Nahen Osten

Fünf Jahre war Ron Prosor israelischer Botschafter bei den Vereinen Nationen. Im Rahmen eines Vortrags in Berlin erzählt er von dieser Zeit. Zudem spricht er über das Verhältnis Israels mit den arabischen Staaten.
Von Martin Schlorke
Ron Prosor

BERLIN (inn) – Dort, wo Menschen sich persönlich begegnen, kann es langfristig Frieden zwischen Völkern geben. Das sagte der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, am Dienstagabend in Berlin. Die Abraham-Abkommen würden einen solchen Austausch zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn ermöglichen. Daher finde momentan im Nahen Osten eine Zeitenwende statt.

Als Beispiel für persönliche Annäherungen nannte Prosor die Arabischen Vereinigten Emirate. Emiratis könnten nun Israel besuchen und stellten fest, dass die in Schulbüchern erlernten antisemitischen Bilder nicht stimmten. Juden hätten weder Hörner, noch komische Nasen. Solche Erkenntnisse seien „unheimlich wichtig“. Der Austausch habe zudem wirtschaftliche oder technologische Vorteile für beide Seiten. Nur ein solches Miteinander könne echten, langfristigen Frieden garantieren.

In Israel hielten sie Prosor für verrückt

Prosor war von 2011 bis 2016 Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen. Er berichtete im Rahmen eines Vortrags bei der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Berlin/Brandenburg zudem von seinen Erfahrungen als UN-Botschafter. Für diesen Job habe es einen hohen Grad an Innovation benötigt, sagte Prosor. Nur durch kreative Ideen könne Israel bei den UN etwas bewegen.

So habe er sich beispielsweise zur Wahl für den Posten des Vizepräsidenten der Generalversammlung beworben. Viele seiner Landleute hätten ihn daraufhin für verrückt erklärt, erzählte der 64-Jährige mit einem Schmunzeln. Am Ende war seine Bewerbung schließlich, auch zu seiner eigenen Überraschung, erfolgreich.

Antrieb sei damals für ihn und sein Team auch der Blick auf die Fahnen aller Mitgliedsstaaten vor dem Hautquartier der UN in New York gewesen. „25 Fahnen tragen ein Kreuz, 15 einen Halbmond und nur eine einen Davidsstern“, sagte Prosor. Und weiter: „Wir alle müssen Tag und Nacht arbeiten, damit diese Fahne hoch und stolz in der Familie der Staaten der UN sichtbar ist.“

Prosor hielt den Vortrag genau 75 Jahre nach der Abstimmung über den UN-Teilungsplan für Palästina. Am 29. November 1947 hatte ihn die UN-Vollversammlung verabschiedet. Der Plan sah eine Teilung des Mandatsgebiets in einen jüdischen und einen arabischen Staat vor. Bei der Abstimmung befürworteten 33 Länder den Teilungsplan. 13 Länder stimmten dagegen, zehn enthielten sich. Die meisten Juden reagierten erfreut auf die Entscheidung, obwohl das ihnen zugedachte Gebiet klein war. Die Araber lehnten sie hingegen ab.

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14 Antworten

  1. „Wir alle müssen Tag und Nacht arbeiten, damit diese Fahne hoch und stolz in der Familie der Staaten der UN sichtbar ist.“

    Dann arbeitet bitte Tag und Nacht an der Zwei-Staaten-Lösung.

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    1. Liebe Gisela,
      wer glaubt dass Zitronenfalter Zitronen falten. der glaubt auch dass die Araber eine Zwei-Staaten-Lösung wollen. Solange bei PLO und Co in ihren Statuten und Staatszielen immer von „Palästina vom Fluss bis zum Meer ohne Juden“ schreiben und reden, solange muss Israel seine Bürger und sein Land vor den mit €-Geld hoch bezahlten Terror-Palis schützen! Die Palästinenser könnten schon lange einen eigenen Staat haben neben Israel. Aber sie haben von Anfang (1948) und auch später alle Angebote abgelehnt, sie wollten schon immer ALLES ohne Juden ! Dabei ist das ganze Gebiet Jüdisches Stammland ! siehe Bibel-AT und jede Menge internationaler Historiker.

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      1. „Dabei ist das ganze Gebiet Jüdisches Stammland“

        Sie sind also auch nicht besser als die Araber. Es geht nicht darum das eine Seite alles bekommt, sondern um eine gerechte Lösung für beide Seiten.

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        1. So ist es! Die Hardliner beider Seiten würden schnell Vertrauen einbüßen wenn
          eine echte und gerechte Lösung glaubbar verwirklicht würde. Viele im Nahen
          Osten sind die Gewaltspitale längst satt. So aber kann Israel nicht ewig existie-
          ren. Es sollte nach echten tragfähigen Lösungen suchen, statt „Stammland“ zu
          reklamieren. Dann könnten ja alle Völker irgendwo „Stammland“ reklamieren
          und ständig läge irgendwo Krieg in der Luft

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    2. Die Zwei-Staaten-Lösung scheitert inzwischen seit 30 Jahren.
      Oder meinen Sie Zwei-Staaten-Lösung, die Abbas befürwortet und für die er alles tut:
      Staat 1 Palästina
      Staat 2 Palästina

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  2. @ Gisela dann arbeitet bitte Tag und Nacht an der zwei Staatenlösung.
    Ist daß dein Ernst, eine Zweistaatenlösung…?

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    1. Ja ist es. Das fordert die Staatengemeinschaft übrigens bereits seit Jahrzehnten, falls Sie das noch nicht mitbekommen haben.

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      1. Tja, dann sollten Sie mal die Bibel lesen was zu diesem Thema Gott dazu sagt.
        Der Mensch denkt aber Gott JHWH lenkt!

        Jesaja 62, 1: Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht still sein, bis ihre Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und ihr Heil wie eine lodernde Fackel.
        Jesaja 62, 2: Und die Nationen werden deine Gerechtigkeit sehen, und alle Könige deine Herrlichkeit; und du wirst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen der Mund JHWH bestimmen wird.
        Jesaja 62, 3: Und du wirst eine prachtvolle Krone sein in der Hand JHWH und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes.
        Jesaja 62, 4: Nicht mehr wird man dich „Verlassene“ heißen, und dein Land nicht mehr „Wüste“ heißen; sondern man wird dich nennen „meine Lust an ihr“, und dein Land „Vermählte“; denn JHWH wird Lust an dir haben, und dein Land wird vermählt werden.
        Jesaja 62, 5: Denn wie der Jüngling sich mit der Jungfrau vermählt, so werden deine Kinder sich mit dir vermählen; und wie der Bräutigam sich an der Braut erfreut, so wird dein Gott sich an dir erfreuen.
        Gott wird dieses Land nicht den PAL geben wie man oben lesen kann.

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          1. Wenn man mit offenen Augen durch die Geschichte der Zeit geht, sieht man, dass das, was Sie Fiktion nennen – also die Bibel – seit ein paar Jahrzehnten in Erfüllung geht. Die Fiktion wird Realität. Warum verschließen Sie die Augen vor der Realität?

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      2. Die Staatengemeinschaft sollte sich mal um dringlichere Dinge kümmern, als sich immer wieder in Israels Angelegenheiten einzumischen.
        Wer steht Israel bei, wenn sich Terror ausbreitet? Es ist oftmals noch nicht mal eine Meldung in den Nachrichten wert, es sei denn, Israel hat sich gewehrt. Dann steht an 1. Stelle, was Israel wieder angerichtet hat und dann, wenn keiner mehr richtig zuhört, folgt der Grund für die Aktion. Ist hinreichend bekannt.

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  3. Eine Zweistaatenlösung würde unweigerlich Krieg bedeuten. Weil der arabische Teil sich nie mit Waffenlosigkeit abfinden würde. Das Oslo Abkommen war so aufgebaut. Autonomiegebiete ohne Kriegswaffen nur die Polizei durfte Waffen tragen und sollte für Ordnung sorgen. Ich erzähle es noch einmal: Israel gestattete in Gaza einen Flughafen und im Meer sollte ein Hafen gebaut werden. Kaum war das Abkommen unterzeichnet, Arafat in den Gazastreifen übersiedelt, musste der Flughafen wieder geschlossen werden weil sofort versteckt Waffen geschmuggelt wurden. Das Resultat dieser Handlung sehen wir heute noch in der Abriegelung des Gazastreifens. Hätte sich die arabische Seite an das Abkommen gehalten, es hätte beiden Seiten zu Wohlstand und Freiheit verholfen. Keine Mauern bis tief in den Sand, kein Stacheldraht um den Gazastreifen. Auch keine Mauern und Stacheldrähte in Judäa und Samarien. Dieses Abkommen ist total gescheitert. Israel hätte jedes Recht dieses Abkommen für nichtig zu erklären und die Ordnung nach 1967 wieder herzustellen.

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  4. Israel macht sich selbst etwas vor, wenn es denkt das ein paar Deals mit arabischen Despoten eine „Zeitenwende“ darstellen würde. Die Einstellung der dortigen Bevölkerung zu Israel ändern solche Deals nämlich nicht, eher im Gegenteil.

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